Geplanter Grundschulverbund Grevenbrück-Bilstein bleibt umstritten

Rat Lennestadt stimmt im September ab


  • Lennestadt, 13.07.2017
  • Von Sven Prillwitz
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Die Schulkonferenz St. Nikolaus-Grundschule Grevenbrück hat gegen die Zusammenlegung zu einem Verbund mit der Grundschule Bilstein gestimmt. von Christine Schmidt
Die Schulkonferenz St. Nikolaus-Grundschule Grevenbrück hat gegen die Zusammenlegung zu einem Verbund mit der Grundschule Bilstein gestimmt. © Christine Schmidt

Lennestadt. In fünf von sechs Punkten scheint das Konzept zur teilweisen Neuordnung der Grundschulverbünde in Lennestadt zu stehen. Darin vorgesehen sind auch der Erhalt der Teilstandorte Oedingen und Bilstein. Ein Punkt jedoch, nämlich die angedachte Angliederung der Grundschule Bilstein an den Hauptstandort Grevenbrück, sorgt noch für Diskussionen – und dafür, dass der Rat seine Entscheidung über die Neuausrichtung der Verbünde erst nach den Sommerferien fällen wird.


Das Konzept der Verwaltung sieht vor, dass „Standorte in unmittelbarer Nachbarschaft“ künftig einen Grundschulverbund bilden sollen. Damit sollen „unnötige Fahrverkehre“ (O-Ton Bürgermeister Stefan Hundt) vermieden werden. Als gelungenes Beispiel gilt der Verbund der Grundschulen in Meggen und Maumke, der von der Neuausrichtung ebenso wenig betroffen ist wie die Grundschule in Saalhausen. Folgende Punkte umfasst der Beschlussvorschlag, über den der Rat am 27. September abstimmen wird:
  1. Auflösung des Grundschulverbundes Grevenbrück-Oedingen
  2. Anschluss der Grundschule Oedingen als Teilstandort an den zweizügigen Hauptstandort Elspe (Die Schulkonferenz der St. Jakobus-Schule Elspe steht diesem Vorhaben laut Sitzungsvorlage „prinzipiell positiv“ gegenüber, favorisiert aber die Bildung eines zentralen Standortes in Elspe.)
  3. Auflösung des Grundschulverbundes Altenhundem-Bilstein
  4. Anschluss der Grundschule Bilstein als Teilstandort an den zweizügigen Hauptstandort Grevenbrück
  5. Die St. Agatha Grundschule in Altenhundem wird zu einem selbstständigen zweizügigen Schulstandort. (Die Schulkonferenz hat diesem Vorhaben und der Auflösung des bestehenden Verbundes zugestimmt.)
  6. Bürgermeister Stefan Hundt holt die erforderliche Genehmigung bei der Bezirksregierung Arnsberg ein
Hundt: "Schwierige" Situation in Bilstein
Als „schwierig“ bezeichnet der Bürgermeister die Situation in Bilstein. Die dortige Grundschule bildet aktuell als Teilstandort einen Verbund mit der katholischen Grundschule St. Agatha Altenhundem. Bliebe dieser Verbund bestehen, müssten laut Schülerzahl-Prognose ab 2018/19 in drei Schuljahren jeweils acht Grundschüler aus Altenhundem in Bilstein unterrichtet werden, in einem weiteren Jahr vier bis fünf. Es käme zu einer einseitigen „Schülerverschickung“ und dazu, dass am Hauptstandort in Altenhundem jeweils nur eine Eingangsklasse gebildet werden könnte – mit jeweils 29 (!) Schülern.

Außerdem gehen die Schülerzahl-Prognosen davon aus, dass es 2022/23 nur zehn Schulanfänger geben wird, die in Bilstein wohnen. Das würde für die Bildung einer Eingangsklasse nicht reichen, sodass alle Grundschüler aus Bilstein nach Altenhundem geschickt werden müssten.
Grundschule Grevenbrück lehnt Verbund mit Bilstein ab
Würde der Teilstandort Bilstein an den Hauptstandort Grevenbrück angeschlossen werden, käme es in vier von fünf Jahren ebenfalls zu einer „Schülerverschickung“. Dass Kinder in den Nachbarort geschickt werden müssen, bliebe lediglich 2022/23 aus. Und: In Grevenbrück könnte im Schuljahr 2018/19 nur eine große Eingangsklasse, bestehend aus 29 Lernanfängern, gebildet werden. Die Schulkonferenz der St. Nikolaus-Schule Grevenbrück hat sich gegen die Gründung eines Grundschulverbundes Grevenbrück-Bilstein ausgesprochen.

Diesen zu bilden, hält Stefan Hundt allerdings „im Interesse einer stabilen Zukunftsausrichtung“ ebenso „für erforderlich“ wie die Bildung des Grundschulverbundes Elspe-Oedingen. Außerdem sei ein Beschluss im September dringend erforderlich, „weil die Änderung der Schulverbünde noch in Arnsberg genehmigt werden muss, das Verfahren Zeit braucht und wir Grundlagen für rechtzeitige Anmeldetermine brauchen“, so Hundt weiter.
CDU und SPD stehen hinter dem Konzept
Dass die ursprünglich für die Ratssitzung am 12. Juli angedachte Beschlussfassung über das Konzept verschoben wurde, liegt daran, dass die Verwaltung Gespräche mit den Schulaufsichtsbehörden führen soll, um „darin Grundlagen für die abschließende Entscheidung auch über die Struktur des Schulverbundes“ Grevenbrück-Bilstein zu führen, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Laut Hundt stünden CDU und SPD hinter dem Konzept zur teilweisen Neuausrichtung der Grundschulverbünde. Damit gäbe es im Rat eine Mehrheit für den Sechs-Punkte-Plan.
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