Herausforderungen und Zukunftsthemen der Arbeiterwohlfahrt

MdL Gregor Kaiser besucht AWO in Meggen


Tauschten sich beim Termin in der AWO-Begegnungsstätte über wichtige Themen aus: Dr. Gregor Kaiser, Hanna Prentki und Jens Hunecke (v.l.). von privat
Tauschten sich beim Termin in der AWO-Begegnungsstätte über wichtige Themen aus: Dr. Gregor Kaiser, Hanna Prentki und Jens Hunecke (v.l.). © privat

Meggen. Um Einblicke in die Arbeit des AWO Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein/Olpe zu erhalten, hat MdL Dr. Gregor Kaiser (Grüne) jetzt die AWO-Begegnungsstätte in Meggen besucht.


Nach einer kurzen Präsentation über die Angebote der Arbeiterwohlfahrt standen die Aufgaben der Migrationsdienste im Mittelpunkt. Gerade im interkulturellen Zentrum in Meggen ergänzen sich haupt- und ehrenamtliche Angebote, und auch das Kooperieren zahlreicher lokaler Akteure hat einen hohen Stellenwert. Neben Sprachkursen, Gruppenangeboten und Workshops ist die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) ein wichtiger Baustein in der Einrichtung.

Anleitung zu mehr Selbständigkeit

Hanna Prentki berät zu Integrationskursen und in allen Fragen des Sozial- und Aufenthaltsrechts. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Unterstützung bei der Anerkennung von Bildungsabschlüssen. „Ich leite Menschen an, immer selbständiger zu werden“, beschrieb die AWO-Mitarbeiterin das Ziel ihrer Arbeit.

„Es würde Sinn machen, in allen Kommunen eine Beratungsstruktur zu haben“, betonte Dr. Gregor Kaiser, der auch Vorsitzender des Integrationsausschusses im Landtag NRW ist. Ihm ist es ein besonderes Anliegen, zugewanderte Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren und ihnen Ausbildungsmöglichkeiten zu eröffnen.

Hürden der Abschlussprüfung zu hoch

Oftmals seien die Hürden der Abschlussprüfung aber zu hoch. „Es wäre hilfreich, die externe Ausbildung zu vereinfachen. Wir brauchen niedrigschwellige Eingangsmöglichkeiten, damit möglichst viele Menschen einen Zugang zu einem Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz bekommen“, forderte Jens Hunecke, stellvertretender AWO-Geschäftsführer, mit Blick auf den Fachkräftemangel.

Gregor Kaiser bestätigte, dass die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen ein zentrales Thema sei und viele Akteure auf Landes- und Bundesebene an Lösungen arbeiteten.

Ausreichende Finanzierung von Dienstleistungen fehlt

Des Weiteren setzten sich die AWO-Verantwortlichen im Gespräch mit Kaiser für eine auskömmliche Finanzierung der Dienstleistungen ein. Matthias Hess, Abteilungsleiter der AWO Bürgerdienste, zeigte die Dimension der erforderlichen Eigenmittel auf. Fördersätze für Beratungsdienste stagnierten oder seien in der Vergangenheit sogar abgesenkt worden. „Wir setzen sehr gut qualifiziertes Personal ein und möchten ihm eine langfristige Berufsperspektive bieten. Auch die Klienten profitieren von dem Wissen unserer Mitarbeiter“, so Hess.

Notwendig seien daher Dynamisierungen der Fördersätze, die sich an Lohn- und Sachkostensteigerungen orientieren und auch die Träger-Kosten beispielsweise für Personal- und Finanzbuchhaltung einbeziehen. Nicht zuletzt würden auch längerfristige Förderzusagen helfen.

Dass es wichtig ist, gemeinsam einen Weg zu finden, um den sozialen Bereich mit allen seinen Anforderungen vor Ort zu organisieren, darin waren sich alle einig. „Wenn man transparent kommuniziert, klappt das gut“, lautete das Fazit. Die Gesprächsrunde in Meggen war dazu ein wichtiger Beitrag.

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