GymSL inszeniert Mozart-Oper „Figaros Hochzeit“

Zurück ins 18. Jahrhundert


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Erste Kostümprobe mit Stoff und Perücken: Die beiden Hauptdarstellerinnen Lilly Stahl aus Meggen (rechts) und Johanna Nies aus Rahrbach freuen sich auf „Figaros Hochzeit“. von Nils Dinkel
Erste Kostümprobe mit Stoff und Perücken: Die beiden Hauptdarstellerinnen Lilly Stahl aus Meggen (rechts) und Johanna Nies aus Rahrbach freuen sich auf „Figaros Hochzeit“. © Nils Dinkel

Altenhundem. Wieder einmal soll eine große Bühne im Foyer des Gymnasiums der Stadt Lennestadt (GymSL) aufgestellt werden. Diesmal wird es „Figaros Hochzeit“ sein, ein Werk von Wolfgang Amadeus Mozart, das Schüler der Mittel- und Oberstufe inszenieren. Bereits jetzt stecken die GymSL-Akteure in akribischen Vorbereitungen. Die Vorführung, eine klassische Oper, findet im November den Weg auf die Bühne. Am Mittwoch, 6. Juni, wurden Planungen und Besetzung bei einer Pressekonferenz vorgestellt.


Bei „Figaros Hochzeit“ dreht sich alles um ein Verwechslungsspiel, die Handlung spielt in einem Schlafzimmer und einem Garten. Die Inszenierung am GymSL haben Christa-Maria Jürgens und Michael Nathen übernommen, die beide als Projektbetreuer im Bereich Musik am Gymnasium in Altenhundem tätig sind. Stück, Musik und Dramaturgie und Inszenierung wurden speziell für die Schüler-Interpretation von Mozarts Klassiker geschrieben. Dabei kümmerte sich Nathen um Duette, Arien und Terzette. Jürgens war bis dato damit beschäftigt, das Stück „GymSL-gerecht“ zusammenzuschreiben und Rezitative in Dialoge umzuschreiben.

Neben Mittel- und Oberstufenchor, dessen Mitglieder teils an vorhergegangen Aufführungen (zuletzt „Das Leben von Paul Lincke“ im Jahr 2016) mitgewirkt hatten, bilden Berufsmusiker der Philharmonie Südwestfalen das Streicherensemble. Die Chöre bestehen seit 2005 kontinuierlich. Zwei Klaviere und Pauken runden das musikalische Spektakel ab. Das Bühnenbild erstellt traditionell Karl-Ludwig Hurcks.
Cordula Aßmann schneidert Kostüme
Die Kostüme fertigt Cordula Aßmann an. Auch sie gehört zu den Urgesteinen in der Oper-Geschichte am GymSL: Sie hat für alle drei vorhergegangenen Aufführungen geschneidert. Man könne bereits jetzt auf viele Requisiten und Stoffe im Keller zurückgreifen, erzählte die Schneiderin. Für die Zusammenstellung der Kostüme sei Aßmann unter anderem noch auf der Suche nach weiten Kleidern wie beispielsweise ausrangierten Schützenfestkleidern.

Beim Projekt wirken einige ehemalige Schüler mit, unter anderem Tim Hüttemeister (Musikstudent „Dirigat“) und Pascal „Kalle“ Krämer (Musikstudent „Musicaldarsteller“) ist. An den Pauken ist der ehemalige Schüler Julian Jaspers zu sehen. In die weiblichen Hauptrollen der „Susanna“ schlüpfen Lilly Stahl und Johanna Nies. Die „Figaros“ und somit die männlichen Hauptcharaktere sind Christian Thöne und Steffen Schröder. Das Quartett besucht derzeit die Q1 am GymSL. „Ich bin beeindruckt, dass etwas ganz Neues geschaffen und zustande gebracht wird“, sagte Schulleiterin Birgitta Pieters zu dem Projekt.
Farbenpracht trifft graue Maus
Michael Nathen nennt die Inszenierung der Operette als wichtigen Lernprozess und ist bereits jetzt Feuer und Flamme. „Oper war damals das, was heute unter anderem das Kino ist. Geschrieben wurde das Stück in den 1780er Jahren“, so Nathen. „Figaros Hochzeit“ wird nach Barock- und Pop-Art aufgeführt. Alle Darsteller tragen Perücken. „Die Hauptdarsteller werden im Pop-Art-Touch und die Nebendarsteller als graue Mäuse auf der Bühne zu sehen sein“, sagte Jürgens.
 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel
Für den Ton ist „Tonkonzept Sauerland“, für das Licht „H. & G. Showtechnik“ zuständig. Die Aufführung findet traditionell im Foyer des Gymnasiums statt und bedarf aufwendiger Vorarbeit. „Wir sperren den Bereich eine Woche vorher, um alles aufzubauen. Damit die Bühne Platz findet, muss das Geländer demontiert werden“, erklärte stellvertretender Schulleiter Hubertus Schultze.
Premiere am 8. November
Die Uraufführung findet am Freitag, 9. November, statt. Weitere Vorstellungen folgen am 10. und 11. November. Die Teilnahme am „Opern-Kurs“ ist freiwillig. Die Schüler proben derzeit einmal wöchentlich. In den Sommer- und Herbstferien opfern die Schüler ihre Freizeit jeweils eine Woche lang der Oper für tägliche Proben. Die Kosten sollen durch Einnahmen an den Veranstaltungstagen sowie durch Sponsoren getragen werden.
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