DRK-Kleiderladen feiert fünfjähriges Bestehen in Altenhundem
Jacke wie Hose
- Lennestadt, 05.09.2023
- Verschiedenes
- Von Nils Dinkel
Altenhundem. Eine gute Lage, ein guter Warenbestand und seit fünf Jahren erfolgreich: Der DRK-Kleiderladen „Jacke wie Hose“ feiert Jubiläum in Altenhundem.
„Wir schaffen auch zehn“, blickte Jörg Boenig am Montag, 4. September, euphorisch in die Zukunft. Neben ihm nutzten Ladenleiterin Petra Braun und Nadine Wittich einen Pressetermin für einen Aus- und Rückblick.
Dabei kristallisierte sich heraus, dass der Start nicht einfach gewesen sei: „Am Anfang haben wir gekämpft. Es war schwierig. Wir hatten keine Ware, nichts“, erinnerte sich Petra Braun. „Alles fing mit einer Bluse, Jeans und einer Handtasche an. Es ist beachtlich, was daraus geworden ist.“
„Wir haben den Laden 2018 mit dem sozialen Aspekt gegründet. Wir wollten Menschen, die sich einen Besuch im Modegeschäft nicht leisten können, die Möglichkeit geben, an bezahlbare Kleidung zu kommen“, so Jörg Boenig.
Mit der Zeit sei der Nachhaltigkeitsgedanke hinzugekommen. Dementsprechend gemischt sei das Publikum, das heute bei „Jacke wie Hose“ auf Schnäppchenjagd gehe. Längst nicht mehr seien es nur Bedürftige, die im Second-Hand-Geschäft ein- und ausgingen.
Daneben kleidet das DRK auch Menschen in Notsituationen ein. „Wir haben drei Familien geholfen, deren Hab und Gut abgebrannt ist“, erzählte Petra Braun. „Es gibt ein Abkommen mit dem Frauenhaus, der Polizei und dem Ordnungsamt. Wenn es Menschen schlecht geht, sind wir da. Auch außerhalb der Öffnungszeiten. Es ist uns eine Freude“, führte sie aus.
Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine stattete der DRK-Kleiderladen Altenhundem in Kooperation mit der Stadt Lennestadt nach eigenen Angaben mehr als 250 Flüchtlinge aus. Eine, die sich hier Kleidung abholte, war Lena, die mit Mutter und Tochter vor dem Krieg floh.
„Sie war sehr bescheiden. Ein paar Tage nachdem sie hier war, kam sie wieder und fragte, ob sie helfen könne“, so Petra Braun. Zwischen Schule und Familie nehme sie sich immer wieder Zeit, im Laden anzupacken. „Sie lernt gerade Deutsch. B1 hat sie schon geschafft“, freute sich Petra Braun.
Neben tausenden Kleidungsstücken in allen Größen sind zeitweise auch Kinderwagen und Maxi-Cosis, aber auch Schuhe, Spiele und Bücher erhältlich. Derzeit gehören dem Team fünf Mitarbeiter und sieben ehrenamtliche Helfer an.
Alles, was über die Ladentheke geht, wird gespendet. Nach einer Sichtkontrolle auf Schmutz und Mängel landet die Ware im Verkauf. Die meisten Sachen kämen sauber und in guten Zustand. Wenige Sachen und lange Ladenhüter kämen in die Altkleidersammlung.
Lange Hosen wechseln für sechs Euro den Besitzer, dicke Winterjacken für acht Euro und Lederjacken für zehn Euro. Auch variiert der Warenbestand saisonal: Es gibt Mode für Abibälle, Karneval, Schützenfest, Oktoberfest oder Ski-Kleidung.
Viele Kunde brächten Waren und kauften gleichzeitig neue. „Eine Kundin spendete einmal einen Pullover. Monate später kaufte sie einen Pullover. Zuhause angekommen stellte ihr Mann fest, dass es der gleiche Pulli war, den sie gespendet hatte“, erzählte Petra Braun.
Neben dem DRK-Kleiderladen in Altenhundem gibt es zwei weitere in Olpe und Finnentrop. Jörg Boenig erzählte, dass weitere derartige Läden in Planung seien, wollte aber noch nicht näher ins Detail gehen. Ehrenamtliche Helfer an allen drei Standorten sind willkommen.
Aktionen:
Die drei DRK-Kleiderläden bieten Aktionen am Montag, 25. September, in Lennestadt, am Mittwoch, 27. September, in Olpe und am Freitag, 29. September, in Finnentrop an – jeweils von 10 bis 18 Uhr.
Einmal pro Stunde bekommt dann der Kunde, der sich beim Klingeln der Laden-Uhr an der Kasse befindet, einen Gutschein in Höhe von zehn Euro. Außerdem gibt es frische Stiel-Waffeln und Kinder können ihre Puppen und Stofftiere in der Teddy-Klinik mit echten Sanitätern behandeln lassen.