Auf die "Luxusbude" folgen Schweineohrsuppe und eine Schnarchattacke
Mateusz Steringer pilgert über den Jakobsweg
- Lennestadt, 26.05.2018
- Von Nils Dinkel
Lennestadt. Ein gebürtiger Lennestädter bezwingt aktuell mit seinem Mountainbike den Jakobsweg „Camino Francés“ in Spanien (LokalPlus berichtete). Seinem Ziel, den Endpunkt Santiago de Compostela zu erreichen, ist er ein ganzes Stück näher gekommen. Etwa Dreiviertel der mehr als 800 Kilometer langen Strecke hat Mateusz Steringer hinter sich gebracht.
„Nach einem Frühstück mit Espresso und Serano-Schinken habe ich mir die Stadt angeschaut“, so Steringer. Beeindruckt zeigte er sich von der Kathedrale und dem regen Leben in der Altstadt. Von dort startete am Sonntag, 20. Mai, die 51 Kilometer lange Reise nach Astorga. Dort kehrte er erneut in einer Herberge ein. „Ich habe eine sehr nette Herbergsmutter getroffen. Wir haben uns mit Händen und Füßen verständigt. Sie zeigte sich sehr bemüht“, resümiert Steringer.
Weitere 54 Kilometer fuhr Steringer am Montag, 21. Mai. Die etwa 1000 Höhenmeter machten ihm zu schaffen, sodass er vorzeitig in Ponferrada halt machte und bei zwei Modedesignern Unterschlupf fand. „Es war eine adrenalinreiche Abfahrt. Ich habe eine Unglücksstelle gequert. Meine Beine haben gezittert“, so Steringer. Von seinem Schlafplatz aus boten sich Weitblicke auf spanische Berge. Am Dienstagmorgen, 22. Mai, bereute Steringer, dass er sich nicht die Stadt angesehen hatte, um das Tagesziel nicht zu gefährden. „Ich bin an einer Templerburg vorbeigefahren, die sehr eindrucksvoll war“, sagt der Wahl-Düsseldorfer.
„Nach einer erfrischenden Dusche wollte ich noch eine Zigarette rauchen gehen. Die Eingangstür war verschlossen, der Herbergsvater zu Bett gegangen. Also legte ich mich auch hin“. Es sollte die schlimmste Nacht seiner bisherigen Reise werden, denn: Der Mann, der mit ihm auf dem Zimmer lag, schnarchte - und zwar „sehr laut“, so Steringer.
„Die Oropax waren am Fahrrad verstaut. Also musste ich es aushalten“, so der gebürtige Lennestädter. Bettwäsche habe es auch keine gegeben, sodass ein dünner Seidenschlafsack und seine Jacke ihn warmhalten mussten. Nach einer kurzen und wenig erholsamen Nacht brach er schließlich am Mittwoch, 23. Mai, in Richtung Puertomarín auf - um das letzte Stück seiner langen und abenteuerlichen Reise in Angriff zu nehmen.
Fortsetzung folgt.