Endlich: Mehr Platz für das St.-Elisabeth-Hospiz in Altenhundem

Umbau bringt zusätzliche 550 Quadratmeter


  • Lennestadt, 23.11.2020
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  • Von Kerstin Sauer
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Eine Außenansicht des Hospizes: Im zweiten Obergeschoss wird das bestehende Hospiz (auf dem Bild rechter Flügel) um 550 Quadratmeter (linker Flügel) erweitert. Dort wird das Dach verlängert, so dass die derzeitigen Balkone überbaut werden und zum Innenraum gehören. von Architekturbüro Andreas Eickelmann
Eine Außenansicht des Hospizes: Im zweiten Obergeschoss wird das bestehende Hospiz (auf dem Bild rechter Flügel) um 550 Quadratmeter (linker Flügel) erweitert. Dort wird das Dach verlängert, so dass die derzeitigen Balkone überbaut werden und zum Innenraum gehören. © Architekturbüro Andreas Eickelmann

Altenhundem. Endlich: Das St.-Elisabeth-Hospiz Altenhundem wird sich vergrößern. Nach langen Überlegungen, Planungen und Verhandlungen haben die Verantwortlichen des Hospizvereins, Mitarbeiter des Hospizes und Architekt Andreas Eickelmann am Montag, 23. November, die Pläne vorgestellt.


Eins vorneweg: „Wir sind nicht größenwahnsinning geworden“, betonte Alfons Heimes, 2. Vorsitzender des Hospizvereins, mit Blick auf die geplante Größe des neuen, alten Hospizes. Knapp 430 Quadratmeter nehmen die jetzigen Räume ein, weitere 550 Quadratmeter kommen hinzu. Dringend notwendig, wie Heimes unterstrich: „Wir haben oft lange Wartelisten – und eine Warteliste in einem Hospiz, das geht einfach nicht.“

Stellten die Pläne, Zahlen und Fakten vor: (v.l.) Pastor Heinrich Schmidt (Vorsitzender Hospizverein), Heidrun Pahlke (stv. Hospizleiteirn), Geschäftsführer Martin Schäfer, Architekt Andreas Eickelmann und Alfons Heimes (2. Vorsitzender). von Kerstin Sauer
Stellten die Pläne, Zahlen und Fakten vor: (v.l.) Pastor Heinrich Schmidt (Vorsitzender Hospizverein), Heidrun Pahlke (stv. Hospizleiteirn), Geschäftsführer Martin Schäfer, Architekt Andreas Eickelmann und Alfons Heimes (2. Vorsitzender). © Kerstin Sauer

Bisher, so erklärte Martin Schäfer, Geschäftsführer des Hospizvereins, habe das St.-Elisabeth-Hospiz - das übrigens nächstes Jahr 30 Jahre alt wird - mit sechs Gästezimmern und einem Notfallzimmer, zu den kleinen Hospizen gehört. Die Anfragen nahmen jedoch stetig zu, während des Platzangebot begrenzt war. „Und jemandem eine Absage zu erteilen, das ist nicht schön“, weiß Martin Schäfer.

2015 erste Pläne

Bereits 2015 gab es erste Überlegungen: Wie könnte eine Vergrößerung des Hospizes aussehen? 2019 habe dann die Hospitalgesellschaft die Bereitschaft gezeigt, den zweiten Teil der Etage, in der das Hospiz untergebracht ist, zu verkaufen. Den Bereich, in dem derzeit noch Senioren-WGs des Josefinums untergebracht sind.

„Priorität hatte für alle Beteiligten, für die dort lebenden Senioren eine Lösung zu finden“, betonte Martin Schäfer. Das sei gelungen – der weiteren Planung steht nun nichts mehr im Wege. Und wie die aussieht, zeigte Architekt Andreas Eickelmann anhand einer Präsentation.

