130 Hensel-Beschäftigte legen Arbeit in Altenhundem nieder

Warnstreik der Metall- und Elektrobranche


  • Lennestadt, 03.11.2022
  • Wirtschaft
  • Von Nils Dinkel
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Für acht Prozent mehr Lohn: Die IG Metall rief zum Warnstreik bei Hensel auf. von Nils Dinkel
Für acht Prozent mehr Lohn: Die IG Metall rief zum Warnstreik bei Hensel auf. © Nils Dinkel

Altenhundem/Kreis Olpe. Die IG Metall übt in der Tarifrunde Druck auf die Arbeitgeber aus. Mit einem Warnstreik bei der Firma Hensel in Altenhundem am Donnerstag, 3. November, wollte die Gewerkschaft ihrer Forderung Nachdruck verleihen. Acht Prozent mehr Lohn und Gehalt sollen es werden.


André Arenz, IGM-Bevollmächtiger freute sich, wieder „Auge in Auge“ zu streiken und nicht mehr vor Autoscheiben blicken zu müssen. Er sagte, dass man nur Geld ausgeben könne, wenn man welches habe. „Die großen Konzerne schütten in diesem Jahr so viel Geld an die Aktionäre aus wie nie zu vor“, so André Arenz. So schlimm könnten die Auswirkungen der Corona-Krise und des Ukraine-Krieges also nicht sein.

Bei der aktuellen Inflationsrate halte er die acht Prozent, die seitens der Gewerkschaft gefordert werden, für angemessen. Von dem Streik bei Hensel erhofft er sich, dass die Verantwortlichen Druck auf Arndt G. Kirchhoff als Präsident des Arbeitgeberverbandes ausüben. „Diese Tarifrunde ist extrem schwierig“, so André Arenz. „Wir zeigen, dass wir kampffähig sind. Für ein gutes Ergebnis. Wir scheuen uns nicht vor einem Arbeitskampf.“

„Schluck aus der Pulle verdient“

„Ich bin echt stolz, dass wir hier so eine Solidarität zeigen. Es geht hier nicht nur um die Firma Hensel. Es geht um alle Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie“, so Oliver Mester. Er ist seit 34 Jahren bei Hensel tätig und Betriebsratsvorsitzender.

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Hensel-Betriebsratsvorsitzender Oliver Mester.

Oliver Mester kritisierte das aktuell vorliegende Angebot scharf. „Aus der Pulle haben alle einen Schluck verdient. Wir haben ein Zeichen im Kreis Olpe gesetzt“, sagte der Betriebsratsvorsitzende. Das Interesse der Belegschaft sei groß. Die Zahl der IGM-Mitglieder sei in den vergangenen Wochen stark gestiegen.

Ausgestattet mit Trillerpfeifen, verliehen die Beschäftigten ihren Forderungen nach mehr Lohn lautstark Nachdruck. Während des Warnstreiks vor dem Werksgelände des Elektrobetriebes war mit einem Imbiss und kalten Getränken für Verpflegung gesorgt.

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