Aktion „Lennestadt hilft“ soll Hochwasser-Betroffene vor Ort unterstützen
Stadt kooperiert mit Hensel und Viega
- Lennestadt, 21.07.2021
- Verschiedenes
- Von Christine Schmidt
Lennestadt. Eine Woche ist es her, dass auch Lennestädter Orte von dem Unwetter stark getroffen wurden. Die Stadt Lennestadt hat daher zusammen mit den Firmen Hensel und Viega die Aktion „Lennestadt hilft“ ins Leben gerufen. Denn auch hier sei es noch nicht vorbei und viele bräuchten Hilfe, betonte Bürgermeister Tobias Puspas am Mittwoch, 21. Juli, bei der Pressekonferenz im Lennestädter Rathaus.
Puspas betonte vorab, dass man die Aktion nicht in den falschen Hals bekommen solle. Natürlich seien Menschen in anderen Gebieten viel schlimmer betroffen und woanders sei das Leid größer, dessen sei man sich bewusst. Dennoch gebe es auch hier noch viele Menschen, die ebenfalls nicht wissen, wie es weitergeht, so der Bürgermeister. Deshalb wolle man regional Verantwortung übernehmen und helfen.
Die Idee zu „Lennestadt hilft“ kam von Seiten der Firma Hensel, genauer gesagt vom Betriebsratsvorsitzenden Oliver Mester, der in Oedingen selbst vom Hochwasser betroffen war.
Holger Grafe, Personalleiter bei Hensel, erzählte, dass viele Beschäftigte der Firma selbst mit Wassermassen zu kämpfen hatten. Und auch viele Feuerwehrkräfte, die bei Hensel beschäftigt sind, hätten erzählt, dass der Bedarf an Hilfe definitiv da sei.
Also war schnell klar: „Es muss etwas passieren, wir können nicht warten“, so der gemeinsame Tenor. Auch mit Walter Viegener war schnell jemand gefunden, der diese Aktion unterstützt. Auch das Viega-Werk in Elspe war vom Hochwasser betroffen.
Um also betroffene Bürger Lennestadt zu unterstützen, werden ab sofort ein Hilfe-Telefon (02723 608-222) sowie ein Spendenkonto (siehe Infokasten) eingerichtet. Über die Nummer landen die Anrufer zu den üblichen Zeiten im Rathaus. Melden kann sich jeder, der Hilfe benötigt, sie anbieten oder für jemand anderen Hilfe anfordern möchte
Tobias Puspas erklärte, dass sich das Hilfe-Telefon an drei Gruppen richtet:
- 1. Bürger, die Hilfe suchen/benötigen
- 2. Bürger, die Sachspenden anbieten können
- 3. Bürger, die vor Ort noch helfen können
Carola Heer von der Stadtverwaltung koordiniert die Anrufe dann vor Ort. Denn man wolle gezielt die Sachspenden vermitteln, da, wo sie wirklich gebraucht werden, so der Bürgermeister. Es soll keine Sammlung von allgemeinen Gütern werden.
„Wir wollen jetzt erst mal starten“, so Bürgermeister Puspas und dann weitersehen, was kommt. Das Wichtigste sei jetzt einfach anzufangen. Denn viele Menschen seien auch mit Kleinigkeiten überfragt oder mit versicherungstechnischen Fragen überfordert.
Zusammen mit der Firma Hensel hoffen alle auch bei der Spendenaktion auf großen Zuspruch und vielleicht einen “Domino-Effekt“. Denn den Anfang haben die Firmen Hensel und Viega mit Spenden in Höhe von jeweils 5.000 Euro gemacht. Eine wichtige Info gaben die Initiatoren noch mit: Ein Nachweis über die getätigte Spende reiche für die Steuererklärung völlig aus, eine Spendenquittung sei nicht notwendig.
Peter Quinke, Betriebsleiter der Stadtwerke, gab einen Einblick, in die aktuellen Arbeiten an den Lennestädter Straßen. Seit Freitag vergangener Woche sei man damit beschäftigt gewesen, aufzuräumen. Die Infrastruktur könne jetzt wieder in Betrieb genommen werden. Nur die Brenscheder Straße in Oedingen müsse komplett erneuert werden. Ebenso sei eine Brücke nach Burbecke komplett unterspült worden, die auch noch gesperrt ist. „Wir hoffen Ende nächster Woche Land zu sehen“, so Quinke.
Info
- Hilfetelefon: 02723/608-222 (Mo - Do 8 bis 16 Uhr, Fr bis 12 Uhr)
- Email: Lennestadt-hilft@lennestadt.de
- Spendenkonto: DE29 4625 1630 0000 0663 32
- Sparkasse ALK, Stichwort: Fluthilfe Spendenaktion