Die Traditionen bleiben weitestgehend erhalten, aber mit neuen Facetten: Am heutigen Montagabend, 1. Juni, haben Vorstandsmitglieder des Altenhundemer Schützenvereins das neu durchdachte Schützenfest-Programm vorgestellt. Diesem fällt leider auch der altbekannte Wackelzug zum Opfer.
„Im vergangenen Jahr gab es im Verein viele Diskussionen wegen des Ablaufs“, erklärte Christoph Brüggemann, Vorsitzender des Schützenvereins. Zwar sei bei der Generalversammlung im Januar beschlossen worden, den traditionellen Ablauf von Samstag bis Montag nicht zu ändern. Heftig kritisiert werde aber schon seit Jahren, dass der Frühschoppen am Montag abrupt um 14 Uhr ende und die Gäste aus der Halle geworfen werden.
Diesem Problem sei man jetzt in einem Arbeitskreis auf den Grund gegangen. Das Altenhundemer Schützenfest sei gut, betonte Christoph Brüggemann. Um aber nicht auf der Stelle zu treten und damit es auch gut bleibe, müsse es weiter entwickelt werden.
Einig sei sich der Arbeitskreis, dass der Schützenfestzug am Montag erhalten bleiben solle. „Das ist ein Markenzeichen und gibt dem Tag einen festlichen Charakter“, betonte Vorstandsmitglied Kurt Kremer.
Ab dem kommenden Schützenfest, das in diesem Jahr vom 11. bis 13. Juli stattfindet, soll das Programm am Montag nun gestrafft werden: Beim Vogelschießen soll nur eine Runde mit Kleinkaliber geschossen werden, dann geht es sofort an die „echte“ Munition. Ziel: Der Vogel soll zeitlich früher fallen. Kremer: „Wir gehen von 11 bis 11.30 Uhr aus.“
Die Königsproklamation, die bisher nach dem Zug am Montagnachmittag abgehalten wurde, wird in den Frühschoppen integriert. „Damit wir am Nachmittag mehr Luft haben“, erklärten die Vorstandsmitglieder.
Und das abrupte Ende um 14 Uhr? Gibt es nicht mehr, sagte Schriftführer Thomas Ludwig: „Es gibt keinen festen Endtermin mehr für den Frühschoppen. Gegen 14 bis 14.30 Uhr wird der König aus der Halle gebracht, allerdings nicht mehr im Wackelzug bis zum Rathaus.“ Damit verabschiedet sich der Schützenverein von der jahrelangen Tradition des Wackelzuges – ein Muss, wie der stellvertretende Schriftführer Jochen Dolle erklärte: „In den vergangenen Jahren haben immer weniger Leute daran teilgenommen.“
Mit Verzicht auf den Wackelzug eröffnet der Schützenverein gleichzeitig dem Musikverein Dünschede die Möglichkeit, den Frühschoppen etwas länger musikalisch zu gestalten. „Nicht bis in den späten Nachmittag hinein, aber ohne das plötzliche Ende um 14 Uhr“, so Christoph Brüggemann.
Gleichzeitig präsentierte Kurt Kremer eine Neuheit: Sobald der König ermittelt ist, wird entlang der Halle ein Biergarten aufgebaut – „schön begrünt, mit Sonnenschirmen und Wimpeln“, stellte Kurt Kremer in Aussicht. Die Zapfhähne drinnen und draußen bleiben auch nach dem Frühschoppen offen, und auch Speisen wird es durchgehend geben.
Und was ist mit den Schützenbrüdern, die sich zum Festzug um 17 Uhr noch in ihre weißen Hosen schwingen müssen? Auch daran hat der Arbeitskreis gedacht, wie Thomas Ludwig schmunzelnd sagt: „Die weißen Hosen können in der Halle deponiert werden.“
Der neue Schliff am traditionellen Altenhundemer Schützenfest sei „ein Versuch“, betonte Christoph Brüggemann. „Es ist ein Angebot, das wir als gut durchdachtes Konzept sehen.“ Oberstes Ziel: „Die Leute sollen sich hier wohlfühlen und ordentlich feiern.“
Am Samstag, 6. Juni, lädt der Schützenverein Altenhundem übrigens ab 14.30 Uhr zum Kinderschützenfest ein.