Diskussion zur DURA-Schließung in Altenhundem
Buß- und Bettag
- Lennestadt, 26.11.2018
Altenhundem. Teilweise sehr emotional ging es bei einer Podiumsdiskussion anlässlich des Buß- und Bettages im evangelischen Gemeindehaus En-Nest in Altenhundem zu. Die Evangelische Kirchengemeinde Lennestadt-Kirchhundem hatte zum Thema „Vom Familienbetrieb zum amerikanischen Investor: Was bedeutet die DURA-Schließung für die Beschäftigten?“ eingeladen.
wie sie seit drei Jahren immer wieder zwischen Hoffen und Bangen schwankten; wie die Beschäftigten über einige Jahre bis 2015 erhebliche Beiträge für die Zukunftssicherung der Standorte über einen Sanierungstarifvertrag geleistet haben, in der Hoffnung, ihre Arbeitsplätze so zu erhalten; wie ihnen dann die Firma für ein Euro angeboten wurde und sie das als Beleidigung empfanden; wie sie erlebten, dass portugiesische Arbeiter eingeflogen wurden, die nach ihrem Empfinden nicht die Produktion aufrechterhalten sollten, sondern die Macht des Arbeitgebers demonstrierten.
Die anwesenden Gewerkschafter – unter ihnen auch André Arenz, IG Metall-Bevollmächtigter für den Kreis Olpe - brachten ihr Unverständnis, ja Entsetzen über das Verhalten der Arbeitgeber zum Ausdruck. Es gebe politischen Handlungsbedarf, da Grundsätze des Miteinanders wie der im Grundgesetz verankerte Satz „Eigentum verpflichtet“ sowie die im Betriebsverfassungsgesetz geforderte „vertrauensvolle Zusammenarbeit“ der Betriebsparteien verletzt würden. Offenbar ist die Politik ob der DURA-Schließung alarmiert. In einem Schreiben des nordrhein-westfälischen Arbeitsministers Karl-Josef Laumann von der CDU, einem gestandenen Politiker, Gewerkschafter und bekennenden Christen, erklärt dieser, dass er das Vorgehen von DURA für „skandalös“ halte.
In seiner Buß- und Bettagspredigt am folgenden Abend in der Emmaus-Kirche in Würdinghausen zitierte Pfarrer Dr. Ettemeyer aus der ökumenischen Schrift „Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit“. Diese beiden Begriffe gehörten „zum Herzstück der biblischen und christlichen Ethik“ und: „Aus christlicher Sicht ist das Menschenrecht auf Arbeit unmittelbarer Ausdruck der Menschenwürde“. Seine Solidarität gelte den Gekündigten und deren Familien.