Bahnhof Grevenbrück ist Lennestadts Denkmal des Monats
Eine Seltenheit in Westfalen
- Lennestadt, 21.04.2019

Grevenbrück. Der Bahnhof Grevenbrück ist das Denkmal des Monats April der Stadt Lennestadt. Das Bahnsteigdach hat durch seine besondere Konstruktion Seltenheitswert in Westfalen.

Die ersten Konstruktionen bestanden dort vor allem aus schlanken, gusseisernen Säulen oder aber aus Stützen aus Profileisen. Eine Sonderform stellten hierbei die Konstruktionen aus vernieteten Eisenbahnschienen dar. Bei dem Grevenbrücker Modell handelt es sich um ein früheres Beispiel für ein einstieliges Bahnsteigdach. Es hat durch diese besondere Konstruktionsweise für Westfalen heute Seltenheitswert (weitere Beispiele nur in Herford, Baujahr 1884, und Altenbeken, Baujahr derzeit nicht bekannt).

Zwölf Jahre später hatte sich die Menge bereits vervierfacht. Das Lennetal erfuhr eine zusätzliche, beachtliche Aufwertung und einen erheblichen industriellen Aufschwung. Das Zurückgreifen auf die Stilelemente der englischen Spätgotik des Tudors weist unter anderem darauf hin, dass die Liebe zur gotischen Kunst im 19. Jahrhundert vor allem in Deutschland fortlebte.
Die Eintragungen in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt erfolgten 1991 und 1999.
Nach Aufgabe seiner Funktion als Empfangsgebäude verfiel der Bahnhof zusehends. Die „Ruine“ wurde unter Wahrung des noch vorhandenen Bestandes neu aufgebaut. Der Ausbau des Gebäudes erzählt interessant seine Geschichte, alte und neue Architekturelemente wurden spannend komponiert. Das Gleiche gilt für die Nutzung – Erlebnisgastronomie, Ausstellungs- und Tagungsräume und ein wundervoll eingerichtetes Trauzimmer. Die alte Magnetwirkung eines Empfangsgebäudes wurde mit modernen Mitteln neu geschaffen, sie funktioniert über alle Erwartungen hinaus. Die Ausstrahlung des KulturBahnhofs geht weit über Grevenbrück hinaus.
