Als Schlafzimmer noch unbeheizt waren: Altes Leinen-Nachthemd ist Exponat des Monats
Museumssonntag in Grevenbrück
- Lennestadt, 01.02.2020
Grevenbrück. Es ist Februar, noch sind die Nächte lang und kalt. Abends freut man sich, wenn man im beheizten Schlafzimmer zwischen dicke Bettdecken schlüpfen kann. Trotzdem: Mehr als einen dünnen Pyjama oder ein halblanges Baumwoll-Nachthemd braucht es heute meist nicht, um gut zu schlafen.
Für das Schlafzimmer wurde in der Regel eher wenig der kostbaren Wärme verwendet. Dies führte dazu, dass man neben metallenen Wärmepfannen bzw. -flaschen zum Vorheizen der Bettdecken auch auf robuste Nachtbekleidung aus Leinen oder Flanell, gern in Kombination mit wollenen Socken und Schlafhauben, zurückgriff.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kannte man das Nachthemd etwa 400 Jahre. Nachdem es lange Zeit üblich gewesen war, unbekleidet zu schlafen, wurde das Nachthemd zunächst hauptsächlich von der begüterteren Bevölkerung getragen, bevor es schließlich über Standesgrenzen hinweg zum nächtlichen Standard wurde.
Das Exponat des Monats kann beispielsweise am Museumssonntag, 2. Februar, zwischen 14 und 17 Uhr besichtigt werden. Auch das Team der Webstube wird wieder historische Handwerkstechniken zeigen.