Erst Abi, dann Interrail: Mit dem Zug die Welt entdecken

Sechs Mädchen berichten von ihrem Abenteuer


  • Lennestadt, 01.09.2023
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  • Von Jana Leowald
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Die Reise von Greta und Greta (oben) neigt sich dem Ende entgegen, während Viola, Emilia, Jolina und Karlotta (unten, von links) noch ein paar Tage unterwegs sind. von Collage: Nils Dinkel
Die Reise von Greta und Greta (oben) neigt sich dem Ende entgegen, während Viola, Emilia, Jolina und Karlotta (unten, von links) noch ein paar Tage unterwegs sind. © Collage: Nils Dinkel

Kreis Olpe. Nach dem Abschluss raus in die Welt – mit dem Zug quer durch Europa. Diese Möglichkeit haben aktuell sechs Mädchen - aufgeteilt in zwei Gruppen - aus Lennestadt, Kirchhundem und Finnentrop ergriffen und reisen vier Wochen lang durch die Welt. Im Gespräch mit LokalPlus-Praktikantin Jana Leowald berichten sie von ihren Erlebnissen.


Seit fast vier Wochen sind Greta Brieden und Greta Hermes aus Altenhundem jetzt in Europa unterwegs. Von Lennestadt ging es für die beiden 18-jährigen GymSL-Abiturientinnen Richtung Prag, inzwischen sind sie auf der Zielgeraden ihrer einmonatigen Reise in Frankreich. Auf ihrem Weg quer durch Europa besuchten sie bereits Wien, Innsbruck, Bologna, Mailand, Montpellier, Toulouse, Barcelona und Bordeaux.

Die beiden GymSL-Abiturientinnen Greta Brieden und Greta Hermes. von privat
Die beiden GymSL-Abiturientinnen Greta Brieden und Greta Hermes. © privat

Gerade erst bei der Halbzeit ihrer 26-tägigen Reise sind Viola Sacala, Jolina Hanses, Karlotta Arens und Emilia Ruppert. Die vier Abiturientinnen des Gymnasiums Maria Königin, ebenfalls alle 18, starteten ihre Reise in Wien, bevor sie dann weiter nach Budapest, Zagreb, Šibenik und Rimini reisten. In Italien peilen sie jetzt eventuell noch Bologna, Gardasee und Südtirol an.

Doch warum gerade diese Orte? Bei der Auswahl ihrer Reiseziele setzten Viola, Jolina, Karlotta und Emilia vor allem auf einen guten Mix aus Strand, Stadt, Bergen, Party und Orten, wo noch keiner so richtig war.

Die vier Abiturientinnen des Gymnasiums Maria Königin Karlotta Arens, Jolina Hanses, Emilia Ruppert und Viola Sacala (v.l.). von privat
Die vier Abiturientinnen des Gymnasiums Maria Königin Karlotta Arens, Jolina Hanses, Emilia Ruppert und Viola Sacala (v.l.). © privat

Im Gegensatz dazu suchten sich Greta und Greta zwar auch Orte raus, die sie einfach mal sehen wollten. Sie planten aber auch Orte ein, die sie schon gesehen hatten, wie etwa Barcelona und Paris.

Für alle sechs Mädchen stand allerdings fest, dass bei der Auswahl der Ziele besonders die Zugverbindungen im Vordergrund stehen. „ Zwischen diesen ‚festen‘ Orten haben wir dann nach schönen Städten gesucht, die so günstig liegen, dass wir an unseren Reisetagen nicht allzu lange im Zug sitzen“, erzählen Greta und Greta. So mussten die beiden Mädchen ihr Reiseziel Portugal streichen, weil es dort einfach keine passende Zugverbindung gab.

Diskussionen bei der Routenplanung?

Gab es bei den Reisezielen denn Diskussionen? Bei Greta und Greta nicht: „Mit der Länderauswahl hatten wir kaum Probleme, da wir wussten, dass wir in wärmere Länder fahren und auch mal an den Strand gehen wollen.“

Anders sieht es allerdings bei der MK-Gruppe aus, die mit Kompromissarbeit an die Sache ran geht. „Jeder hatte am Anfang eine komplett andere Route im Kopf als die anderen“, so die Mädchen. Aus diesem Grund nutzen die Vier Städte wie Bologna, von wo aus sie Tagestrips nach Venedig oder Mailand planen.

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Impressionen von der Reise von Greta und Greta durch Europa.

Insgesamt bleiben alle sechs Abiturientinnen zwischen zwei bis fünf Tage an einem Ort - je nachdem, wie viel es dort zu sehen und zu machen gibt. Neben aller Planung setzen sie aber auch auf Flexibilität und Spontanität. Während das Duo Greta und Greta fast alles vorher geplant hatte, achteten die beiden aber darauf, dass sie alles spontan stornieren könnten. So änderten sie ihre Route aufgrund einer Hitzewelle und planten anstatt Madrid die weniger warmen Städte Paris und Bordeaux ein.

Anders regelte es das Quartett. „Wir haben bis zur ersten Hälfte geplant – als Kompromiss, weil wir uns uneinig waren bezüglich Spontanität und Planung. Während unserer Reise diskutieren wir über die nächsten Stopps, sodass wir uns die letzten drei Städte ganz offen gehalten haben“.

Highlights und Fails

Was die sechs Mädels erleben, ist einzigartig – in jeder Hinsicht. So erzählen Greta und Greta: „Unser Highlight war auf jeden Fall, bei Sonnenaufgang in Barcelona im Meer zu schwimmen.“ Nur ungern erinnern sie sich daran, wie sie erfahren mussten, dass kein Zug mehr nach Bordeaux fährt. Hinzu kam, dass an diesem Tag Gretas Handy den Geist aufgab und die beiden vier Stunden vor Abfahrt ihres Zuges mitten in Barcelona versuchten, Handy inklusive Zugticket wieder ans Laufen zu bekommen.

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Halbzeit bei ihrer Reise durch Europa hatten Anfang der Woche die vier Abiturientinnen des Gymnasiums Maria Königin. Hier einige Impressionen.

Das Wochenende in Budapest war das Highlight der Vierer-Truppe: Am St.-Stephans-Tag erlebten sie die Kultur Ungarns hautnah und durften am Geburtstag des Landes sogar das größte Feuerwerk Europas über der Donau miterleben. Aber auch bei ihnen ging schon etwas schief: Die Mädchen mussten in Zagreb feststellen, dass sie ihr Apartment versehentlich erst für die darauffolgende Nacht gebucht hatten.

Eins ist sicher: Das Reisen mit dem Zug kommt bei allen gut an. Trotz kleinerer Komplikationen wie Verspätungen oder gestrichenen Zügen meisterten sie ihr Abenteuer durch Europa bis jetzt ohne größere Probleme. Und betonen: „Reisen mit dem Interrail können wir nur empfehlen.“

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