Ein Kunstwerk der Natur: Wunderbares Erntebild in der Saalhauser Kirche

Sandra Würde-Völlmicke investiert 60 Stunden Arbeit


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Kürbis-, Paprika- oder Ingwerpulver, Mehl, Mohn oder Leinsamen, manchmal Kräuter: Sandra Würde-Völlmicke arbeitet mit allem, was die Natur ihr bietet. von privat
Kürbis-, Paprika- oder Ingwerpulver, Mehl, Mohn oder Leinsamen, manchmal Kräuter: Sandra Würde-Völlmicke arbeitet mit allem, was die Natur ihr bietet. © privat

Saalhausen. 60 Stunden hat sie an dem eindrucksvollen „Kunstwerk“ gearbeitet. Oft in gebückter Haltung, die kleinsten Arbeitsmaterialien fest im Blick und vorsichtig in der Hand. Pünktlich zum Erntedankfest hat Sandra Würde-Völlmicke ihr diesjähriges Erntedankbild, ausschließlich aus natürlichen Materialien, fertiggestellt. Ein Meisterwerk an Details, Präzision – und Geduld.


„Anfang August habe ich anfgefangen“, erzählt Sandra Würde-Völlmicke. Immer, wenn sie Zeit, hatte, ist sie in die Saalhauser Kirche gegangen und hat an dem Bild gearbeitet. Dort, im Bereich der Alten Kirche, ist in den vergangenen Monaten wieder ein wunderbares Bild entstanden. Das Thema in diesem Jahr: „Jesus und die Kinder“.
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„Ich suche mir das Thema immer willkürlich aus der Kinderbibel aus“, erzählt die Saalhauserin. Ausschlaggebend für ihre Entscheidung ist dabei auch immer, welche Motive sie bewältigen kann und welche Materialien ihr dafür zur Verfügung stehen. Denn Sandra Würde-Völlmicke ist abhängig von dem, was die Natur ihr gibt: Sie arbeitet ausnahmslos mit natürlichen Materialien.
Grün ist schwierig
„Grün ist schwierig“, sagt sie, denn: Richtung Herbst lässt auch der Grünton in der Natur nach. Daher bedient sich Sandra Würde-Völlmicke auch mal an Kräutertees oder Kräutern. Aber, so betont sie: „Die sind schwer zu verarbeiten, weil sie so leicht sind, fliegen sie schon mal hin und her.“ Lieber arbeitet die Saalhauserin mit Kürbis-, Paprika- oder Ingwerpulver, mit Mehl, Mohn oder Leinsamen: „Diese Materialien sind leichter zu verarbeiten.“
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Wenn Sandra Würde-Völlmicke ein neues Kunstwerk beginnt, startet sie immer in der Mitte des Bildes und arbeitet sich nach außen durch. Oft in gebückter Haltung, immer konzentriert bei der Sache. „Ja, das kann auch anstrengend sein“, sagt sie und fügt lachend hinzu: „Der Rücken lässt grüßen.“
Erntekrone
In diesem Jahr hat sie sich noch etwas Besonderes einfallen lassen: Das Drahtgestell einer Erntekrone hat sie mit Gerste, Roggen und Hafer umwickelt und auf dem Altar hinter dem Kunstwerk aufgestellt.

Bis November ist das diesjährige Erntedankbild nun in der Saalhauser Kirche zu sehen: „Derzeit ist ja nur der Seiteneingang geöffnet: Dort rein, zwei Mal rechts abbiegen, da liegt es“, beschreibt Sandra Würde-Völlmicke.
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Vier Hinweisschilder fordern die Besucher auf, das Kunstwerk nicht zu berühren. „Das kommt leider immer wieder vor“, bedauert die Saalhauserin, „die Leute wollen gucken, ob dort wirklich natürliche Materialien liegen, und packen in das Bild hinein.“ Dadurch wird das Bild leider oft verzerrt. Daher bittet Sandra Würde-Völlmicke eindringlich: „Bitte nur ansehen, nicht berühren.“
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