Bunt für die Freiheit: Ukrainer feiern Unabhängigkeitstag in Altenhundem

Altenhundem. Ihre Unabhängigkeit von der ehemaligen Sowjetunion feiert die Ukraine jedes Jahr am 24. August. Zu diesem Nationalfeiertag haben sich am Donnerstag, 24. August, auch auf dem Marktplatz in Altenhundem rund 100 Menschen, darunter vor allem geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer, zusammengefunden, um der Freiheit zu gedenken. Auch und gerade in einer Zeit, in der in ihrem Heimatland Krieg herrscht.

Der Marktplatz in Altenhundem ist ein Bild aus bunten Farben, besonders blau und gelb. Selbstgebastelte Dekoration, Kunstwerke und Flaggen, Menschen in traditioneller ukrainischer Kleidung, Mädchen mit bunten Blumenkränzen im Haar. Sie tuscheln und stecken ihre Köpfe über den Texten zusammen, die sie vor dem versammelten Publikum vortragen werden. Im Hintergrund ertönen zarte Geigenklänge. Noch einmal üben.

Auf dem Platz der Städtefreundschaft werden Gebäck verkauft und Bilder ausgestellt. Seit zwei Monaten treffen sich die ukrainischen Geflüchteten in Lennestadt regelmäßig. Bei diesen Treffen sei auch die Idee enstanden, den Unabhängigkeitstag gemeinsam in Altenhundem zu feiern, erklärt Svetlana Ruschke, Integrationsfachkraft bei der Stadt Lennestadt.

„Da jetzt wieder Krieg herrscht, hat dieser Feiertag eine besondere Bedeutung“, betont Ruschke. Die Ukrainer um die Hauptorganisatorin Svetlana Rudnevska haben die Feier auf dem Marktplatz selbstständig vorbereitet und auf die Beine gestellt.

Das Programm beginnt. Zwei junge Mädchen übernehmen selbstsicher die Moderation mit unterschiedlichen Beiträgen, mal auf deutsch, mal auf ukrainisch. Zur Begrüßung erhält Bürgermeister Tobias Puspas, der gemeinsam mit weiteren Vertretern der Stadt Lennestadt auf dem Marktplatz erschienen ist, ein großes rundes Brot - eine besondere Geste, erklären die Ukrainerinnen.

Danach präsentiert sich eine Vielfalt der Talente inmitten des Publikums. Die kraftvolle Stimme einer jungen Sängerin erfüllt den gesamten Marktplatz erst mit heiteren Melodien, dann mit ruhigeren und nachdenklicheren Tönen. Elfengleich bewegt sich eine Tänzerin über den Boden, ganz und gar versunken in ihren weichen Bewegungen.

Auch Bürgermeister Puspas freute sich über das Engagement zum ukrainischen Nationalfeiertag: „Mir ist es wichtig, dass die Menschen, die hier in Lennestadt angekommen sind und eine Heimat gefunden haben, für ihre Unabhängigkeit einstehen. Im Jahr 1991, als die Ukraine unabhängig von der Sowjetunion wurde, hat niemand geahnt, dass wieder solch schwere Zeiten auf sie zukommen würden.“ Wichtig sei es, dass das interkulturelle Miteinander sowie Friede und Freiheit zum Ausdruck kommen.