Abend der Begegnung: Besondere Thomas-Morus-Sitzung in Lennestadt

Festredner Reiner Meutsch begeistert Gäste


  • Lennestadt, 02.06.2022
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Zog die Besucher mit seinem mitreißenden Bericht über die Stiftung „Fly & Help“ in seinen Bann: Festredner Reiner Meutsch. von Kerstin Sauer
Zog die Besucher mit seinem mitreißenden Bericht über die Stiftung „Fly & Help“ in seinen Bann: Festredner Reiner Meutsch. © Kerstin Sauer

Lennestadt. Es sollte ein Abend der Begegnung und des persönlichen Gesprächs werden – das hat sich Lennestadts Bürgermeister Tobias Puspas gewünscht, als er die zahlreichen Gäste im Rathaus zur Thomas-Morus-Sitzung begrüßte. Hatte die Pandemie den Traditionstermin Anfang Januar noch nicht zugelassen, so genossen die Besucher aus Politik, Wirtschaft, Bildung, oder einfach: aus Lennestadt am Mittwoch, 1. Juni, den abwechslungsreichen Abend besonders.


Nach einer ökumenischen Andacht im Foyer des Rathauses hieß Bürgermeister Puspas Jung und Alt im Ratssaal willkommen. „Wir haben genug von Gesprächen auf Distanz und von Videokonferenzen – dieser Abend soll leben von der Begegnung. Und da freue ich mich drauf.“

An einem Abend wie diesem, so war sich Puspas sicher, könne viel mehr gute Politik gemacht werden als in anderen Gremien. „Lasst uns miteinander sprechen“, forderte er die Besucher auf.

„Weltumrunder aus dem Westerwald“

Doch zuerst einmal sprach der Festredner des Abends – und zog die Besucher sofort in seinen Bann: Mitreißend und begeisternd, humorvoll und informativ berichtete Reiner Meutsch, Gründer der Stiftung „Fly & Help“, von seiner Arbeit. Oder vielmehr: seiner Mission. Denn der „Weltumrunder aus dem Westerwald“, wie der 1955 geborene Redner auch genannt wird, hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Bildungsprojekte für Kinder in Entwicklungsländern zu unterstützen.

Ohne schriftliche Notizen, dafür frei und wortgewandt berichtete Meutsch von seinem Werdegang. Wie er das väterliche Busunternehmen verließ und das Flugunternehmen „Berge und Meer“ gründete. Wie er sein Unternehmen verkaufte und sich ein Jahr lang auf seinen Flug um die Welt vorbereitete. Geleitet von dem Wunsch, den Menschen zu helfen.

Reiner Meutsch (r.) trägt sich in das Goldene Buch der Stadt Lennestadt ein - am Mikrofon begleitet von Bürgermeister Tobias Puspas (l.) und für sein eigenes Archiv festgehalten vom Beigeordneten Karsten Schürheck. von Kerstin Sauer
Reiner Meutsch (r.) trägt sich in das Goldene Buch der Stadt Lennestadt ein - am Mikrofon begleitet von Bürgermeister Tobias Puspas (l.) und für sein eigenes Archiv festgehalten vom Beigeordneten Karsten Schürheck. © Kerstin Sauer

Beifall und Lacher aus den Besucherreihen begleiteten den Vortrag des Festredners, mit dem er ein mit Musik unterlegtes Video kommentierte. Mal ernst und ergriffen, dann wieder charmant-witzig berichtete er von den Schulen, die seine Stiftung in Afrika, Indien, Indonesien, auf den Philippinen, in Brasilien und vielen weiteren von Armut betroffenen Ländern baute. „Ich nahm mir vor, 20 Jahre lang jedes Jahr fünf Schulen zu bauen. Das war meine Vision, das sollte mein Lebenswerk werden.“

620 Schulen - eine davon heißt „Lennestadt“

Inzwischen sind mit Unterstützung seiner Stiftung „Fly & Help“ 620 Schulen gebaut worden. Eine davon mit finanzieller Unterstützung der Stadt Lennestadt, wie Meutsch dankend betonte und anhand eines Videos zeigte: Seit drei Jahren unterstützt die Stadt Lennestadt die Stiftung mit einem Schulbauprojekt im Senegal, rund 60.000 Euro sind schon zusammen gekommen.

Inzwischen ist ein Schulgebäude mit drei Klassenräumen, einem Lehrer- und Büroraum, mit Toiletten und einem Trinkwasserbrunnen entstanden. Strahlende Kinder und glückliche Lehrer, die im Video laut und stolz den Namen der Schule „Lennestadt“ riefen, dankten den Lennestädtern für ihre Unterstützung. Und auch Meutsch hob an die Besucher gewandt nochmal hervor: „Das habt ihr gemacht!“

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Der Mittel- und Oberstufenchor des Gymnasiums der Stadt Lennestadt begeisterte die Gäste mit seinen musikalischen Darbietungen, u.a. mit der Lennestadt-Hymne.

Sämtliche Kosten der Stiftung trägt Reiner Meutsch privat. „Ich habe Geld für zwei Leben, lebe aber nur einmal“, begründete er mit einfachen Worten sein Engagement. Langer Beifall dankte dem Redner, der sich anschließend im Goldenen Buch von Lennestadt verewigte, für seinen ergreifenden und unterhaltsamen Vortrag.

Lauter Applaus für den GymSL-Chor

Ebenso lauten Beifall erntete der Mittel- und Oberstufenchor des Gymnasiums der Stadt Lennestadt: Zusammen mit Michael Nathen und Christa-Maria Jürgens von der Musikschule Lennestadt-Kirchhundem begeisterten die jungen Sänger die Besucher mit musikalischen Darbietungen, unter anderem mit der Lennestadt-Hymne.

Nachdem die Stadtverordneten ihre öffentliche Verpflichtung erneuert hatten, konnten alle zu dem Teil übergehen, der dem Bürgermeister so am Herzen lag: Sich begegnen, unterhalten und bei Getränken und einem Buffet ins Gespräch kommen. Eine Thomas-Morus-Sitzung, wie sie dem Stadtpatron sicherlich gefallen hätte.

Spendenkonto

Reiner Meutsch Stiftung Fly & Help

IBAN: DE 94 5739 1800 0000 0055 50

BIC: GENODE51WW1

Verwendungszweck 1: Stadt Lennestadt

Verwendungszweck 2: Adresse des Spenders (ganz wichtig, damit die Stiftung eine automatisierte Spendenbescheinigung ausstellen kann)

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