Anwohner der Thetener Straße fordern eine Umgehungsstraße zum Kalkwerk

Staub, Lärm und zu viele Lkw


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Edgar Berens hält den halben Begrenzungsposten in den Händen. Daneben die Anwohner Margot Mester, Ferdinand Duwe und Ulla Klinkhammer, die eine Umgehungsstraße als einzige Lösung sehen. von Nicole Voss
Edgar Berens hält den halben Begrenzungsposten in den Händen. Daneben die Anwohner Margot Mester, Ferdinand Duwe und Ulla Klinkhammer, die eine Umgehungsstraße als einzige Lösung sehen. © Nicole Voss

Trockenbrück. Es war mal wieder zu nachtschlafender Zeit, als ein zunächst nicht definierbarer Knall einige Anwohner in der Thetener Straße aufschrecken ließ.


Ein Bagatellschaden – zumindest rein optisch. Ein Verkehrsteilnehmer hat vor der Abbiegung zu den Grevenbrücker Kalkwerken einen Zaun stark beschädigt und ist davon gefahren.

Einer von mehreren Schäden, die momentan sichtbar sind. Umgefahrene Begrenzungspfosten. Staub, Lärm, hohe Geschwindigkeiten und der beschädigter Zaun – mit Verkehrsunfallflucht - spiegeln das Bild in der Straße wider. Dass die Anwohner da buchstäblich auf 180 sind, versteht sich fast von selbst.
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Seit Jahren kämpfen die Anwohner um eine Umgehungsstraße, die sie als einzige Möglichkeit der nachhaltigen Verkehrsentlastung sehen. Doch dahingehend scheint noch nicht viel passiert zu sein. Im Gegenteil: Die Anwohner monieren, dass der Verkehr stetig zunimmt und die schmale Straße für den Schwerlastverkehr nicht ausgelegt sei.

Bei voller Arbeitsauslastung im Kalkwerk und den umliegenden Produktionsbetrieben fährt statistisch gesehen etwa alle 17 Minuten ein Lkw durch die schmale Straße. „Bei Verkehrszählungen wurden etwa 1.000 Fahrzeuge am Tag ermittelt, davon ein Drittel Lastwagen“, bringt es Ferdinand Duwe auf den Punkt. „Es muss ruhiger und sicherer werden. Wir werden seit 30 Jahren hingehalten“, betont Edgar Berens.
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Seitens der Stadt wurden bereits einige Maßnahmen ergriffen: Eine 30er-Zone wurde eingerichtet und ein Display zur Geschwindigkeitsmessung - das leider oftmals nicht funktioniert - installiert. Blumenkübel sollen die Pkw- und Lkw-Fahrer quasi zwingen, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Die Maßnahmen scheinen jedoch nicht zu greifen.

„Die fahren einem den Nagellack von den Füßen“, interpretiert Margot Mester die unangepasste Geschwindigkeit. Auch das durch die LKW verursachte erhöhte Lärmaufkommen ist ein Kritikpunkt. „Ich muss in meiner Wohnung Ohrstöpsel benutzen, um nachts Ruhe zu haben. Ab 3 Uhr ist es unerträglich“, so Ulla Klinkhammer.
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Erwähnenswert ist auch, dass es auf Grund der Wartezeiten bei der Kalkwerkseinfahrt regelmäßig zu Staus in der Thetener Straße kommt und die Immobilien auch durch den Staub und Dreck an Wert verlieren. Die Umgehungsstraße könnte nach Meinung der Anwohner über eine städtische Wiese entlang des Kalkwerkes bis zu den Industriebetrieben vor Theten führen. Dieses Anliegen sei auch den Verantwortlichen bei der Stadt Lennestadt mehrfach mitgeteilt worden.

Zudem geht die Sorge schon um, dass sich die Situation mit der Erweiterung des Steinbruchs in Sporke (LP berichtete) weiter verschlechtern würde.
Technisch für den Schwerlastverkehr geeignet
Peter Quinke, Stadtwerke Lennestadt, teilte auf Anfrage von LokalPlus mit, dass die Stadt das Thema im Blick habe. In einer Versammlung seien den Anwohner verschiedene Möglichkeiten zur Änderung der Situation (Straße verbreitern, Mehrzweckstreifen zum Bürgersteig umfunktionieren) aufgezeichnet worden. Peter Quinke betonte, dass die Straße rein technisch für den Schwerlastverkehr geeignet sei.
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