„Ankommen“ im St.-Elisabeth-Hospiz: Ein Blick in den neuen alten Trakt

Altenhundem. Der neue alte Trakt des St.-Elisabeth-Hospizes in Altenhundem ist fast fertig. Es riecht noch nach Holz und Farbe, die letzten Arbeiten stehen aus – doch schon bald, am Samstag und Sonntag, 17. und 18. Februar, öffnet das Hospiz beim Tag der offenen Tür die Pforten zu seinen renovierten Räumlichkeiten. Gemeinsam mit dem 2023 eröffneten Trakt bietet es bald fast doppelt so viele Zimmer und eine moderne, wohnliche Atmosphäre, damit kranke Menschen die letzten Momente ihres Lebens in Würde verbringen können.

Mit der Eröffnung der Erweiterung vor knapp einem Jahr blickt das Hospiz-Team auf einen ersten großen Meilenstein zurück. Doch auch der alte Bereich der u-förmigen Etage, ganz oben im Gebäude, in dem auch das Josefinum zu Hause ist, sollte einmal komplett umgekrempelt und renoviert werden.

Beides hat bisher insgesamt mehr als vier Millionen Euro gekostet, in die Renovierung des alten Teils sind davon etwa 850.000 Euro geflossen. „Gigantische Steigungen“ habe man erlebt, so Martin Schäfer, Geschäftsführer des Hospizvereins. Die wesentliche Stütze: Spenden.

Hier, im St.-Elisabeth-Hospiz, solle es „keine erste und zweite Klasse“ geben, betont Martin Schäfer. Die Frage, um die sich auch im zweiten Teil des großen Plans alles drehte: „Wie kann man sich hier wohlfühlen?“ Im Vordergrund steht die Wohnlichkeit.

Wenn man durch die automatische Glasschiebetür in den großen, hellen Eingangsbereich gelangt, sieht man zur Rechten, im fertiggestellten Anbau des Hospizes, was damit gemeint ist. Der linke Bereich, der sich gerade noch im Feinschliff befindet, folgt ganz dem Beispiel seines Vorgängers.

Auch hier werden Besucher bereits im Flur vom Boden bis zur „Sauerkraut-Decke“ von hellen und freundlichen Farbtönen begrüßt. Das Thema „Heimat“ spiegelt sich in großen Bildern idyllischer Landschaften aus dem Kreis Olpe wider – im anderen Flügel ist es der Hochsauerlandkreis.

Seit Gründung im Jahr 1990 haben 1.650 Menschen im St.-Elisabeth-Hospiz ihre letzten Tage verbracht, erzählt Martin Schäfer. Und auch jenen, die es noch werden, solle hier ein Gefühl des „Ankommens“ vermittelt werden. Die Menschen, die hier sterben, kommen meist in schlimmen Situationen ins Hospiz, betont Schäfer. Die lange Warteliste habe gezeigt: „Wir müssen hier was tun und mehr Betten schaffen.“

Insgesamt verfügt das Hospiz nun über elf Zimmer für Gäste – fünf davon befinden sich im renovierten alten Bereich. Alle Zimmer haben einen kleinen Balkon, eines ist speziell für Bewohner mit ansteckenden Infekten ausgelegt.

Die restlichen Türen des Flures führen in zwei Büros, ein geräumiges Mitarbeiterzimmer mit viel Stauraum, ein Bad, in dem sich die Gäste in einer großen Wanne mit Sprudel-Funktion entspannen können, und eine geräumige Küche. Da das Hospiz seit neuestem auch eine eigene Köchin angestellt hat, wird hier bald frisch gekocht – und auch für die Besucher ist die Küche zugänglich.

Der Raum, der übergangsweise noch als Bettenlager dient, soll im ersten Schritt zum Konferenzzimmer und im weiteren Verlauf zum gemütlichen Wohnzimmer umgestaltet werden.

Beim Tag der offenen Tür am Samstag, 17. Februar, von 15 bis 18 Uhr sowie am Sonntag, 18. Februar, von 11.30 bis 18 Uhr sind alle Interessierten eingeladen, sich das renovierte Hospiz anzuschauen. Nach einem Empfang im Foyer werden Gruppenführungen angeboten.

Ab März könne der Einzug in den renovierten Trakt voraussichtlich beginnen, so Martin Schäfer. Bis Ende des Jahres werden hier wahrscheinlich alle Zimmer belegt sein. Doch danach ist noch nicht Schluss: Langfristig soll die Verwaltung ein Stockwerk höher ziehen – hier ist eine erneute Erweiterung geplant.

Auch die Kapelle, laut Schäfer das „Herzstück“ des Hospizes, wird in Zukunft noch umgestaltet. Um all diese Pläne umzusetzen, hofft das Hospiz nicht nur auf die finanzielle Unterstützung von Kommune und Kirche, sondern vor allem auch auf eine weiterhin hohe Spendenbereitschaft und weitere Mitgliedschaften im Hospizverein, dem treibenden Motor der Einrichtung.