Bahnhof Meggen: 2026 könnte es los gehen – falls die Finanzierung steht…
Stadt, Investor und Bahnvertreter informieren im Ausschuss
- Lennestadt, 28.02.2024
- Politik
- Von Kerstin Sauer
Meggen. Es scheint ein Licht am Ende des Eisenbahn-Tunnels zu geben: Im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Stadtentwicklung und Bauen am Dienstag, 27. Februar, hat wieder das Projekt „Neue Mitte Meggen“ auf der Tagesordnung gestanden. Den Aussagen der Bahn-Vertreter zufolge sollen die Bauarbeiten 2026 starten. Wenn denn die Finanzierung gesichert ist…
Es ist ein Thema, das die Lennestädter Politik seit Jahren beschäftigt. Vor fast genau vier Jahren wurde das alte Bahnhofsgebäude im Ortskern von Meggen abgerissen. Ein neues Gebäude sollte entstehen – den Zuschlag erhielt damals nach vielem Hin und Her der Schweizer Investor Incler GmbH. Gleichzeitig sollte die Unterführung von Seiten der Bahn barrierefrei saniert werden.
Seitdem hat sich außer Diskussionen wenig getan. Bis jetzt: Im zuständigen Ausschuss war nicht nur Walter Brieden als Vertreter von Incler vor Ort, sondern auch drei Vertreter der Deutschen Bahn.
Zunächst stellte Walter Brieden seine schon bekannten Pläne vor. Wie sie nachher genau umgesetzt werden, hänge aber von den Plänen der Bahn ab: Werden die obsoleten Gleise 105 und 106 zurück gebaut? Und was passiert mit den Oberleitungsanlagen? Denn: „Jeder Meter, den das Gebäude näher an die Gleise und die Unterführung wandern kann, ist für die Neue Mitte Meggen Gold wert.“
Wie die Planungen letztlich ausfallen, hänge von den Maßnahmen an der Infrastruktur der Bahn ab, schaltete sich Bürgermeister Puspas sein. An dieser zentralen Stelle zu planen, bringe andere Herausforderungen mit sich, als ein Gebäude auf eine grüne Wiese zu setzen. Dabei setzen Incler und Stadt Lennestadt auch auf das Know-How der Meggener: Im Sommer soll eine Bürgerbeteiligung stattfinden, damit die Anregungen ist das „Feintuning“ mit eingebaut werden können.
Doch wie ist der Planungsstand bei der Deutschen Bahn – geht es endlich voran in Meggen? Hier hatten die DB-Vertreter gute Nachrichten im Gepäck: Die Gleise 105/106 sollen zurück gebaut, die Oberleitungsmasten entfernt und größere Masten im Bahnhofsbereich errichtet werden.
Ziel ist, 2026 mit den Arbeiten zu beginnen. Insgesamt 22 Wochen sind für die Maßnahme eingeplant, verteilt auf verschiedene Zeit-Korridore, in denen die Bahnstrecke gesperrt werden muss. Länger, so betonte der Vertreter der DB, dürfe die Sperrung nicht anhalten, denn nicht nur der Personenverkehr sei davon betroffen, sondern auch die Industrie sei auf das Ruhr-Sieg-Netz angewiesen.
Neben dem Rückbau der beiden Gleise soll die Personenunterführung modernisiert, verkürzt und barrierefrei erschlossen werden: in Richtung Albrecht-Dürer-Straße mit einer 80 Meter langen Rampe, mit einem Aufzug zu den Bahngleisen und eventuell mit einem Aufzug Richtung Kamp-/Dierkestraße.
Die aktuelle Kostenschätzung der Bahn liegt bei rund 7,2 Millionen Euro. Aber: „Das gesamte Projekt ist noch nicht durchfinanziert“, sagte ein Vertreter der Bahn und verwies damit auf die barrierefreie Unterführung, für die der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) zuständig ist. Dieser habe eine Finanzierungsabsicht geäußert – eine feste Zusage gibt es bisher nicht.
Die Geduld der Meggener wird also weiter auf eine harte Probe gestellt. „Jetzt müssen wir noch bis 2026 mit dem Drecksloch leben“, schimpfte ein Anwohner. Zumindest das Geländer müsse dringend repariert werden. Andere Meggener verwiesen auf die mangelnde Sauberkeit und Ratten an der Unterführung.
Dass es voran gehen muss, sieht auch Jens Severin, Leiter des Bahnhofsmanagements in Hagen, ein: „Die Personenunterführung ist aus der Jahrhundertwende. Eine Verbesserung ist dringend notwendig.“ Und auch beim Thema Sauberkeit stimmte er den Meggenern zu. Er könne sich nur entschuldigen: „Unser Bestreben ist es jetzt nur, zu Potte zu kommen.“
Optimismus versuchte nach anderthalbstündiger Diskussion Dr. Gregor Kaiser (Grüne) zu verbreiten: „Immerhin sind wir jetzt weiter als jemals zuvor…“