Gedenkfeier für verstorbene Kinder in Altenhundem

Trauerbegleiterin im Interview


  • Lennestadt, 01.12.2018
  • Von Christine Schmidt
    Profilfoto Christine Schmidt

    Christine Schmidt

    Redaktion


    E-Mail schreiben
 von privat
© privat

Altenhundem. Der Worlwide Candle Lighting Day ist ein weltweiter Gedenktag für alle verstorbenen Kinder. Seit sechs Jahren richtet Trauerbegleiterin Barbara Vogt mit dem Hebammen-Team rund um Tina Feldmann diese Gedenkfeier aus. Damit soll Angehörigen geholfen werden, ihre Trauer ein Stück weit zu verarbeiten. Barbara Vogt erklärt, wie diese Gedenkstunde aussieht.


Frau Vogt, warum sollten Angehörige diese Gedenkfeier besuchen?

Die Teilnahme ist ein Stück Trauerverarbeitung- und Begleitung. Angesprochen sind Eltern, die trauern und sich bewusst mit ihrem Kind in Liebe verbinden wollen. Das in einer Gemeinschaft zu tun, ist das Wichtigste und ein tröstendes Element. So kann man sich gegenseitig stärken und den „Moment“ intensiver erleben. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, sich auszutauschen und auch mit mir als Trauerbegleiterin ins Gespräch zu kommen.

Was wird zur Trauerverarbeitung an diesem Tag gemacht?

Jedes Kind wird mit Namen genannt und dafür wird eine Kerze angezündet. Die kann mit nach Hause genommen werden und vielleicht unter den Weihnachtsbaum gestellt werden. Denn Weihnachten ist ein Familienfest. Umso wichtiger ist es, dem Kind einen Platz zu geben. Während der Gedenkfeier bilden wir am Altar einen Kreis. Wir beten und singen gemeinsam, es gibt besinnliche Lieder und Texte. Wir denken ganz bewusst an die Kinder, vertrauen sie Gott an und verbinden uns mit ihnen.  
 von Christine Schmidt
© Christine Schmidt
 
An wen richtet sich die Gedenkfeier?   

Eingeladen sind alle, die daran teilnehmen möchten. Ob die Angehörigen ihre Kinder erst vor Kurzem oder schon vor längerer Zeit verloren haben, macht dabei keinen Unterschied. Dass die Trauer irgendwann nicht mehr da ist, kann man so nicht sagen. Das Denken an das Kind und die Erinnerungen bleiben. Die Eltern, die unsere Feier besuchen, haben ihre Kinder außerdem in den unterschiedlichsten Altersstufen verloren. Jeder ist willkommen.

Was können Sie Familien für die Weihnachtszeit mit auf den Weg geben?

In der besinnlichen Zeit kommen Gefühle oft wieder hoch. Die sollten Eltern, Geschwister oder auch Großeltern auf keinen Fall unterdrücken. Sie sollten den Mut haben, Trauer zu zeigen und vielleicht auch unter dem Weihnachtsbaum zu weinen. Es ist wichtig, sich einen Raum zu suchen, egal ob eine Gruppe, eine Trauerbegleiterin oder auch einen Raum im Haus, wo man wirklich trauern kann und wo man sich Zeit nimmt, an das verstorbene Kind zu denken. Es ist wichtig, Menschen zu finden, die für einen da sind, die einem zuhören. Und, wie gesagt, es ist gut, wenn es an Weihnachten einen Platz für das Kind oder auch den Verstorbenen gibt. Die Verstorbenen haben in den Herzen der Trauernden sowieso immer einen einen Platz.
Info:
Die Gedenkfeier zum Worlwide Candle Lighting Day findet am Samstag, 9. Dezember, in Altenhunden statt. Die überkonfessionelle Gedenkfeier beginnt um 17 Uhr in der Krankenhauskapelle des St. Josefshospitals Lennestadt.

Diese Gedenkfeier ist für alle verstorbenen Töchter, Söhne und Geschwister. Alle verwaisten Eltern, trauernde Geschwister und Freunde der Verstorbenen sowie alle Menschen, die an dieser Feier teilnehmen möchten ein, sind dazu eingeladen.

Anschließend stellen die Trauernden zum Gedenken an ihre verstorbenen Kinder Kerzen ins Fenster, so dass vor ihrem inneren Auge eine Lichterkette rund um die Welt entstehen kann.
Artikel teilen: