Annahme-Stopp: Private Spendenaktion übertrifft alle Erwartungen

Alina (26) und ihre Familie sind überwältigt von der Resonanz


  • Lennestadt, 03.03.2022
  • Ukraine
  • Von Kerstin Sauer
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Der Aufruf von Alina und ihrer Familie wurde so oft geteilt, dass das Spendenlager schnell aus allen Nähten platzte. „Danke für die Hilfe“, sagen die Initiatoren. von privat
Der Aufruf von Alina und ihrer Familie wurde so oft geteilt, dass das Spendenlager schnell aus allen Nähten platzte. „Danke für die Hilfe“, sagen die Initiatoren. © privat

Lennestadt/Kirchhundem. Sie wollte helfen. Angesichts der erschütternden Bilder im Fernsehen, der dramatischen Medienberichte hatte die 26-jährige Alina aus Kirchhundem nur einen Wunsch: Da zu unterstützen, wo Hilfe gerade dringend benötigt wird. Dass aber die Aktion, die sie gemeinsam mit ihrer Mama, ihrem Stiefvater und dessen Arbeitskollegen auf die Beine gestellt hat, auf unfassbare Resonanz stößt, damit hatte Alina niemals gerechnet. Da die Transport-Kapazitäten erschöpft sind, geben die Initiatoren jetzt den Annahme-Stopp bekannt.


In sämtlichen sozialen Netzwerken wird der Aufruf derzeit geteilt. Eigentlich, so erzählt Alina im Gespräch mit LokalPlus, hatte sie lediglich gehofft, ein paar Euro zusammenzubekommen, um für die Menschen in der Ukraine einkaufen zu können. Doch ihre Hoffnungen wurden komplett übertroffen: Die Spenden türmen sich schon in der Sammelstelle, Kleidung, Bettwäsche und Hygieneartikel wurden und werden in großen Mengen abgegeben oder durch Geldspenden hinzu gekauft.

„Wir sind überwältigt“

„Wir sind überwältigt“, sagt Alina. Und fügt hinzu: „Wir danken allen Unterstützern ganz herzlich. Da die Aktion aber privat organisiert ist, sind unsere Transport-Kapazitäten ausgeschöpft.“ Alina hofft, dass es vielleicht noch andere Organisationen oder Privatpersonen gibt, die auf ihren Transportern oder Lkw noch Platz haben: „Dann können sie sich gerne bei mir melden.“

Alina vor einem bis unters Dach gefüllten Pkw. von privat
Alina vor einem bis unters Dach gefüllten Pkw. © privat

Geboren wurde die Idee, eine Hilfsaktion zu starten, durch ihren Stiefvater: Dessen Arbeitskollege, der selbst Familie in der Ukraine und in Russland hat, hatte gezielt nachgefragt, was im Kriegsgebiet am nötigsten gebraucht wird. Daraus, so erzählt Alina, sei eine Liste entstanden – und die haben sie in ihren persönlichen Gruppen und unter Freunden geteilt. Dank der Unterstützung einiger Bekannter habe der Aufruf dann große Kreise gezogen.

Menschen in der Ukraine brauchen dringend Hilfe

„Die Resonanz war unglaublich“, freut sich Alina und berichtet von Unmengen an Spenden, die seitdem in der Sammelstelle angekommen sind. Vor allem Bettwäsche, Decken, haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel wie Pampers und Damenbinden würden in der Ukraine und in den Grenzgebieten dringend benötigt. Und wurde in den vergangenen Stunden schon in Riesen-Mengen gespendet.

„Wir bringen alle Spenden in den Raum Gummersbach, von dort fährt der Arbeitskollege meines Stiefvaters mit einigen anderen Helfern an die ungarisch-ukrainische Grenze.“ Von dort aus werden die Sachen weiter an Stellen in der Ukraine transportiert, wo sie dringend benötigt werden.

Viele Organisationen bieten Hilfe

An dieser Stelle dankt die 26-Jährige allen Menschen, die ihre private Aktion mit Spenden unterstützt haben. Und ruft dazu auf: „Es gibt viele Organisationen, die sich auch über Spenden freuen würden. Uns fehlen leider die Kapazitäten für noch größere Mengen, aber es gibt so viele andere Helfer, die ihren Beitrag für die Kriegsopfer leisten möchten.“

Kontakt: Tel. 0160/ 96 96 21 72

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