Ehemaliger Förderschüler meistert den Weg ins Berufsleben

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Frank Scholtz, Inhaber der Firma Hümmeler (rechts) ist mit seinem Praktikanten Leon sehr zufrieden.  von privat
Frank Scholtz, Inhaber der Firma Hümmeler (rechts) ist mit seinem Praktikanten Leon sehr zufrieden. © privat

Grevenbrück. Ein gutes Beispiel für bedarfsgerechte Förderung und das funktionierende Zusammenspiel von Eltern und Schule ist der 17-jährige Leon. Der ehemalige Schüler der Janusz-Korczak-Schule nimmt an einer Einstiegsqualifizierungsmaßnahme bei der Firma Hümmeler (Inhaber Frank Scholtz) teil.


Leon`s schulischer Bildungsweg gestaltete sich „etwas holprig“. Nach der Grundschulzeit gestaltete sich der Übergang in die Sekundarstufe I schwierig. Leon wechselte in der sechsten Klasse in die Janusz-Korczak-Schule, Grevenbrück ( Förderschule des Kreises Olpe mit den Förderschwerpunkten Emotionale und Soziale Entwicklung und Lernen).

Dort wurde er bis zur zehnten Klasse durchgängig von einem festen Team gefördert. Ausgebildete Sonderpädagogen unterrichten nach dem Klassenlehrerprinzip. Dieses Prinzip ist, laut Aussage von Christa Busenius, Schulleiterin, eine der wichtigsten Voraussetzungen zum Gelingen bei der Beschulung bei Schülern, die Schwierigkeiten haben sich in einem großen Schulbetrieb zurecht zu finden.

Die Klassenteams haben täglich mehrere Stunden Kontakt zu den Schülern, kennen ihre Fähigkeiten, ihre Schwierigkeiten, ihre Nöte und Sorgen und halten engen Kontakt zu den Eltern.

Christa Busenius, Schulleiterin der Janusz-Korczak-Förderschule.  von privat
Christa Busenius, Schulleiterin der Janusz-Korczak-Förderschule. © privat

Dieses Setting entsprach Leons Bedürfnissen. Der Kontakt zum Elternhaus war eng. Leons Eltern waren ständig erreichbar, sie führten im Elternhaus die Gespräche der Schule weiter und unterstützten alle Maßnahmen der Schule. „Die enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus war eine weitere Voraussetzung, die zum Erfolg bei der Beschulung von Leon führte.

Schule und Elternhaus haben all die Jahre „Hand in Hand“ gearbeitet“, so Christa Busenius. Dabei spielt die Berufsorientierung in der Janusz-Korczak-Schule ab Klasse 7 eine große Rolle, bei der die Schüler mehrere Praktika absolvieren.

Einstiegsqualifizierung

Während eines Langzeitpraktikums lernte Leon die Firma Hümmeler Heizungsbau kennen und es wurde ihm ermöglicht, über einen längeren Zeitraum -an zwei Wochentagen- Einblicke zu gewinnen, Erfahrungen zu sammeln und seine Stärken zu zeigen.

Seit August ist Leon ist in einer Einstiegsqualifizierungsmaßnahme (mit Unterstützung der Arbeitsagentur) bei der Firma Hümmeler und erhält die Möglichkeit, in einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten Teile eines Ausbildungsberufs, einen Betrieb und das Berufsleben kennen zu lernen.

Zuverlässiger Mitarbeiter

Frank Scholtz ist von seinem Praktikanten begeistert und muss ihn manchmal sogar bremsen: „Leon zeigt sich als zuverlässiger Mitarbeiter, der „die Arbeit sieht und anpacken kann“, lobt Frank Scholtz. Leon fühlt sich in dem Ausbildungsbetrieb sehr gut aufgenommen, in der Berufsschule kommt er mit Unterstützung zurecht. Er ist überzeugt, dass er die richtige Berufswahl getroffen hat.

Die Eltern von Leon sind stolz auf ihren Sohn und freuen sich über seine positive Entwicklung. Christa Busenius, die ihn in seinem Ausbildungsbetrieb besuchte, ist zufrieden und zuversichtlich.

Zusammenarbeit wichtig

Leons Werdegang zeige, wie wichtig die Zusammenarbeit zunächst zwischen Schule und Elternhaus und später mit der Agentur für Arbeit und der Betriebe der Umgebung ist.

Durch die Verzahnung von schulischem Lernen und konkreten berufsbezogenen Projekten können die Schülerinnen und Schüler in ihrer ganzheitlichen Entwicklung in den Blick genommen und individuell gefördert werden. Die Janusz-Korczak-Schule eröffnet jedem Schüler diesen Weg in eine ganzheitliche Berufsorientierung gemäß dem Zitat ihres Namensgebers: „Wie soll das Kind morgen leben können, wenn wir ihm heute kein bewusstes, verantwortungsvolles Leben ermöglichen?“

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