Freundeskreis Pirpirituba erlebt zwölf Tage voller Herzlichkeit in Brasilien

2. Vorsitzender Gerd Kitscha berichtet über eine beeindruckende Zeit


  • Lennestadt, 23.09.2017
  • Von Christine Schmidt
    Profilfoto Christine Schmidt

    Christine Schmidt

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Die Reisegruppe des Freundeskreises Pripirituba verbrachte zwölf Tage in der brasilianischen Kleinstadt. von privat
Die Reisegruppe des Freundeskreises Pripirituba verbrachte zwölf Tage in der brasilianischen Kleinstadt. © privat

Lennestadt. Pirpirituba – eine Kleinstadt in Brasilien. Eine arme Kleinstadt. Der Freundeskreis Pirpirituba aus Lennestadt setzt sich seit 25 Jahren für die Kinder dort ein. Kürzlich war eine fünfköpfige Reisegruppe erneut vor Ort, um sich von der aktuelle Lagen und den Fortschritten ein Bild zu machen.


„Wir waren positiv überrascht“, erklärt Gerd Kitscha, 2. Vorsitzender. „Es war so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Auf jeden Fall besser, als letztes Mal.“ Kitscha reiste zusammen mit seiner Frau, dem Kassierer Peter Berkenkopf, Theresa Weise und Hans Beckmann auf eigene Kosten nach Brasilien. Mit dabei: eine Dolmetscherin.

Zwölf Tage verbrachte die Gruppe in Pirpirituba - jeden Tag waren sie unterwegs. Besonders wichtig war Kitscha und Berkenkopf, die schon öfter vor Ort waren, die Entwicklung ihrer Projekte: die Näherei, die drei Suppenküchen und das Projekthaus. „Alles funktioniert“, sagt Kitscha. Die Hauptsache sei, dass vor Ort alles laufe, sogar die Näherei trage sich mittlerweile selbst.
600 Mahlzeiten pro Woche
Die Suppenküchen sind Projekte, auf die der Freundeskreis besonders stolz ist. Die Reisegruppe hat allen drei einen Besuch abgestattet und fleißig mitgeholfen. „Wir haben richtig mit angepackt, die Suppe gerührt und ausgeteilt“, erzählt Gerd Kitscha. Endlich laufen die Küchen wieder. 600 Mahlzeiten werden dort in der Woche an die Dorfbewohner verteilt. Die Jugendlichen stehen in langen Schlangen bis auf die Straßen, um ihre Töpfe befüllen zulassen.

Ebenso gut werde das Angebot im Projekthaus angenommen. Dort kommen die Kids hin, um gemeinsam zu spielen, ihre Hausaufgaben zu machen oder einfach nur, um zu musizieren. Rund 100 Jugendliche machen abends zusammen mit dem Pater Musik. „So holt man viele Jugendliche von der Straße“, erzählt Kitscha. Der Andrang in dem Haus sei so groß, dass es nun vergrößert werden soll. „Ein weiteres Stockwerk soll hinzu kommen“, erklärt der 2. Vorsitzende. „Da ist jeden Tag was los“, deshalb müsse dort weiter investiert werden.
 von privat
© privat
Neben den Besuchen in den Einrichtungen gab es auch ein großes Wiedersehen mit den Patenkindern. Der Freundeskreis hat mittlerweile die Patenschaft über 152 Kinder übernommen. Viele von ihnen besuchte die Reisegruppe und brachte Geschenke aus Deutschland mit. „Wir haben unsern Paten einfach kleine Armbanduhren mitgebracht“, sagt Kitscha. „Die freuen sich da so riesig drüber." 

Da es nicht möglich war, alle Kinder zu besuchen, wurde ein großes Patenkinderfest in der Turnhalle von Pirpirituba gefeiert. Insgesamt waren rund 400 Leute dort, um gemeinsam zu feiern. Gerd Kitscha erzählt begeistert von diesem Tag: „Die Menschen haben gejubelt. Alles war so schön dekoriert und alle haben so engagiert mitgeholfen.“

Aber auch die Lennestädter packten mit an: „160 Tüten mit Süßigkeiten haben wir befüllt“, lacht der 2. Vorsitzende. Eine Tanzgruppe aus dem Ort führte an dem Nachmittag Stücke in eigens genähten Kostümen vor. Im Rahmen des Festes machte die deutsche Gruppe Fotos von 141 Kindern, um den Paten in Deutschland die Bilder zukommen zulassen.
Bildergalerie starten
Freundeskreis Pirpirituba erlebt zwölf Tage voller Herzlichkeit in Brasilien
Kitscha berichtet, wie begeistert die Kinder waren, wenn sie die Gruppe im Dorf sahen: „Man kann dort nicht durch den Ort gehen, ohne angesprochen zu werden. Die winken immer und wollen Fotos mit uns haben“, sagt Kitscha lächelnd. Auch seine Frau Imgard Kitscha und Hans Beckmann, die das erste Mal in Pirpirituba waren, waren von der Herzlichkeit der Menschen verblüfft. „Man erfährt doch eine so große Dankbarkeit“, erinnert sich Imgard Kitscha. Hans Beckmann sei so von seinen Gefühlen übermannt worden, dass er spontan eine Patenschaft für eines der Kinder übernahm, berichtet Gerd Kitscha.

So eine Reise sei einfach immer ein Erlebnis, sagt der Lennestädter. „Es ist mit nichts hier zu vergleichen und es ist so schön, wenn man merkt, dass unsere Hilfe da unten auch ankommt.“ Auch Franz-Josef Rotter ergänzt, dass die oberste Priorität für den Verein sei, dass jeder Euro nach Pirpirituba gehe. Für die Zukunft sei auf jeden Fall geplant, alle drei Jahre in die Kleinstadt mit der riesigen Herzlichkeit zu reisen.

Gerd Kitscha drehte vor Ort einige Videos. Hier ein kleiner Einblick:
aZQudBBYI0s
Video starten
Artikel teilen: