Ein harter Job: Lennestädterin betreibt Alpenhütte in Tirol

St. Anton/Halberbracht. Gebürtig kommt sie aus Halberbracht. Der Arbeit und der Liebe wegen ging sie nach Österreich. Heute betreibt Anja Heimes in Tirol eine Alpenhütte oberhalb von St. Anton am Arlberg – in luftiger Höhe. Einige Lennestädter haben sie dort bereits besucht.

Die Leutkircher Hütte ist vor 110 Jahren gebaut worden. Im zweiten Jahr bewirtet Anja Heimes gemeinsam mit Tom Schnabl von Juni bis September die Gäste. Gemeinsam mit ihrem Team sind sie quasi rund um die Uhr für Wanderer da. Die Hütte liegt am Arlberg auf 2.251 Höhenmetern und ist unter anderem über den Lechtaler Höhenweg und den Adlerweg zu erreichen.

„Man muss schon Zeit und Muskelkraft einplanen, um zu uns zu kommen. Es gibt verschiedene Zustiege. Für den einfachsten aus dem Tal benötigt man zweieinhalb bis drei Stunden, wenn man fit ist“, erzählt die Halberbrachterin. Der andere sei schwerer. „Da muss man schon schwindelfrei und trittsicher sein“, ergänzt sie.

Die Hütte kann nur per Helikopter beliefert werden. Sie ist durch Quellen, ein Wasserkraftwerk und Solar autark in der Strom- und Wasserversorgung. Für den Notfall gibt es ein mit Rapsöl betriebenes Blockheizkraftwerk.

Die Saison geht von Mitte Juni bis Mitte September. „Ein Hobby ist es nicht. Ein bisschen was springt dabei herum. Das reicht natürlich nicht für das ganze Jahr. Man muss schon noch was anderes tun den Rest des Jahres. Man muss es lieben“, so Anja Heimes.

Seit 2013 wohnt sie in Österreich. Eigentlich wollte sie hier für einen Winter als Krankenschwester arbeiten. „Ich bin dann hängen geblieben“, erzählt die 38-Jährige. Vor vielen Jahren hat sie auf einer Hütte gearbeitet. Tom Schnabl bewirtschaftete bereits eine Hütte in der Schweiz.

„Im Corona-Sommer sind wir an einer Hütte gewesen. Unser Interesse, eine eigene Hütte zu bewirten, stieg wieder“, so Anja Heimes. Zwei Monate später sei mit der Leutkircher Hütte eine passende gefunden worden. „Es hat gepasst und funktioniert. Als hätte es so sein sollen“, erzählt die ehemalige Lennestädterin.

Ihr 52-jähriger Partner ist derzeit an der Hütte und repariert aktuell die Stromleitung. „Vor einigen Tagen schneite es noch einmal. Ansonsten sieht es aber ganz gut aus“, so Anja Heimes. In wenigen Tagen wird sie mithelfen, die Vorbereitungen für die Saison zu treffen und letzte Reparaturen auszuführen.

Daher wird sie in diesem Jahr auch das Schützenfest in ihrem Heimatdorf verpassen. „Ich komme immer gerne in die Heimat zurück und reise auch nicht ganz ohne Heimweh wieder ab. Auch nach neun Jahren nicht“, so die ehemalige Halberbrachterin. Daher ist sie immer im Frühjahr und im Herbst für einige Wochen in Lennestadt.

„Es ist ein Vollzeitjob, wenn nicht sogar zwei. Wir stehen morgens zwischen vier und fünf Uhr auf und gehen zwischen elf und zwölf Uhr ins Bett. Es ist schon sehr anstrengend, auch wenn es nur drei Monate sind“, so die Hütten-Betreiberin.