Caritas-Zentrum würdigt das Ehrenamt
Im Gespräch mit drei Mitarbeitern
- Lennestadt, 11.12.2023
- Verschiedenes

Elspe. Vor 38 Jahren wurde von den Vereinten Nationen der internationale Tag des Ehrenamts ins Leben gerufen. Besonders engagierten Menschen werden jedes Jahr am 5. Dezember mit dem Ehrenamtsverdienstordnen ausgezeichnet. Über ehrenamtliches Engagement hat jetzt Tanja Hilden, Leitung Sozialer Dienst im Caritas-Zentrum, mit drei ehrenamtlich Mitarbeitern gesprochen.

In der Cafeteria des St. Franziskus Seniorenhauses Elspe traf sie sich mit Petra Hoffmann, Karin Schweinsberg und Meinolf Heimes.
Regelmäßig soziale Kontakte zu pflegen ist einer der Gründe für Petra Hoffmann, warum sie sich für eine ehrenamtliche Aufgabe gemeldet hat. „Meine Welt wurde auf einmal kleiner, als ich nach Eintritt in die Rente nicht mehr jeden Tag an meiner Arbeitsstelle war. Es fehlte mir außerdem die Struktur im Alltag. Ich bin jetzt einmal in der Woche für ein bis zwei Stunden hier im Haus. Die Bewohner freuen sich, wenn ich mit dem Marktwagen komme, und ich freue mich auf die Gespräche und das Lächeln, das ich bekomme, wenn ich mir Zeit für sie nehme.“

Meinolf Heimes mag es gern etwas flexibler und unternimmt an den schönen Tagen im Frühling und Sommer mit den Bewohnern einen Ausflug auf dem Tandem. „Wenn das Wetter es zulässt, melde ich mich bei der Bereichsleitung im Haus. Dann schauen wir gemeinsam, wann es bei mir am besten passt. Im Winter könnte ich mir durchaus vorstellen, auch mal andere Aufgaben zu übernehmen. Vorlesen zum Beispiel“, erzählt Heimes.
Karin Schweinsberg ist erst vor einem halben Jahr als ehrenamtliche Mitarbeiterin eingestiegen und besucht einzelne Bewohner. „Ich möchte einen Teil meiner freien Zeit sinnvoll nutzen und mich sozial engagieren. Der Besuchsdienst im Seniorenhaus ist für mich ein guter Ausgleich zu meiner Aufgabe als Lese-Oma im Kindergarten. Die Kontakte sind eine echte Bereicherung. Auf diesem Weg kann ich der Gesellschaft etwas zurückgeben“.

„Wenn sich jemand für ein Ehrenamt interessiert, laden wir zu einem Kennenlern-Gespräch ein und schauen gemeinsam nach den Interessen“, erklärt Tanja Hilden, die für die Koordination des Ehrenamts verantwortlich ist.
Auch in der späteren Zusammenarbeit mit den ehrenamtlich Mitarbeitern ist es wichtig, gut miteinander zu kommunizieren und Verständnis für die persönlichen Umstände zu haben. Dazu gehöre auch, ein Nein zu akzeptieren. Die große Auswahl an Tätigkeiten mache es möglich, jederzeit eine passende Lösung für beide Seiten zu finden.

„Das Ehrenamt ist für soziale Einrichtungen wie unser Zentrum eine wichtige Unterstützung. Fällt diese weg, können viele Angebote im jetzigen Umfang nicht stattfinden. Die Konsequenz ist, dass diese zusätzlichen Kontakte für unsere Bewohner wegfallen. Es droht die Vereinsamung, vor allem bei den Bewohnern, die wenig Besuch von Angehörigen bekommen“, verdeutlicht Hilden.
In einer Sache sind sich alle einig: Ehrenamt hat in den Krisenzeiten noch mehr an Bedeutung zugenommen. „Die großen Krisen in der Welt kann ich nur bedingt oder gar nicht beeinflussen“, meint Karin Schweinsberg. „Aber mit meiner Hilfe hier direkt vor der Haustür kann ich aktiv das Leben meiner Mitmenschen etwas besser und schöner machen. Ich glaube, das stärkt unsere Gesellschaft“.

