Hat Milchenbach das Zeug zum Bundes-Golddorf?
Bewertungskommission nimmt Dorf unter die Lupe
- Lennestadt, 19.06.2023
- Verschiedenes
- Von Marita Sapp
Milchenbach. Von der ältesten bis zur jüngsten Dorfbewohnerin ist am Montagnachmittag, 19. Juni, ein Großteil der Dorfbewohner von Milchenbach unterwegs mit der Bundeskommission „Unser Dorf hat Zukunft“ gewesen.
Pünktlich um 15.45 Uhr traf der Bus mit den Mitgliedern der Kommission in der Dorfmitte unterhalb der Kapelle ein, wo sie Christoph Pohl, der Vorsitzende des Verkehrs- und Dorfverschönerungsvereins und viele Dorfbewohner begrüßten. Nach einer Vorstellungsrunde startete die Gruppe zur etwa dreistündigen Tour durch das Dorf mit seinen 166 Einwohnern. An 13 Punkten stellten die Dorfbewohner ihre Projekte und Sehenswürdigkeiten vor.
Vom Treffpunkt aus ging es zur Schützenhalle, die früher mal ein Reitstall war. Jetzt finden dort viele verschiedene Veranstaltungen statt und auch ein umfangreiches Angebot für Kinder. Das Neubaugebiet wurde vorgestellt, ein Bauern- und ein Gemüsegarten besichtigt, alte Fachwerkhäuser bestaunt, der Waldgarten vorgestellt, der Spielplatz und der Friedhof besichtigt.
/p>/span>Auch Wald und Landschaft sowie die Trinkwassergewinnung waren ein Thema, ebenso wie die Wirtschaft im Ort. In der Kapelle begrüßte der Gemischte Chor Milchenbach die Gäste mit dem Lied „Ihr von Morgen“. Der Abschluss fand in der Alten Schule statt.
„Wir möchten die dritte Goldmedaille auf Bundesebene“, spricht Silvia Pohl aus, was sich alle Milchenbacher wünschen. 1989 und 2001 hat es schon geklappt mit der begehrten Auszeichnung. Im Laufe der Jahre haben sich sowohl der Bundeswettbewerb als auch der Ort Milchenbach verändert.
Immer wieder haben die Milchenbacher neue Projekte umgesetzt und auch jetzt wieder neue begonnen, wie zum Beispiel einen Wanderweg. „Das Projekt habe zwar schon länger in der Schublade geschlummert“, verriet Jenny Schneider, die sich sowohl in der OT als auch im Dorfverein engagiert. Sie mag besonders an Milchenbach die Offenheit der Dorfbewohner und fühlt sich gut in die Gemeinschaft aufgenommen.
Die Bundeskommission, bestehend aus 25 Mitgliedern, besucht vom 12. bis 29. Juni die 22 Dörfer, die im vergangenen Jahr Landessieger waren. Bei der Bewertung steht nicht der Zustand des Dorfes im Mittelpunkt, sondern wie sich der Ort durch die Aktivitäten der Dorfgemeinschaft entwickelt hat.
Die Bewertung erfolgt in drei Bereichen: Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen sowie soziales Engagement und kulturelle Aktivitäten, Baugestaltung und Siedlungsentwicklung, Grüngestaltung und das Dorf in der Landschaft. Zusätzlich werden der Gesamteindruck und das Engagement der Dorfgemeinschaft insgesamt beurteilt.
Die Ergebnisse werden am 30. Juni bekannt gegeben. Die Bundessieger werden am 26.Januar 2024 im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin feierlich ausgezeichnet.