Explosionen, Schwarzpulver, der Geruch der Pferde und mitreißende Musik

Premiere des „Ölprinzen“ am Freitag, 2. Juli


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Winnetou (Jean-Marc Birkholz) und Old Shatterhand (Martin Krah) (l.) stellen sich wieder auf die Seite der Guten und nehmen den Kampf gegen die Bösen auf. von Nicole Voss
Winnetou (Jean-Marc Birkholz) und Old Shatterhand (Martin Krah) (l.) stellen sich wieder auf die Seite der Guten und nehmen den Kampf gegen die Bösen auf. © Nicole Voss

Elspe. Sein 80. Geburtstag wird sicherlich ein ganz besonderer für Jochen Bludau. Der Regisseur feiert sein Wiegenfest am Freitag, 2. Juli, just an dem Tag, an dem der Ölprinz beim Elspe Festival ab 20.15 Uhr Premiere hat und in die neue Saison startet.


„Ich feiere normalerweise keine Geburtstage, aber mein schönstes Geschenk wäre es, wenn alles wieder normal läuft“, so Jochen Bludau, der zusätzlich sein 25-jähriges Jubiläum als Regisseur feiert.

Aufgeregt? „Ja, immer noch“, schmunzelt der ehemalige langjährige Geschäftsführer und auch Schauspieler, der seit 1968 keine Aufführung versäumt hat. „Als Vater des Ganzen gibt man seinen Einfluss ab und hofft, dass alles gut läuft“, so Jochen Bludau.

Harald Heufer (l.) als Herr Schmidt und Matthias Schlüter als Sam Hawkins. von Nicole Voss
Harald Heufer (l.) als Herr Schmidt und Matthias Schlüter als Sam Hawkins. © Nicole Voss

Dabei hatten Bludau, die Darsteller und Verantwortlichen hinter den Kulissen sowie Geschäftsführer Philipp Aßhoff am Mittwochmorgen, 30. Juni, noch nicht damit gerechnet, dass sie den Medienvertretern am Mittag eine Kostprobe zeigen könnten.

Das Unwetter am Vortag wütete auch über dem Gelände des Elspe Festivals, spülte einen Teil der Erde in den Zuschauerraum, in dem die ersten zwei Reihen unter Wasser standen. Das Bauunternehmen Berg rückte in den frühen Morgenstunden an und beseitigte die Spuren in Windeseile.

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Ein Blick in die Reihen der Darsteller lässt keinen Zweifel daran, dass viele dem Spiel von Gut gegen Böse seit Jahren und Jahrzehnten verfallen sind und sich kein anderes Sommerprogramm vorstellen könnten.

Tina Mester feiert in der Rolle der Rosalie Ebersbach ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum. Schon als Einjährige stand sie auf den Brettern, die die Welt bedeuten. „Unsere ganze Familie war eingebunden. Es war keiner zu Hause, der auf mich aufpassen konnte“, schmunzelt die dreifache Mutter, die sogar hochschwanger vor fünf Jahren nicht auf die Saison verzichten wollte.

Tina Mester steht seit 40 Jahren auf der Bühne des Elspe Festivals. von Nicole Voss
Tina Mester steht seit 40 Jahren auf der Bühne des Elspe Festivals. © Nicole Voss

Ihre Bühnenpremiere war seinerzeit bei „Im Tal des Todes“. Zum zweiten Mal hat Tina Mester jetzt eine Sprechrolle und übt dafür kräftig, sogar am sonntäglichen Frühstückstisch.

„Ich muss aus mir rausgehen und 110 Prozent geben“, so Tina Mester, die lacht, als sie erzählt, dass sogar der fünfjährige Sohn Constantin ihren Text schon auswendig kann.

Marco Kühne in der Rolle des Häuptlings Mokashi. von Nicole Voss
Marco Kühne in der Rolle des Häuptlings Mokashi. © Nicole Voss

Oldie unter den Darstellern ist Wolfgang Kirchhoff, der den Bankier Duncan verkörpert. Einige Jahre Erfahrung hat auch Harald Heufer auf dem Buckel. Der technische Leiter des Elspe Festivals steht seit 1992 auf der Bühne, meistens bei den Gangstern, wie er lachend verrät. Marco Kühne, in diesem Jahr als Häuptling Mokaschi zu sehen, steht seit 42 Jahren auf der Bühne.

Als es mit der etwa 25-minütigen Kostprobe losgeht, sind das spannungsgeladene Knistern in der Luft und die unbändige Vorfreude deutlich zu spüren. Es macht Spaß zuzuschauen und zu sehen, dass die Darsteller bereit für die Premiere sind. Das Fazit der Kurzvorstellung: Es wird spannend, laut und unterhaltsam - ganz nach den Wünschen der Besucher.

Die Aussage von Winnetou (Jean Marc Birkholz) in einer Szene: „Die Apachen werden sich freuen, euch wiederzusehen“, stimmt nur halb, denn auch die Bleichgesichter und weiteren Fans fiebern den Vorstellungen sicherlich schon entgegen.

Bürgermeister Tobias Puspas macht es vor: So wird der Transponder zur Kontaktnachverfolgung getragen. von Adrian Tigges
Bürgermeister Tobias Puspas macht es vor: So wird der Transponder zur Kontaktnachverfolgung getragen. © Adrian Tigges
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Ganz unten im Süden Arizonas liegt das Dorf St. David. Früher einmal hatten dort ein paar Leute vergeblich nach Öl gebohrt. Seit sie den Ort verlassen haben ist es trostlos und langweilig.

Eines Tages taucht eine Gruppe Weißer auf, an ihrer Spitze ein Mann, den sie „Ölprinz“ nennen. Hinterlistig verkauft er gefälschte Ölquellen an gutgläubige Bankiers und schreckt bei seinen windigen Geschäften auch nicht vor Morden an unschuldigen Weißen und Roten zurück.

Schließlich setzt sich Winnetou auf seine Spur und legt den Verbrechern das Handwerk. In einer gigantischen Explosion findet der „Ölprinz“ sein gerechtes Ende.

Bis zum 5. September haben pro Vorstellung bis zu 1.800 Besucher die Gelegenheit, live dabei zu sein.


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