Hotelier bleibt auf Rechnung sitzen: Gauner entwischt im Karnevalstrubel

Saalhausen. Hotelier Andreas Voss ist fassungslos. Ein „Gast“ hatte in seinem Hotel in Saalhausen eingecheckt und verbrachte dort einige Tage. Plötzlich war er weg – ohne die Rechnung zu bezahlen. Andreas Voss brachte den Fall zur Anzeige. Auf dem finanziellen Schaden in Höhe von 500 Euro wird er wohl sitzen bleiben.

„Wir haben selten solche Gäste“, sagt Andreas Voss, der den Fall in den sozialen Netzwerken öffentlich gemacht hat und damit Aufmerksamkeit erregte. „Es war nicht der ‚typische‘ Einmietbetrüger. Er rief Freitagmorgen an und wollte sich über das Wochenende ein paar schöne Tage machen“, so Andreas Voss.

Das komme prinzipiell öfter vor. Der Mann hatte Glück, dass trotz des närrischen Treibens im Dorf noch ein Einzelzimmer frei war. „Er wirkte ordentlich und gepflegt, als er bei uns eincheckte. Der Mann buchte für drei Tage mit Halbpension“, erzählt Andreas Voss.

Am Dienstagmorgen, 13. Februar, sei er aber nicht zum Frühstück erschienen, daher hätte das Personal nachgeschaut. „Das Zimmer war leer. Er ist offenbar im karnevalistischen Trubel am Montagabend aus dem Zimmer geschlichen und abgehauen“, mutmaßt der Hotelier.

Daraufhin habe das Hotel die Polizei informiert und eine Strafanzeige gestellt. „Wir haben das dann öffentlich gemacht, um andere zu warnen und zu schützen“, so Andreas Voss.

Außerdem recherchierte er weiter. Nach seiner Information liegen inzwischen 38 Anzeigen gegen den 70-Jährigen vor. „Der war schon ziemlich abgebrüht. Er schien ein netter Mensch zu sein. Aber: Man schaut den Menschen nur vor den Kopf“, erzählt der Hotel-Chef. Er will die Sache abhaken und sich nicht länger darüber aufregen. Man könne es an einer Hand abzählen, wie häufig es solche Vorfälle in den vergangenen Jahren gegeben habe.

„Ich kann den Fall bestätigen. Wir haben eine Strafanzeige bezüglich eines Einmietbetruges zum Nachteil eines Hotels in Saalhausen aufgenommen“, so Thorsten Scheen, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde in Olpe. Es bestehe ein Tatverdacht gegen einen 70-jährigen Mann aus Detmold.

„Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen einschlägig Bekannten, der polizeilich in dieser Hinsicht schon mehrfach in Erscheinung getreten ist“, erklärt Thorsten Scheen. Der Tatverdächtige sei inzwischen natürlich nicht mehr vor Ort. Auch an seiner Anschrift habe er bislang nicht angetroffen werden können.