Gewappnet für die Behandlung Schwerverletzter

St. Josefs-Hospital besteht Prüfverfahren als Traumazentrum


Das Team des Traumazentrums freut sich über die erfolgreich absolvierte Prüfung zum zertifizierten Traumazentrum
Das Team des Traumazentrums freut sich über die erfolgreich absolvierte Prüfung zum zertifizierten Traumazentrum

Das St. Josefs-Hospital in Altenhundem hat die Prüfung zum Traumazentrum erfolgreich absolviert. Auch mit Blick auf die Unfallstatistik für 2015, die die Kreispolizeibehörde Olpe jüngst vorgestellt hat (LokalPlus berichtete), spricht die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen von einem wichtigen Schritt, nachdem das Olper Krankenhaus kürzlich sogar rezertifiziert worden war.


„Die Überlebenschance und das Auftreten von Folgeschäden nach schweren Unfall hängen entscheidend von der frühzeitigen und qualitativen Versorgung ab. Insbesondere in einer ländlich geprägten Region wie dem Sauerland mit vergleichsweise langen Transportwegen, stellt die frühzeitige adäquate Versorgung schwerverletzter Patienten eine besondere Herausforderung dar. Standardisierte Abläufe, abgestimmte Qualitätskriterien sowie ständige Fort- und Weiterbildung sind nötig, um die optimale Zusammenarbeit von Rettungsassistenten, Notärzten, Klinikärzten und Pflegepersonal zum Wohl des Patienten zu gewährleisten“, teilt die Hospitalgesellschaft mit. Um dem Anspruch der schnellen qualitativen Versorgung Rechnung zu tragen, ist die Chirurgische Klinik unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Reinhard Schröder des St. Josefs-Hospitals in Lennestadt dem Traumanetzwerk der Region Köln beigetreten. Voraussetzung für den Beitritt war die Zertifizierung des Hauses als so genanntes lokales Traumazentrum. Die Leitung des Traumazentrums obliegt dem leitenden Oberarzt der Chirurgischen Klinik, PD Dr. med. Oliver Weber.
Traumanetzwerk Köln beigetreten
Das Traumanetzwerk der Region Köln wurde 2011 gegründet und zählt mit dem St. Josefs-Hospital 18 Mitglieder. Ziel des Traumanetzwerkes ist die flächendeckende schnellstmögliche Versorgung aller schwerverletzten Personen rund um die Uhr. Die Etablierung des Traumanetzwerkes ging von den Unfallchirurgen der neun Gründungskliniken - darunter die Universitätsklinik Köln - aus, die die Behandlungsabläufe und Ressourcen jedes Krankenhauses optimieren wollten. Voraussetzung für den Eintritt in das Traumanetzwerk ist neben der örtlichen Nähe zu Köln eine Überprüfung der Abläufe und Ausstattung des Hauses durch externe Experten der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie in einem Zertifizierungsverfahren. Die Zielvorgaben für eine Zertifizierung als Traumazentrum sind nach Angaben der Hospitalgesellschaft hoch. So muss das Haus beispielsweise neben einem Computertomographen, einem Hubschrauberlandeplatz, einem speziell ausgestatteten Behandlungsraum (Schockraum) auch die 24-Stunden-Präsenz einer Vielzahl ärztlicher Disziplinen, speziell geschultes Personal und die ärztliche Besetzung der Intensivstation rund um die Uhr vorhalten.
Zertifizierung auf drei Jahre befristet
„Im konkreten Fall erfolgt nach Eintreffen eines Schwerverletzten in der Krankenhausambulanz die Erstversorgung im Schockraum, in dem das Behandlungsteam den Patienten bereits erwartet. Nach Stabilisierung des Kreislaufs verschafft sich das Team mittels Ultraschall und Computertomographie innerhalb der ersten 30 Minuten nach Eintreffen einen Überblick zum Gesundheitszustand und leitet unmittelbar lebensrettende Maßnahmen, die Verlegung auf die Intensivstation oder in den OP ein. Die Zertifizierung zum Traumazentrum ist für einen Zeitraum von drei Jahren befristet. Dann erfolgt eine erneute Überprüfung der Anforderungen durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie“, erklärt die Hospitalgesellschaft. (LP)
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