Grevenbrücker Vogelstange wird auf die Veischedewiesen verlegt

Überzeugendes Votum


So voll, wie noch nie, war es beim Vogelschießen 2019 auf der Veischedewiesen in Grevenbrück. von privat
So voll, wie noch nie, war es beim Vogelschießen 2019 auf der Veischedewiesen in Grevenbrück. © privat

Grevenbrück. Die Vogelschießanlage oberhalb der Kirche in Grevenbrück ist bald Geschichte. Mit 153 Ja-Stimmen, 22 Nein-Stimmen und 13 Enthaltungen haben sich die 188 anwesenden Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung, am Samstag, 29. Februar, für die Verlegung der Vogelstange auf die Veischedewiesen ausgesprochen.


Ausschlaggebend für die Entscheidung ist die Installation einer mobilen Vogelstange beim Kreisschützenfest 2018 gewesen. Das optische Bild der vielen Zuschauer und der Zuspruch vieler Gäste ermutigten den Vorstand des Schützenvereins Grevenbrück, die Verlegung der Vogelstange vom „Buchhagen“ auf die Veischedewiesen im Jahr 2018 auf die Tagesordnung der Jahreshauptversammlung zu setzen.

Das Ergebnis der angeregten Diskussion: Die testweise Verlegung der Vogelstange beim Schützenfest 2019. Dachdecker Michael Freund sorgte mit einem Kran für die passende Voraussetzung und holte den Königsvogel übrigens persönlich von der Stange. Der Erfolg spricht für sich. Rund 800 bis 900 Gäste, so mutmaßte der ausgeschiedene Vorsitzende Andreas Sprenger (vergleiche gesonderter Bericht) sahen zwei spannende Schießen.
Verlegung der Vogelstange ein wirtschaftlicher Erfolg
Und noch viel wichtiger: Gehandicapte Menschen mit Rollator, Rollstuhl und Stock hatten wieder die Chance das Vogelschießen zu sehen. Sätze wie: „Ich war seit Jahrzehnten nicht mehr beim Vogelschießen. Schön, dass ich das noch erleben darf“, wurden an den Vorsitzenden herangetragen. Auch wirtschaftlich gesehen, war das Vogelschießen am Ehrenmal „im Planken“ ein Erfolg, was sich im Hektoliter-Umsatz wiederspiegelte.
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Nach dem positiven Votum der Versammlung für die Verlegung der Vogelstange, ging der neue Vorsitzende Mathias Tigges auf die Modalitäten ein. Demnach ist es in diesem Jahr noch nicht möglich, direkt eine feste Schießanlage zu installieren. Da 2020 am Schützenfestsamstag wieder ein Kaiserschießen auf dem Programm steht, wird die Ermittlung des elften Kaisers das letzte Schießen am „Buchhagen“ sein.
Kosten liegen bei 12 bis 15.000 Euro
Für die Schießen um die Königs- und Jungkönigswürde wird am Montag wieder eine mobile Schießanlage installiert. Die mobile Schießanlage von Samstag bis Montag stehen zu lassen, wäre nicht möglich. Die Kosten für die Installation einer festen Schießanlage bezifferte Mathias Tigges auf 12 bis 15.000 Euro und signalisierte, dass der Verein Fördermöglichkeiten, beispielsweise aus dem IKEK beantragen wolle.

Geringen Defiziten, wie die Getränkeversorgung beim ersten Ansturm und fehlende Beschattung solle entgegengewirkt werden. Dafür könne man laut Mathias Tigges beispielsweise Baumpatenschaften in Betracht ziehen. Mathias Tigges hob auch den gesellschaftlichen Aspekt des Miteinanders aller Generationen auf dem neuen Gelände vor.

Abschließend teilte der Vorsitzende mit, dass Überlegungen zur Nutzung des Geländes der „alten“ Vogelstange, beispielsweise für Waldfeste und Veranstaltungen der Jungschützen angestrebt werden.
Alte Vogelstange hat lange Tradition
Mehr als 100 Jahre wurde am „Buchhagen“ auf den Königs-, seit 1955 auf den Kaiser- und seit 1979 auch auf den Jungschützenkönigsvogel geschossen. Generationen von Schützen und ihre Familien kraxelten den Weg hinauf auf das Gelände, das in den vergangenen Jahren mit viel Eigenleistung immer „begehbarer“ gemacht wurde.
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