Diskriminierung am Arbeitsplatz: Hensel stärkt Betroffenen den Rücken

Projektvorstellung zum „Zero Discrimination Day“


  • Lennestadt, 01.03.2023
  • Wirtschaft
  • Von Lorena Klein
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Ein Arbeitskreis der Firma Hensel hat sich mit dem Thema Antidiskriminierung beschäftigt und ein unternehmensübergreifendes Projekt ins Leben gerufen: Andrea Dahle, Maria Sellmann, Holger Grafe, Dirk Engelmann, Susanne Schmidt, Klaus Hüsch, Christian Melcher, Oliver Mester und Jennifer Pukall. Es fehlt: Thomas Hanses. von Lorena Klein
Ein Arbeitskreis der Firma Hensel hat sich mit dem Thema Antidiskriminierung beschäftigt und ein unternehmensübergreifendes Projekt ins Leben gerufen: Andrea Dahle, Maria Sellmann, Holger Grafe, Dirk Engelmann, Susanne Schmidt, Klaus Hüsch, Christian Melcher, Oliver Mester und Jennifer Pukall. Es fehlt: Thomas Hanses. © Lorena Klein

Altenhundem. Zahlreiche Menschen erfahren im Alltag Diskriminierung und Belästigung, auch am Arbeitsplatz. Im Rahmen einer Kampagne will sich die Firma Hensel gegen ausgrenzendes und aufdringliches Verhalten im eigenen Unternehmen einsetzen und betroffenen Mitarbeitern den Rücken stärken. Zum internationalen „Zero Discrimination Day“ am Mittwoch, 1. März, hat die Firma das Projekt im Hensel-Informationszentrum am Hauptsitz in Altenhundem vorgestellt.


Vor dem Gesetz sind alle gleich. Darauf machen die Vereinten Nationen mit dem jährlichen „Zero Discrimination Day“ aufmerksam. Die Realität sieht jedoch häufig anders aus und Menschen werden aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Alter und anderen Faktoren ausgegrenzt, benachteiligt oder Grenzen nicht geachtet.

Um dieser Gleichheit ein Stück näher zu kommen, hat sich ein Arbeitskreis der Firma Hensel ein Jahr lang in Schulungen intensiv mit den Themen (Anti-)Diskriminierung, (sexuelle) Belästigung und Mobbing auseinandergesetzt. Auf dieser Grundlage wurden ein Positionspapier sowie Informationsflyer für die Mitarbeiter erstellt, die über das Problem aufklären und auf Anlaufstellen für Betroffene verweisen.

„Eine Einheit aus der Vielfalt“

Zur Vorstellung der Vereinbarungen und des Konzepts waren auch Beigeordneter Karsten Schürheck, Gleichstellungsbeauftragte Carola Heer und Nedim Kalembasi, Vorsitzender des Arbeitskreises Integration, von der Stadt Lennestadt sowie André Arenz als Bevollmächtigter der IG Metall im Kreis Olpe geladen.

Die aktive Antidiskriminierungsarbeit im Familienunternehmen aus Lennestadt, die seitens des kaufmännischen Geschäftsführers Frank Dubberke, Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Oliver Mester und Personalleiters Holger Grafe vorgestellt wurde, fand bei den Gästen großen Zuspruch. So begrüßte André Arenz die Initative des Unternehmens, die auch die IG Metall zukünftig mit Referenten unterstützen möchte.

Der kaufmännische Geschäftsführer Frank Dubberke (Mitte) mit den geladenen Gästen André Arenz, Nedim Kalembasi, Carola Heer und Karsten Schürheck (v.l.). von Lorena Klein
Der kaufmännische Geschäftsführer Frank Dubberke (Mitte) mit den geladenen Gästen André Arenz, Nedim Kalembasi, Carola Heer und Karsten Schürheck (v.l.). © Lorena Klein

„Sie setzen ein starkes Zeichen“, lobte Nedim Kalembasi. „Die Herstellung einer Einheit aus der Vielfalt heraus.“ Fast 1.000 Mitarbeiter sind bei der Firma Hensel beschäftigt, am Hauptsitz in Altenhundem sowie in 13 Tochtergesellschaften im In- und Ausland. „Umso mehr ist es notwendig, dass wir gemeinsam als Familie auftreten“, hob Frank Dubberke hervor. Antidiskriminierungsarbeit sei ein kontinuierlicher Prozess. Im Vordergrund stehe das direkte Gespräch: „Wir pflegen ein offenes Wort.“

Die Kampagne gegen Diskriminierung solle auch über den Stammsitz hinausgetragen werden, erklärte der Geschäftsführer, und verwies dabei auch auf den Respekt gegenüber kulturellen Unterschieden. Ziel sei es auch, die Angst vor fremden Kulturen aufzulösen, ergänzte Holger Grafe.

Zwei Vertrauenspersonen

Mit den beiden Mitarbeitern Susanne Schmidt und Christian Melcher hat Hensel zwei Ansprechpartner bzw. Vertrauenspersonen gefunden, an die sich Kollegen mit ihren Problemen wenden können. Bereits drei Fälle seien seit Beginn dieses Angebotes erfolgreich abgeschlossen worden, berichtet Susanne Schmidt. Dabei können Gespräche sowohl innerhalb als auch außerhalb der Arbeitszeit und an anderen Orten stattfinden.

Betroffene Mitarbeiter können sich an die beiden Vertrauenspersonen Susanne Schmidt und Christian Melcher wenden. von Lorena Klein
Betroffene Mitarbeiter können sich an die beiden Vertrauenspersonen Susanne Schmidt und Christian Melcher wenden. © Lorena Klein

Letztlich sollen nach und nach alle Mitarbeiter in Führungspositionen in das Thema eingeführt werden und lernen, bei Mobbing und Belästigung am Arbeitsplatz nicht wegzuschauen, sondern zu handeln. „Wir wollen in einem Umfeld arbeiten, in dem sich jeder wohlfühlen kann“, betonte Oliver Mester.

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