Das Pflaster muss weg: Stolperfalle Helmut-Kumpf-Straße wird saniert

Aber: Vollausbau in Altenhundems Zentrum wird verschoben


  • Lennestadt, 06.06.2024
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Flickenteppich Helmut-Kumpf-Straße: Die Oberfläche hier und Teile der angrenzenden Pfarrgasse sollen saniert werden. von Kerstin Sauer
Flickenteppich Helmut-Kumpf-Straße: Die Oberfläche hier und Teile der angrenzenden Pfarrgasse sollen saniert werden. © Kerstin Sauer

Altenhundem. Eine große Baumaßnahme steht im Zentrum von Altenhundem an: Die Helmut-Kumpf-Straße soll saniert und mit einem neuen Bodenbelag versehen werden. Das hat der zuständige Ausschuss am Mittwoch, 5. Juni, mehrheitlich beschlossen. Eine Komplettsanierung inklusive angrenzender Flächen und Plätze, wie von vielen Altenhundemern gewünscht, wird indes um mehrere Jahre verschoben.


Stolperfalle Helmut-Kumpf-Straße: Nicht nur für Menschen mit Handicap ist das Pflaster in diesem Bereich und einem Teil der Pfarrgasse eine Herausforderung. Hochstehende oder lose Pflastersteine sorgen seit langem für Ärger in der Bevölkerung.

Laut Vorlage seien das Folgen einer nicht funktionierenden Versickerung des Wassers auf der Oberfläche. Denn: Zwischen Pflaster und Tragschicht hat sich im Laufe der Jahre eine betonartige Schicht feinen Gesteins gebildet. Das Wasser kann so nicht abfließen. Laut Stadtverwaltung kann es nur eine Lösung geben: Das Pflaster muss weg, Asphalt muss her. Kostenpunkt: 130.000 Euro.

Freude bei Anwohnern und Fußgängern

Anwohner und Fußgänger freut’s. Jedoch soll es mit dem Oberflächenaustausch auch erstmal getan sein – ein Vollausbau, wie zuletzt auch von der Initiative „Wir für Altenhundem“ gewünscht, ist erstmal nicht in Sicht. Der wäre zum Tragen gekommen, wenn auch die Kanalisation hätte erneuert werden müssen – muss aber nicht. Untersuchungen hätten ergeben, dass diese mittels kleinerer Sanierungsmaßnahmen „durchaus noch einige Zeit in Betrieb bleiben können.“ Eine Verschiebung des Vollausbaus um mehrere Jahre sei die derzeit sinnvollste Vorgehensweise.

Der Lageplan zeigt die Fläche, deren Oberfläche saniert wird. von Vorlage Stadt Lennestadt
Der Lageplan zeigt die Fläche, deren Oberfläche saniert wird. © Vorlage Stadt Lennestadt

Für den Altenhundemer Stadtverordneten Carsten Schmidt (CDU) ist die Verschiebung „akzeptabel“, aber: „Wir möchten die Planungen weiter vorantreiben.“ Sein Antrag: Die Verwaltung solle einen Zeitplan erarbeiten, wie das weitere Vorgehen in den einzelnen Bereichen vollzogen werde. Schmidt: „Nicht, dass die Maßnahme wieder ins Ruhen kommt!“

Dem schloss sich die SPD an, ebenso die Grünen. Aber, so wünschte sich Andreas Verbeek: „Wir regen an, keine Bitumen-Oberfläche zu nehmen, sondern ein vernünftiges Pflaster.“ Dem widersprach Peter Quinke, Fachbereichsleiter Stadtwerke und Tiefbau: „Wir bleiben dabei, dass Asphalt die wirtschaftlichere Lösung ist.“ Bürgermeister Tobias Puspas stimmte zu: „Alleine schon wegen der Lautstärke ist Asphalt die richtige Lösung.“

Bürgermeister will Zentrum im Blick behalten

Den Wunsch vieler Altenhundemer nach einem Vollausbau könne er nachvollziehen, wies aber darauf hin, dass Lennestadt die besondere Situation mit mehreren Zentren habe. „Auch in anderen Orten haben wir städtebaulichen Bedarf. Wir können nicht alles über Bord werfen, um diese hier Maßnahme vorzuziehen.“

Gleichzeitig versprach er: „Wir verlieren die Aufgabe, das Zentrum von Altenhundem weiterzuentwickeln, nicht aus den Augen. Einen Zeitplan zu erstellen finde ich richtig, damit wir sehen, wo wir landen.“

In einem ersten Schritt soll die Oberfläche der Fahrbahn saniert werden. Die Initiative „Wir für Altenhundem“ hat aber auch angrenzende Flächen - wie beispielsweise den Thomas-Morus-Platz - im Blick. von Kerstin Sauer
In einem ersten Schritt soll die Oberfläche der Fahrbahn saniert werden. Die Initiative „Wir für Altenhundem“ hat aber auch angrenzende Flächen - wie beispielsweise den Thomas-Morus-Platz - im Blick. © Kerstin Sauer

Bereits im Vorfeld der Sitzung hatte sich die Initiative „Wir für Altenhundem“ mit einem Einwohnerantrag an die Verwaltung gewandt. Darin wurden sowohl Wünsche geäußert als auch die Bereitschaft, bei der Suche nach Fördermitteln und bei der Planung zu unterstützen. Da der Antrag kommunalrechtlich nicht alle Anforderungen erfüllt, kündigte Puspas an, dass die Politik diesen ablehnen müsse.

Initiative will Konzept erarbeiten

„Vom Grundsatz her ist das schade: Hier gibt es eine Initiative, die sich Mühe gibt. Ich werde mich aber dafür einsetzen, dass die Anregungen auch weiter mit einbezogen werden.“ Die Initiative „Wir für Altenhundem“ lobte Puspas: „Das sind Menschen, die sich für Altenhundem engagieren. Sie sollten wir zu Wort kommen lassen, die Gespräche könnten Grundlage für weitere Planungen sein.“

Vertreter von „Wir für Altenhundem“, die an der Sitzung teilnahmen, zeigten sich zufrieden. So meldete sich Martin Schneider zu Wort: „Wir finden es erstmal gut, dass mit der neuen Fahrbahndecke eine signifikante Verbesserung entsteht. Das darf aber keine Insel-Lösung bleiben, bei einem Vollausbau müssen wir das ganze Umfeld begutachten.“ Die Initiative bot an, in Eigenregie – mit Hilfe der Uni Siegen – ein Konzept zu erarbeiten.

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