Ausschuss beschließt Betreuung bis 14 Uhr in Bilstein und Grevenbrück

Diskussion über Grundschul-Standorte


  • Lennestadt, 01.12.2021
  • Politik
  • Von Kerstin Sauer
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An der Grundschule in Grevenbrück soll eine Betreuung bis 14 Uhr eingerichtet werden. von Christine Schmidt
An der Grundschule in Grevenbrück soll eine Betreuung bis 14 Uhr eingerichtet werden. © Christine Schmidt

Lennestadt. Betreuung? Ja. In Bilstein? Nein. Eine klare Linie hat die Fraktion der Grünen am Dienstag, 30. November, im Ausschuss für Schule, Kultur, Sport und Soziales gezogen. Doch sie stieß mit ihren Vorstellungen bei den anderen Fraktionen nicht auf offene Ohren.


Zur Diskussion stand die Erweiterung der Betreuungsangebote an den Grundschulstandorten in Bilstein und Grevenbrück. Je 25 Kinder sollen an beiden Standorten bis 14 Uhr betreut werden können. Dieses Angebot hatte die Verwaltung nach einer Bedarfsabfrage bei den Bilsteiner und Grevenbrücker Eltern im Sommer ausgearbeitet.

Zustimmung von SPD und CDU

Obwohl die SPD ein Freund von privilegierten Schulstandorten sei, signalisierte Maximilian Ellinger die Zustimmung seiner Fraktion: „Die Angebote sollten geschaffen werden.“

Rita Balve-Epe (CDU) erläuterte, dass aufgrund von Platzmangel in der Schule in Bilstein schon eine Alternative gefunden sei: „Die Betreuung könnte bis 14 Uhr im Pfarrheim stattfinden.“

Grüne kritisieren „immens hohe Kosten“

Damit war Christa Orth-Sauer (Grüne) nicht einverstanden: Grundsätzlich, so betonte sie, befürworte ihre Fraktion eine Betreuung für Kinder. „Aber Bilstein tragen wir nicht mit.“ Denn, so verwies sie auf den Ansatz im Haushalt, mit 56.000 Euro seien das „immens hohe Kosten“.

Dass die Betreuung im Pfarrheim stattfinden sollte, die Kinder also täglich von der Schule dorthin laufen müssten, und dass diese Lösung mit 56.000 Euro zu Buche schlagen werde, sei ihr nicht bewusst gewesen. Orth-Sauer: „Die Schülersituation in Bilstein ist so unsicher. Wie viele Kinder bleiben da in den kommenden Jahren wirklich?“

„Gesicherte Schule als Teilstandort“

Das sah Gregor Schnütgen (CDU) anders: Bilstein sei für die nächsten Jahre eine gesicherte Schule als Teilstandort der Altenhundemer St. Agatha-Grundschule. Für die Lösung, das Pfarrheim für die Betreuung anzumieten, hatte Schnütgen nur Lob übrig: „Die Stadt mietet Räume im Ort an, es braucht keinen Neu- und keinen Umbau. Diese Lösung ist die günstigste, die man sich vorstellen kann.“

Generell sei die Grundschule Bilstein die „günstigste Grundschule, die wir haben. Sie erfüllt ihren Zweck und nimmt niemandem etwas weg.“

Erst den Bedarf decken

Bürgermeister Tobias Puspas beendet den Wortwechsel und bat, nicht immer in Grundsatzdiskussionen über Grundschulstandorte abzuweichen. „Jetzt geht es darum, dass wir erst mal den Bedarf decken. Außerdem wird es bald einen Rechtsanspruch auf eine Offene Ganztagsbetreuung geben, also stellen wir uns mal darauf ein.“

Einheitlich wurde beschlossen, in Grevenbrück eine Betreuung bis 14 Uhr einzurichten. Auch für Bilstein fiel die Abstimmung mehrheitlich dahingehend aus, allerdings mit den Gegenstimmen der Grünen.

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