Ein kleiner Blick hinter die Kulissen beim Weihnachts-Warenkorb

Altenhundem. Noch ist es draußen dunkel. Um 8 Uhr morgens versammeln sich am Mittwochmorgen, 14. Dezember, schon einige Helfer zum Warenkorb vor der Sauerlandhalle. Denn heute ist Weihnachts-Warenkorb. Vielleicht der anstrengendste, aber auch eine besondere Ausgabe. LokalPlus-Redakteurin Tine Schmidt hat für ein paar Stunden vor Ort geholfen.

Nach und nach trudelt das Team, zu dem etwas mehr als 40 Helfer und Helferinnen gehören, ein. Jeder hat noch irgendetwas von zuhause dabei oder was ihm gegeben wurde - selbstgemachte Marmelade, gestrickte Socken, Spielsachen der Enkelkinder – Ja, es ist Weihnachten beim Warenkorb.

Das zeigt alleine die 1-Teil-mehr-Aktion. Alleine im Hit-Markt Altenhundem wurden 18 Einkaufswagen mit gespendeten Produkten gefüllt. Das Warenkorb-Team hat daher schon einen Tag zuvor mit dem Aufbau begonnen. alles vorzubereiten und nur diese Ware aufzubauen. Und das ist schon viel, denke ich.

Simone Budde sagt: „So etwas haben wir sonst nie“, und zeigt auf Puddingcreme, Gewürze, Honiggläser, „das sind die extra Goddies“. Sie ist eine von den ersten an ihrer Station, Nummer 2. Heute hat sie so viel, dass wir noch einen weiteren Tisch holen. Ich helfe ihr beim Sortieren. Das, was abgelaufen ist, kommt in eine extra Kiste.

Neben mir ist die Klasse 9 der Lessing-Realschule auch zum Helfen da. Jochen Dolle verteilt schon am Morgen die Spendengelder, mit denen in den Märkten Ware hinzu gekauft wird. Viele Märkte oder Firmen spenden aber auch, wie zum Beispiel Bäckereien die noch Brot vom Vortag haben. „Wir mussten glücklicherweise noch nie Brot hinzu kaufen“, so Dolle. So viel werde immer gespendet.

Wie fleißige Bienen schwirren die Fahrer aus. Der Älteste ist 82 und fährt noch mit seinem Anhänger los. Immer wieder halten neue Autos vor der Sauerlandhalle.

Mit einem Servierwagen rolle ich ans Fahrzeug. Uli Rauchheld kommt gerade von Metten und hat Würstchen, aber auch Backwaren im Kofferraum. Alles wird ausgeladen und an die entsprechende Station gebracht.

Und so geht das im fliegenden Wechsel. Immer wieder laufen die Helfer mit Sackkarren hin und her: Öl, Obst, Gemüse, Brote, ach selbst Kartons mit Apfelsaft und Backbleche mit Muffins kommen an diesem Morgen an.

Jochen Dolle zeigt mir einen besonderen Raum: die Weihnachtsabteilung. Wenn meine Augen schon groß werden, wie dann erst die der Kinder. Mehr als 120 Geschenktüten haben der Kindergarten Schatzkiste und das Gymnasium Maria Königin für bedürftige Kinder gepackt.

„Das ist der Wahnsinn“, sagt an diesem Vormittag jeder, der kurz reinschaut. Irmgard Hesse schlägt die Hände über dem Kopf zusammen: „Dieses Jahr ist es wirklich mehr als sonst.“

Sie und Jutta Bröcher sind das Duo für die Geschenke. Seit fast zehn Jahren gehören sie zum Warenkorb. „Sonst helfen wir nur bis zum Mittag. Aber einmal im Jahr, nämlich beim Weihnachts-Warenkorb, sind wir den ganzen Tag hier“, erzählt Hesse.

Auch Annette Heer schließt sich an. Die drei Damen plus meine Unterstützung sorgen für Ordnung. Irmgard Hesse erklärt: Die Tüten nach Alter sortieren, alles schön in eine Reihe stellen, damit es bei der Ausgabe reibungslos läuft.

Aber nicht nur Geschenktüten auch jede Menge, wirklich jede Menge Spielzeug liegt kreuz und quer und muss sortiert werden. Ich kümmere mich um die Gesellschaftsspiele. Nach Alter sortieren und schauen, ob noch alles in Ordnung ist.

Unglaublich, was alles dabei ist. Auch das Weihnachtstrio ist sprachlos. Viele Sachen, die noch eingepackt und neu sind, mit Liebe gemachte Täschchen für Mädchen oder auch echte Porzellanpuppen. Ja selbst Helfer Franz Bender kommt mit einem Bobbycar um die Ecke.

„Passt auf, dass der euch nicht damit davon fährt“, ruft ein anderer Helfer. Alle lachen. „Wenn er sich nicht benimmt, kommt er hier ins Bällebad“, scherzt Irmgard Hesse. Für Spaß zwischendurch sind hier alle zu haben.

„Wir funktionieren nur als Team und der Spaß bei der Arbeit vor der Ausgabe darf nicht fehlen.“ Das sind sie wirklich, ein eingespieltes Team. Hier läuft alles Hand in Hand, jeden Monat aufs Neue. Auch wenn der Weihnachts-Warenkorb von der Menge und den Geschenken etwas Besonderes ist, die Ehrenamtlichen kümmern sich Monat für Monat mit genauso viel Herzblut für jede andere Ausgabe.