Bahnhof Meggen: Mit dem Kopf durch die Wand?

Leserbrief


 von Symbol Grafik: Sophia Poggel
© Symbol Grafik: Sophia Poggel

Meggen. In einem Leserbrief zum Meggener Bahnhof äußert sich CDU-Stadtverordneter Michael Beckmann zu „verbalen Angriffen“ auf seine Person:


Bisher habe ich mich zu diesem Thema öffentlich zurückgehalten. Doch in den letzten Tagen wurde ich vom  Meggener Mit-Investor Dr. Silberberg öffentlich wüst und aggressiv verbal angegangen. Da läuft bei mir das Fass über. Als Nicht-Ausschussmitglied, wohl aber CDU-Fraktionsmitglied, scheint hier „Sippenhaft“ angesagt zu sein.

Zur Sachdarstellung:

Als im März 2020 die Stadt Lennestadt vier Investorenentwürfe im Fachausschuss präsentierte, waren alle Teilnehmer froh und guten Mutes, dass sich am Meggener Bahnhof etwas bewegt. Ich möchte, im übertragenen Sinn, die gezeigten Entwürfe mit „vier unreifen Äpfeln“ vergleichen. Der Ausschuss beschloss einstimmig, zwei „Äpfeln“ noch mehrere Wochen Zeit zur Nachreife zu geben. Der Wunsch nach weiterer Bürgerbeteiligung kam seitens aller Fraktionen nicht auf.
Überarbeitete Konzepte
Im Mai 2020 wurden die beiden „nachgereiften Äpfel“ im Ausschuss präsentiert. Ein Apfel war in Größe und Form deutlich gewachsen, hatte aber zumindest an einer Stelle „unansehnliche Flecken“. Der zweite Apfel war noch größer, sah optisch ansprechender und reifer aus. Nach sachlicher und fairer Diskussion der Volksvertreter über die unterschiedlichsten Ansichten zur Schönheit der gezeigten Äpfel wurde offen, ohne Fraktionszwang und nicht geheim abgestimmt. Der größere Apfel wurde dabei zum knappen Sieger gekürt. Auch bis dahin kam kein Wunsch nach einer weiteren Bürgerbeteiligung auf. 
Unansehnliche Flecken "weggezaubert"
Einige Tage danach hatte zumindest einer der öffentlich präsenten Meggener Investoren Zeit gefunden, seinen Apfel weiter aufzupolieren. Die „unansehnlichen Flecken“ waren weggezaubert oder retuschiert worden und es wurde mit dem mittlerweile dritten unterschiedlichen „Apfelbild“ öffentlich Stimmung gemacht. Jetzt sollte doch der Meggener Apfel der schönste sein. Dieses nachträgliche dritte „Apfelbild“ war den Ausschussmitgliedern, zumindest denen von CDU und UWG, bis zur Abstimmung natürlich vollkommen unbekannt und wurde danach erst mit einem späteren Pressebericht öffentlich.

Nun wurden durch diesen Meggener Investor Anrufe getätigt, die teilweise in der Wortwahl nicht „privatfernsehtauglich“ waren. Jetzt wurde alles versucht, doch jetzt den neuen „Meggener Apfel“ mit juristischer Hilfe und dem Ruf nach einer weiteren Bürgerbeteiligung und neuer Abstimmung auf das Siegertreppchen zu heben.

Man könnte glauben und aus der Wortwahl auch interpretieren, dass diesem öffentlich präsenten Investor sein „Lieblings-Räppelchen“ durch die gewählten Volksvertreter absichtlich weggenommen wurde und er nun „mit dem Kopf durch die Wand“ gehen will. 
Sachliche Diskussionen
Der getätigten Aussage durch diesen Mitinvestor, uns als Politiker eine böse Absicht oder Begünstigung zu unterstellen, widerspreche ich auf Schärfste. Weitere Meggener Mitinvestoren zeigten sich im Gespräch verständlicherweise auch enttäuscht, diskutieren aber deutlich sachlicher.

In unserer Demokratie gibt es sinnvolle Regeln. Diese Regeln sind kein persönliches Wunschkonzert und eine Regelverletzung kann auch mal zu einer blutigen Nase führen.
Hinweis an Leserbriefe-Schreiber
Abschließend vielleicht noch ein Hinweis an die vielen geschätzten Leserbriefschreiber:

Bürgerbeteiligung wird es, bis zu einem bestimmten Prozessfortschritt, auch zukünftig in Lennestadt geben.  Leider fordern nicht alle öffentlichen Institutionen bei großen Neubauten immer die Mitwirkung der Bevölkerung ein. Eigentlich auch schade! 

Michael Beckmann, CDU-Stadtverordneter
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