CDU beschließt Lennestädter Haushalt im Alleingang
Klares Nein von SPD, Grünen und UWG
- Lennestadt, 13.12.2018
- Von Kerstin Sauer
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Lennestadt. Nur mit den Stimmen der CDU-Mehrheitsfraktion ist der Haushalt der Stadt Lennestadt in der Ratssitzung am Mittwoch, 12. Dezember, abgesegnet worden. SPD, Grüne und UWG tragen den Entwurf nicht mit – aus unterschiedlichen Gründen.
In seiner Haushaltsrede hatte der SPD-Vorsitzende zuvor die gute finanzielle Situation der Stadt Lennestadt gelobt – sich aber gleichzeitig gefragt, wo das ganze Geld bliebe. Die Kreisumlage geriet in seine Kritik, die Integrationspauschale hätte schon lange fließen müssen und die Schulpauschalen müssten erheblich aufgestockt werden, „damit wir den Digitalisierungsprozess und auch das Ganztagsangebot möglichst zeitnah umsetzen können.“
Einen Blick warf Heinz Vollmer auch zur Grundschule nach Elspe: Während die CDU eine Sanierung des Lehrschwimmbeckens ablehnt, ist die SPD dafür. Denn, so Vollmer: „Die Schwimmhalle liegt unter der Turnhalle“ – da könne man nicht nur die Turnhalle sanieren und das Schwimmbecken außer Acht lassen.
- bezahlbare und kleine Wohnungen in den Zentren
- neue Ideen und Konzepte für den öffentlichen Personen-Nahverkehr
- das dreigliedrige Schulsystem (Gymnasium, Realschule und Sekundarschule) „war ein Fehler“, die Sekundarschule sei von Anfang an geschwächt gewesen – daher sollte ihr eine größere finanzielle Unterstützung zukommen
- eine höhere Unterstützung für die Kulturgemeinde
- keine Ausweitung von Honorarkräften an der Musikschule
- Unterstützung der Aktion „Seebrücke“
- Nutzung erneuerbarer Energien und Ressourcenschonung
- Nachhaltigkeit: kommunale Beschaffung aus fairem Handel
Gleichzeitig betonte Bauer, dass „es sich in Lennestadt recht gut lebt.“ Die Projekte IKEK und Lennestadt 2030 seien gut angelaufen. Das 50-jährige Jubiläum im kommenden Jahr mit bescheidenen Mitteln zu gestalten „steht uns gut zu Gesicht“. Nicht vergessen sollten die Ratsmitglieder allerdings die „A- bis Z-Liste“, die einst zu Sparzwecken gemeinsam aufgestellt worden war. „Daran sollten wir festhalten.“
Schnütgen lobte die Integrationspauschale, die die neue Landesregierung endlich weitergeleitet habe, dankte den Unternehmen und Beschäftigten, die dafür verantwortlichen seien, dass die Gewerbesteuer „seit Jahren sprudelt“.
Das Lehrschwimmbecken in Elspe zu sanieren lehne die CDU-Fraktion aus Kostengründen ab: „Das Schwimmbecken in Grevenbrück deckt den Schwimmbedarf für alle betreffenden Schulen.“ Die hohen Investitions- und Unterhaltungskosten seien nicht finanzierbar. Des Weiteren halte die CDU weiter an der finanziellen Unterstützung des Gymnasiums Maria Königin fest.
Mit 21 zu 17 Stimmen wurde der Haushalt angenommen.
Anträge
SPD:
- Je 50.000 Euro zusätzlich für die Grundschule Meggen und die Sekundarschule Meggen (abgelehnt)
- Die Eigenkapitalverzinsung um einen Prozent senken (abgelehnt)
- Die Hallennutzungsgebühren abschaffen (abgelehnt)
- Einen Zuschuss zur Müllentsorgung für Menschen mit Behinderung (abgelehnt)
- Einen Zuschuss für Kindergartenfahrten (abgelehnt)
- Die eingeplanten Kosten für den Ausbau des Lehrerzimmers an der Sekundarschule um die Hälfte reduzieren (abgelehnt)
- Aufbau eines digitalen Stadtarchivs (abgelehnt)
- Ein ganzheitliches Konzept für die Hallenbäder (abgelehnt)
- Die eingestellten 50.000 Euro für ein Konzept, um die betrieblichen Abläufe des Baubetriebshofes zu optimieren, streichen (abgelehnt)
- Den Gewerbesteuer-Ansatz um 1 Millionen Euro nach oben setzen (abgelehnt)
- Die tatsächliche Straßenreinigung für den Bürger transparenter machen (zugestimmt)