Ein detaillierter Plan: rechts die aktuellen Räumlichkeiten des Hospizes, links die neue Fläche. von Architekturbüro Andreas Eickelmann
Ein detaillierter Plan: rechts die aktuellen Räumlichkeiten des Hospizes, links die neue Fläche. © Architekturbüro Andreas Eickelmann

Das Hospiz soll künftig das komplette zweite Obergeschoss einnehmen. War es bisher nur möglich, durch den Eingang der Pflegeeinrichtung „Josefinum“ das Hospiz zu erreichen, so soll demnächst ein Außenaufzug direkt in die zweite Etage fahren. Alfons Heimes: „Gerade in Zeiten von Corona haben wir gemerkt, wie dringend notwendig ein separater Eingang ist.“

Bisher nahmen die Räume des Hospizes auf der zweiten Etage den linken Flügel des Hufeisen-förmigen Gebäudes ein. Jetzt wird die rechte Seite umgebaut und den Erfordernissen angepasst.

Dach wird verlängert

Die einzige äußere Veränderung, so zeigte Architekt Eickelmann anhand von Zeichnungen, betreffe die zum Innenhof liegende Seite: Dort wird das Dach verlängert, die Außenmauern werden ein wenig versetzt, so dass die jetzigen Balkone zum Innenraum gehören. „Dort werden unter anderem Büros sowie Nutz- und Lagerräume untergebracht“, sagte Andreas Eickelmann.

Gegenüberliegend finden drei weitere Patientenzimmer ihren Platz. „Wir haben uns für die kleinere Lösung mit größeren Räumen entschieden“, erläuterte Martin Schäfer den Hintergrund. Denn: „Wir haben ein riesiges Einzugsgebiet. Angehörige unserer Gäste konnten bisher nur in Ausnahmefällen hier übernachten." Das soll sich jetzt ändern.

Viele Anfragen von Angehörigen

Anfragen dafür gebe es immer wieder, wusste Heidrun Pahlke, stellvertretende Hospizleitung, zu berichten: „Zu unseren Gästen gehören auch junge Menschen mit Familie und Kindern. Ihnen können wir dann mehr Raum bieten.“ Oder, so erklärte sie weiter, „es kommt immer wieder vor, dass ältere Ehepaare anfragen, ob sie die letzten Tage gemeinsam hier verbringen dürfen.“

Diese Wünsche – bisher unerfüllbar – sind in die Pläne für den Umbau mit eingeflossen, unter anderem auch durch Hinweise aus dem Hospizteam: „Die Mitarbeiter haben ihre Ideen mit eingebracht“, erklärte Martin Schäfer.

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Neben den drei großzügigen Gästezimmern – alle mit einem kleinen Balkon - finden außerdem ein Schulungs-/Mitarbeiterraum, ein Besucherzimmer, das auch als zehntes Gästezimmer genutzt werden könnte, ein Wohnzimmer und zwei Wintergärten ihren Platz. Insgesamt beziffert Geschäftsführer Schäfer die Kosten auf 2,02 Millionen Euro, zum Großteil finanziert aus Eigenmitteln.

Ab dem 1. Januar soll die Etage dem Hospizverein gehören, dann geht es los mit dem Umbau: Wenn die Wohnungen leer stehen, wird entkernt, zugebaut und die Räume werden fertiggestellt. Dann werden die Gäste aus den „alten“ Zimmern erst einmal in die neuen ziehen, damit auch im elf Jahre „alten“ Trakt renoviert und saniert werden kann.

Ganz vorsichtig äußerte Martin Schäfer den Wunsch, dass noch 2021 alles fertig gestellt werden könnte – „aber wir haben keine Eile“, betonte er, „so weit, wie wir jetzt mit den Planungen sind, waren wir noch nie. Da kommt es nicht auf ein paar Monate an.“

Ein Zeichen der Hoffnung

Pastor Heinrich Schmidt als Vorsitzender des Hospizverein dankte ausdrücklich der Hospitalgesellschaft für die gute Zusammenarbeit. „Der Umbau ist ein Zeichen der Hoffnung in dieser Zeit“, schloss sich Martin Schäfer an, „wir investieren, obwohl wir gar nicht wissen, wie es weiter geht mit den Spenden.“

Und Alfons Heimes betonte abschließend: „Die Erweiterung ist nur durch die jahrelange Unterstützung der Bevölkerung möglich – ohne sie könnten wir das Projekt niemals schultern.“

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