Angriff auf die Lachmuskeln: „Alles OK in Annas WG“ - oder auch nicht?

Elspe. „Alles OK in Annas WG“ ist der Titel des Stückes, mit dem die Sauerländer Volksbühne Elspe in diesem Jahr ihr Publikum bestens unterhält. Etwa 260 Besucher ließen sich am Sonntagabend, 17. März, von der Komödie begeistern. Zur Premiere am Freitag, 15. März, waren 150 Karten verkauft worden.

Nein, es war erst einmal nicht alles OK in Annas WG. Um ihrer Abschiebung ins Altenheim „Mehltau“ zu entgehen, nimmt die Seniorin Anna von Reich (Petra Zimmermann) eine bunte Mischung Menschen auf, die in der Gemeinde gerade kein Dach über dem Kopf haben.

Da sind die Obdachlose Heidi (Jenny Irmler), die sich direkt über die gut gefüllte Hausbar hermacht, und der Jugendliche Kevin (Fabian Weber), die Sozialarbeiter Lars Laber (Peter Kaiser) beide wieder auf die richtige Spur bringen möchte. Außerdem das Ehepaar Meier (Holger Steinhoff und Ulla Clemens), die zuhause einen Rohrbruch haben und für die Zeit der Reparatur eine Unterkunft benötigen, und der Monteur Carlo Bianchi (Daniel Walkenbach).

Bürgermeisterin Schultz (Claudia Zentgraf) möchte das Projekt gern als Prestigeobjekt für den nächsten Wahlkampf nutzen. Susi Pohl vom Ordnungsamt (Gerlinde Gotthardt) spinnt ihre eigene Intrige. Dann ist da noch Kevins Schwester (Theresa Bierhoff), die mit ihrem Bruder ganz eigene Pläne verfolgt, und Laura Schmidt, die den WG- Bewohnern die Vorteile des biologisch-dynamischen Essens nahebringen möchte.

Und die Reporterin Lena Kritzler (Birgit Bierhoff) verfasst eine Reportage über das Projekt.

Lauter Personen mit unterschiedlichen Charakteren, Vorstellungen und Zielen. Da sind Konflikte vorprogrammiert. Doch nach und nach wachsen sie zu einer Gemeinschaft zusammen.

Keine Frage: Es gibt viel zu lachen. Die Darsteller fühlen sich wohl in ihren Rollen, ziehen das Publikum mit. Da werden im Stück auch mal der ortansässige Arzt, der Chor aus dem Nachbarort oder ein Ex-Bürgermeister sowie das ein oder andere gängige Klischee eingearbeitet. Dem Publikum gefällt‘s.

Und auch Irmgard Pick. Die 81-Jährige ist eine der Mitbegründerinnen der Sauerländer Volksbühne Elspe. Sie erinnert sich noch gern an die vielen Aufführungen in den vergangenen 43 Jahren. Manchmal sei sie etwas wehmütig: „Ich seh´ das Stück mit anderen Augen“, sagt die Elsperin.

Das Bühnenbild (Reiner Schönebeck) ist super ausgearbeitet. Die gesamte Bühne der Elsper Schützenhalle wurde in ein Wohnzimmer umgestaltet. Etwas angestaubt, aber kuschelig. Unterstützt wurden die Laienschauspieler von Claudia Siebert als Souffleuse.

Das Stück in drei Akten bietet zwei Pausen, in denen sich die Zuschauer mit einem kleinen Imbiss und Getränken stärken können, bevor die Lachmuskeln wieder gefordert werden.

Mehr wird hier nicht verraten. Weitere Aufführungen sind am Freitag, 22. März, ab 19.30 Uhr, Samstag, 23. März, ab 19.30 Uhr und Sonntag, 24. März, um 18 Uhr. Einlass ist jeweils eine Stunde vorher.