Gewünschter Erfolg bleibt aus - aber ZWS will an Molly-App festhalten

Projektstopp könnte 339.000 Euro einsparen


  • Lennestadt, 15.09.2022
  • Straße & Verkehr
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Stefan Wied (ZWS), Theo Melcher (Landrat), Stefan Crummenerl (Mobilitätsmanager Stadt Lennestadt) und Lennestadts Bürgermeister Tobias Puspas (von links) nach der Pressekonferenz zur Molly-App im März. von Nils Dinkel
Stefan Wied (ZWS), Theo Melcher (Landrat), Stefan Crummenerl (Mobilitätsmanager Stadt Lennestadt) und Lennestadts Bürgermeister Tobias Puspas (von links) nach der Pressekonferenz zur Molly-App im März. © Nils Dinkel

Lennestadt. Die Molly-App ist Thema in der nächsten Sitzung der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS) am Dienstag, 20. September. Laut Beschlussvorlage wollen die Verantwortlichen an dem kostspieligen Projekt festhalten. Ein Bürger aus Lennestadt hatte angeregt, das Pilotprojekt vorzeitig zu beenden und dadurch Geld einzusparen.


„Die Kritik mit der Einwohneranregung ist insofern berechtigt, als nach der Entwicklung und Platzierung des Pilotprojektes Molly bisher alle Bestrebungen nicht zum gewünschten Erfolg mit dem Zustandekommen von Mitfahrten geführt haben“, heißt es in der Beschlussvorlage.

Der wesentliche Grund, trotzdem an dem Modellprojekt festzuhalten, sei die Zahl der registrierten Nutzer. Diese liege inzwischen bei 500. Nach Projektstart seien es etwa 200 Registrierungen gewesen.

Der weiteren Kritik, dass es bereits vergleichbare App-Angebote auf dem Markt gebe, könne nicht entsprochen werden. Renommierte Mitfahrzentralen verlangten Gebühren für den Service oder verzichteten auf Registrierungen, was den Sicherheitsgedanken einer Mitfahrt nicht gerecht werde.

611.000 von 950.000 Euro ausgegeben

Das Gesamtbudget für das Pilotprojekt Molly beläuft sich laut Beschlussvorlage auf 950.000 Euro. Hiervon wurden bisher 611.000 Euro ausgegeben. Noch verfügbar sind 339.000 Euro. Allein fürs Marketing der App waren 140.000 Euro vorgesehen, wovon bislang 120.000 Euro investiert wurden. Die Entwicklung von App und Website waren mit 600.000 Euro eingeplant. Hiervon sind 423.000 Euro ausgegeben und 177.000 Euro offen.

Seit August ist die Molly-App im gesamten Lennestädter Stadtgebiet nutzbar und nicht mehr nur in Altenhundem. „Neue Erkenntnisse zu dieser maßgebenden Projektanpassung bedürfen einer Anlaufzeit und können voraussichtlich zum Jahresende vorgelegt werden“, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Die ZWS-Verbandsversammlung unter der Leitung von Verbandsvorsteher Theo Melcher findet am Dienstag, 20. September, 18 Uhr, im Kulturhaus Lÿz in Siegen statt.

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