Haushaltsdefizit verringert sich um 1,9 Millionen Euro
Rückgang der Flüchtlingszahlen und Mehreinnahmen aus Gewerbesteuer entscheidend
- Lennestadt, 14.09.2016
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion

Der Stadtrat hat am Mittwochabend, 14. September, den Nachtragshaushalt für 2016 einstimmig verabschiedet. Zwei Fraktionsmitglieder der Grünen enthielten sich. Ein spürbarer Rückgang der Flüchtlingszahlen und Mehreinnahmen von rund 1,2 Millionen Euro führten dazu, dass sich das noch im Frühjahr erwartete Minus halbierte – und die Kommune die Fünf-Prozent-Hürde nun doch nicht umstoßen muss.

Zum anderen verzeichnete die Stadt Mehreinnahmen in Höhe von 1,2 Millionen Euro, die vor allem aus einer positiven Entwicklung der Gewerbesteuer resultieren. Auch Einnahmen aus Zinsen und Gebühren führten dazu, dass sich das ursprünglich erwartete Defizit um rund 1,9 Millionen Euro verringerte.

Brüggemann gab zu bedenken, dass die Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer konjunkturabhängig und damit nicht planbar seien. Außerdem kämen auf die Stadtkasse mit Blick auf die steigendenden Kosten für Kreis- und Abundanzumlage im kommenden Jahr Mehrkosten zu, so der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende. Auch für die Integration von Asylbewerbern müsse die Stadt mehr Geld einplanen, vor allem wenn das Land NRW eine Residenzpflicht für diese Menschen beschließen sollte, um die Großstädte zu entlasten. „Insgesamt sind wir mit einem blauen Auge davongekommen. Das ist aber kein Grund, jetzt in Euphorie zu verfallen“, betonte Brüggemann.
15 Neuzuweisungen pro Woche
Aktuell sind in Lennestadt rund 480 Flüchtlinge untergebracht. Wie Bürgermeister Stefan Hundt am Mittwoch in der Ratssitzung mitteilte, würden der Kommune seit kurzem rund 15 neue Asylbewerber pro Woche zugewiesen werden. Grundsätzlich sei Lennestadt „gut vorbereitet auf das, was kommt“, betonte Hundt. Zwischen 150 und 200 freie Plätze habe die Stadt aktuell und könne damit auch das erfolgreiche Konzept der dezentralen Unterbringung weiter verfolgen. Allerdings gab Hundt mit Blick auf die mögliche Einführung einer Residenzpflicht für anerkannte Asylbewerber in NRW und die unklare weltpolitische Entwicklung zu bedenken, dass „wir nicht wissen, wie das weitergeht“. (pri)
