Für seinen großen Traum hat es wieder nicht gereicht. Wird es wohl auch nie, und das weiß er selbst. Das „Rockade Festiwoll“ ist einfach zu klein für die Kultrocker von „Motörhead“, und zwar gleich mehrere Hausnummern. Das gilt auch für Bands wie das „Farin Urlaub Racing Team“ oder die „Beatsteaks“. Und trotzdem sorgt Fabian Baßenhoff seit vier Jahren hauptverantwortlich dafür, nationale wie internationale Geheimtipps, Senkrechtstarter und Szenegrößen nach Kirchveischede zu locken.
Auf die „Bloodlights“ folgte „Egotronic“, auf „Die Kassierer“ folgte „Rantanplan“: Die Headliner der Jahre 2011 bis 2014, die auf der Kirchveischeder Heide auftraten, sind namhaft, zum Teil legendär und allesamt große Bühnen gewöhnt. Der diesjährige Top-Act, „Marathonmann“ aus München, hat es binnen vier Jahren längst zu bundesweiter Bekannt- und Beliebtheit gebracht und wird hoch gehandelt – auch abseits der alternativen Musikszene. Und auch bei den Fans des „Rockade Festiwolls“ stehe die Band hoch im Kurs, sagt Baßenhoff. Das habe eine Umfrage über das soziale Netzwerk Facebook ergeben.
Der gebürtige Kirchhundemer versteht sich als einer von vielen, die das aufwendige eintägige Spektakel Jahr für Jahr auf die Beine stellen. Das Kulturkartell als Organisator, Uli Korte als Techniker, die OT Grevenbrück und der Jugendtreff Kirchveischede als Caterer und Team für die Vorbereitung und den Aufbau des Festival-Geländes. Und Baßenhoff selbst als „künstlerischer Leiter“, als derjenige, der zuständig ist für die finale Auswahl der Bands und die Betreuung der Musiker vor Ort.
Knapp ein Jahr vor der nächsten „Rockade“, in der Regel im Oktober, nehme er erstmals Kontakt mit den Booking-Agenturen der Bands auf, die als Headliner infrage kommen. „Mittlerweile haben die eine immer längere Vorlaufzeit“, sagt Baßenhoff. Auch die finanzielle Kalkulation mache eine lange Planungsphase erforderlich. „Sobald wir die Preise eingeholt haben, loten wir aus, was uns ein Line-up kosten würde und was machbar ist“, erklärt der 27-Jährige.