Drive-In-Markt für Kirmes-Schlemmereien in Altenhundem soll Geld in leere Kassen bringen

Schausteller kämpfen um jeden Euro


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Frank Foulon (Mitte) mit einigen Schausteller-Kollegen auf dem Altenhundemer Schützenplatz. von Nils Dinkel
Frank Foulon (Mitte) mit einigen Schausteller-Kollegen auf dem Altenhundemer Schützenplatz. © Nils Dinkel

Altenhundem. Für zahlreiche Schausteller hat im laufenden Jahr kein Markt und keine Kirmes stattgefunden. Um die laufenden Kosten zumindest teilweise auffangen zu können, suchen einige von ihnen nach Alternativen. So wie Frank Foulon, der auf dem großen Parkplatz der Sauerlandhalle in Altenhundem derzeit in den Vorbereitungen einer Drive-In-Kirmes steckt. Die Tore öffnen von Donnerstag bis Sonntag, 22. bis 25. Oktober, von 12 bis 21 Uhr.


Neun Buden, neun Schausteller. In L-Form aufgestellt, bieten sie verschiedene Kirmes-Leckereien an. Von gebrannten Mandeln und Motto-Herzen über Popcorn und Zuckerwatte bis hin zu Crêpes und Backfisch. Die Schausteller haben dabei ein Ziel: „Wir wollen für etwas Ausgelassenheit sorgen“, so der 55-jährige Frank Foulon, der in den Job „hineingeboren ist“.

Und dazu braucht es nicht viel: Einfahren, Fenster herunter kurbeln und bestellen. Für Autofahrer stehen zwei Spuren zur Verfügung. Aber auch Fußgänger sollen nicht außen vor bleiben. Für sie ist ein Laufweg entlang der Stände gekennzeichnet. Neben den Imbissständen soll auch ein Kettenflieger für Kinder platziert werden.
Ordnungsamt und Schützenverein schnell überzeugt
Beim Ordnungsamt Lennestadt sei er mit einem guten Hygienekonzept auf offene Ohren gestoßen. Auch der Schützenverein habe nicht lange gezögert und seine Unterstützung zugesagt. Die Bedienung der Besucher des Drive-In-Marktes erfolgt kontaktlos.
 von Nils Dinkel
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„Der Markt auf dem Altenhundemer Schützenplatz ist für die aus ganz NRW anreisenden Schausteller wohl der letzte von sehr wenigen in diesem Jahr und kann die Kirmes nicht ersetzen“, so Frank Foulon, der wie seine Kollegen die Hoffnung auf ein florierendes Weihnachtsgeschäft mit vielen Weihnachtsmärkten und etwas Normalität aufgegeben hat.

Es sei erst die vierte Veranstaltung überhaupt. „Es ist unsere einzige Möglichkeit, Einnahmen zu generieren. Trotzdem ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, so Foulon. Die Drive-In-Kirmes in Hilchenbach, wo sonst eine Herbstkirmes stattfindet, kann kurzfristig nicht stattfinden.
„Im Krieg ging es den Schaustellern besser“
Foulon betonte, dass es den Schaustellern selbst im Krieg nicht so schlecht ergangen sei. Von der Politik habe man sich mehr Unterstützung erhofft. Die Schausteller müssen demnach nachweisen, wofür sie die Soforthilfen ausgegeben haben. Alle nicht betriebswirtschaftlichen Posten müssen laut der Schausteller zurückgezahlt werden. „Wir sind stark gebeutelt“, sagt einer der beim Aufbau am Mittwoch, 21. Oktober, anwesenden Schausteller.

Die Schausteller seien Überlebenskünstler und es herrsche ein großer Zusammenhalt in den meist familiengeführten und generationsübergreifenden Unternehmen. Man unterstütze sich gegenseitig. Seit fast einem Jahr lebe man von Ersparten, Auslösungen aus der Altersvorsorge und von Bankkrediten. „Aber auch die wollen irgendwann ihr Geld zurück“, so Foulon.
Investitionen bleiben unbelohnt
Zu Jahresbeginn hätten einige Schausteller hunderttausende bis Millionen Euro in die Neuanschaffung oder Modernisierung der Fahrgeschäfte gesteckt. „Die sind nicht einmal aufgebaut worden. Die Kollegen haben es natürlich besonders schwer“, so Foulon. Wenn sich die Lage erst gen Sommer 2021 normalisiere, sieht er für einige seiner Kollegen schwarz.
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Er kann sich auch vorstellen, dass kleinere Veranstaltungen künftig nicht mehr stattfinden. In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der Volksfeste von etwa 10.000 auf 8.000 gesunken. Foulon befürchtet, dass sich das aktuelle Jahr für die kommenden vier bis fünf Jahre auf die Besucherzahlen und die finanzielle Situation der Schausteller auswirken wird.

Auf die Tränendrüse drücken wollen die Schausteller nicht. Sie sind froh, noch einmal für Erheiterung und Abwechslung zu sorgen. „Schausteller“, so Foulon, „ist nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung. Nun hoffen er und seine Kollegen auf viele Besucher in Altenhundem.
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