Arbeiten im St.-Elisabeth-Hospiz: „Kostensteigerungen bereiten uns Sorgen“

Hospizverein dankt für Unterstützung aus der Bevölkerung und der Politik


  • Lennestadt, 28.11.2022
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Die Umbauarbeiten im neuen Flügel des Elisabeth-Hospizes in Altenhundem ist im vollen Gang. Martin Schäfer, Pastor Heinrich Schmidt und Alfons Heimes (v.l.) vom Hospizverein stellten vor, was sich auf der Baustelle getan hat - und nutzten die Gelegenheit, um allen Unterstützern für ihre Hilfe zu danken. von Kerstin Sauer
Die Umbauarbeiten im neuen Flügel des Elisabeth-Hospizes in Altenhundem ist im vollen Gang. Martin Schäfer, Pastor Heinrich Schmidt und Alfons Heimes (v.l.) vom Hospizverein stellten vor, was sich auf der Baustelle getan hat - und nutzten die Gelegenheit, um allen Unterstützern für ihre Hilfe zu danken. © Kerstin Sauer

Altenhundem. Die Bauarbeiten im St.-Elisabeth-Hospiz in Altenhundem sind in vollem Gang: Läuft alles nach Plan, ist die erste Phase der Erweiterung in vier bis sechs Wochen beendet. In einem Pressegespräch gaben Martin Schäfer, Pastor Heinrich Schmidt und Alfons Heimes aus dem Vorstand des Hospizvereins am Montag, 28. November, einen Zwischenstand – mit besonderem Blick auf die Finanzsituation.


Seit Jahren wurde überlegt und geplant, seit Monaten im zweiten Flügel über dem Altenhundemer Josefinum – dort, wo neue Gästezimmer entstehen sollen – von morgens bis abends gearbeitet. Von bisher sechs Plätzen im bestehenden Hospiz soll durch die Erweiterung erst einmal auf neun Plätze aufgestockt werden. Hinzu kommen Räume für das Personal und für die Angehörigen der Hospiz-Gäste.

Kostensteigerungen bereiten Sorgen

Es läuft, freuen sich die drei Vorstandsmitglieder beim Rundgang durch die neuen Räume. Die Elektrik ist größtenteils verlegt, Maler- und Fliesenarbeiten in vollem Gange. „Bald kommen die Böden, dann die Möbel“, kündigt Geschäftsführer Martin Schäfer an. So sehr er und seine Mitstreiter sich über den Fortschritt freuen: Nervenaufreibende Zeiten liegen hinter ihnen. Denn durch Baukostensteigerungen ist derzeit bereits ein finanzieller Mehraufwand von 200.000 Euro zu stemmen.

3,8 Millionen Euro waren für Erweiterung, Sanierung des alten Hospizes und die Aufstockung einkalkuliert. Ein Betrag, so erklären die drei Verantwortlichen, den der Verein „geschafft hätte“, weiß Martin Schäfer. Doch Pastor Heinrich Schmidt (1. Vorsitzender) fügt hinzu: „Die Kostensteigerungen bereiten uns Sorgen.“

Notbremse ziehen?

Zwischendurch, so gibt Martin Schäfer zu, habe er sogar überlegt, die Notbremse zu ziehen – zu unsicher sei die derzeitige Lage im Baugewerbe: „Wir sind immer auf Spenden angewiesen und freuen uns unglaublich über die Hilfe aus der Bevölkerung.“

Unterstützung sei dem Verein auch von Lennestadts Bürgermeister Tobias Puspas und Kirchhundems Bürgermeister Björn Jarosz signalisiert worden: Bei einem Besuch im Hospiz vor einigen Wochen hatten die beiden gefragt: „Schafft ihr das?“

Bürgermeister signalisieren Unterstützung

Nach derzeitigem Planungsstand ja, glaubt Alfons Heimes (2. Vorsitzender). Genaue Zahlen, inwieweit Zinserhöhungen und Kostensteigerungen noch zu Buche schlagen, werden aber erst nach Abschluss aller Arbeiten vorliegen. Sollte das Hospiz dann Hilfe brauchen, kann der Vorstand die finanzielle Lücke genau beziffern – und sich darauf verlassen, dass sich die beiden Bürgermeister persönlich dafür einsetzen, das Hospiz zu unterstützen.

Aktuell seien sogar einige Anträge bei den Kommunen im Kreis eingegangen mit dem Ziel, das Elisabeth-Hospiz zu bezuschussen. Initiativen, über die sich der Hospizverein sehr freut. Aber: „Genaue Zahlen haben wir erst Mitte nächsten Jahres. Derzeit können wir nicht absehen, wie groß der Unterstützungsbedarf wäre.“

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Die Abmachung mit Bürgermeister Puspas und Bürgermeister Jarosz gibt den Verantwortlichen nun Rückendeckung und Sicherheit: Guten Mutes wird das Mammut-Projekt fortgeführt. „Wir werden mit aller Kraft versuchen, unsere Pläne durchzuziehen. Sollten wir Hilfe benötigen, werden die Bürgermeister unser Anliegen mit in die heimische Politik nehmen und die finanzielle Unterstützung gegebenenfalls in den Haushalt 2024 einbringen“, sagt Alfons Heimes dankbar.

Bauarbeiten und Sanierung im Frühsommer beendet

Läuft alles nach Plan, können die ersten Zimmer im neuen Flügel in vier bis sechs Wochen bezogen werden. Dann werden die aktuellen Gäste in die neuen Räume verlegt, damit das „alte“ Hospiz saniert werden kann. Spätestens zur Mitte des Jahres soll dann mit der Aufstockung des Gebäudes begonnen werden. In diesem Bereich sollen letztlich die Verwaltung und Schulungsräume untergebracht werden.

„Wir sparen, wo es nötig ist. Aber das Notwendigste und das für unsere Gäste Beste muss gemacht werden“, betont Alfons Heimes abschließend.

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