Erfüllung eines Jugendtraums

Schauspieler Kai Noll spielt wieder Old Shatterhand


Zurück auf dem Pferd und in Elspe: Kai Noll.
Zurück auf dem Pferd und in Elspe: Kai Noll.

Von 2005 bis 2007 war er bereits in der Rolle des Old Shatterhand zu sehen, nun kehrt er zurück: Schauspieler Kai Noll verkörpert den Westernhelden in der diesjährigen Bühnenfassung des Karl-May-Romans „Der Schatz im Silbersee“, die an dem 20. Juni auf der Naturbühne des Elspe Festivals aufgeführt wird. Noll, 50 Jahre alt und bekannt als Schriftsteller Rufus Beck in der RTL-Serie „Unter uns“, spricht im Interview mit LokalPlus über die Erfüllung eines Jugendtraums, den Unterschied zwischen Live-Performance und TV-Aufzeichnung und das Sauerland.


Herr Noll, am 20. Juni kehren Sie auf die Naturbühne in Elspe zurück. Verspüren Sie schon Vorfreude?

Und wie! Es macht viel Spaß, eine Figur wie Old Shatterhand zu spielen, die man schon als Kind verehrt hat und dann später als Erwachsener verkörpern darf. Das ist natürlich auch eine körperlich anstrengende Rolle, aber die macht so viel Spaß, dass man das hinterher erst spürt. (lacht)

Als Old Shatterhand waren Sie schon einmal in Elspe zu sehen. Fällt es Ihnen daher leichter, den Westernhelden wieder zu spielen?

Immer wenn man eine Rolle neu spielt oder wie in diesem Fall neu aufnimmt, ist das auch immer wieder eine neue Sache. Jetzt habe ich natürlich Erfahrungen mit der Bühne in Elspe und wie es sich anfühlt, darauf zu stehen. Das ist ein gewisser Vorteil, aber immer noch eine spannende Herausforderung. Das Stück „Der Schatz im Silbersee“ habe ich übrigens noch nie gespielt.

In der RTL-Serie „Unter uns“ spielen Sie den Schriftsteller Rufus Sturm. Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Sturm und Old Shatterhand?

Rufus ist jetzt übrigens Taxifahrer. (lacht) Rufus ist ein bisschen cowboymäßig angelegt, aber Old Shatterhand ist ein sehr bedachter, ein sehr ruhiger Mensch, der viel über den Dingen steht. Das tut Rufus weniger, der steht immer mehr mittendrin.

Wo liegen die Unterschiede zwischen der Bühnen-Performance und dem Schauspielern vor der Kamera?

Zwei Worte: Klein und groß. Wenn man vor der Kamera spielt, reicht es, etwas mit den Augen zu erzählen, wenn die Kamera groß auf einen gerichtet ist. Stimmung mit den Augen kann man nicht auf die Bühne bringen. Da ist es dann wichtig, mit großen Gesten und viel Körpereinsatz zu spielen.

Sie drehen für „Unter uns“, stehen aber demnächst fast täglich in Elspe auf der Bühne. Wie funktioniert das eigentlich?

Teilweise haben wir Episoden von „Unter uns“ vorproduziert. Mindestens einen Monat lang werde ich aber von 7 bis 11 Uhr in Köln vor der Kamera stehen, dann für eine Aufführung nach Elspe und anschließend wieder zurück nach Köln fahren. Das ist stressig und kräftezehrend, aber ich mache meinen Beruf gerne.

Wohnen Sie während der Proben und Aufführungen auch im Sauerland?

Zwischendurch werde ich das machen, ja.

Sie sind in Hamburg aufgewachsen und leben zurzeit in Köln. Wie lebt es sich für einen Großstadtmenschen im eher ländlichen Sauerland?

Ach, der Unterschied ist für mich nicht sehr groß. Als ich damals Old Shatterhand gespielt habe, habe ich im Sauerland einige Freundschaften geschlossen und auch in der Zeit danach gepflegt. Ich komme mit der Sauerländer Mentalität bestens zurecht und finde sie sehr ehrlich.

Blicken wir noch in die Zukunft: Wie sehen Ihre Pläne nach den Karl-May-Spielen aus? Sind Sie im kommenden Jahr wieder auf der Naturbühne zu sehen?

Dazu kann man nicht nichts sagen, das wird sich alles ergeben. Jetzt spiele ich diese Saison, dann sehe ich weiter. Im Herbst werde ich mein Musikprojekt „Noll“ (eine Rockband, Anm. der Red.) vorantreiben, vielleicht auch in Elspe auftreten. Dann geht es noch mit „Unter uns“ weiter, und damit bin ich vollkommen ausgelastet. Das nächste größere Projekt ist dann ein größerer Urlaub im Januar.

Artikel teilen: