Zwei Jahre Mindestlohn: NGG empfiehlt „Januar-LohnCheck“
Drei Prozent mehr Jobs im Kreis Olpe
- Kreis Olpe, 19.01.2017

Kreis Olpe. Wer im Kreis Olpe vom Chef den gesetzlichen Mindestlohn bekommt, verdient im Januar mehr Geld – und zwar 34 Cent pro Stunde. „Genau zwei Jahre gibt es den gesetzlichen Mindestlohn. Und jetzt ist er zum ersten Mal geklettert – auf 8,84 Euro“, sagt Isabell Mura von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Im nordrhein-westfälischen Gastgewerbe gilt dabei bereits heute ein Mindest-Stundenlohn von neun Euro. Die NGG Südwestfalen ruft alle Mindestlohn-Beschäftigten im Kreis Olpe dazu auf, einen „Januar-LohnCheck“ zu machen.

Vom „Schreckgespenst Mindestlohn“ spreche keiner mehr, so die NGG Südwestfalen. „Auch Arbeitgeber, die vor dem gesetzlichen Mindestlohn als ‚Job-Killer‘ und ‚Konjunktur-Bremse‘ gewarnt haben, sind in der Realität angekommen und kleinlaut geworden. Der absolute Pflichtlohn für den Chef ist auch von den Arbeitgebern akzeptiert. Mehr noch: Er hat sich bewährt und dazu beigetragen, die ruinöse Dumping-Lohnspirale nach unten zu stoppen“, sagt Isabell Mura.

Auch Hotels, Pensionen, Restaurants und Gaststätten im Kreis Olpe haben mehr Personal eingestellt: Hier arbeiteten vor einem halben Jahr rund 940 Menschen mit einem sozialversicherungspflichtigen Job. Im Vergleich zu 2014 macht das ein Plus von 2,4 Prozent.
Doch für Mura ist beim Mindestlohn noch „deutlich Luft nach oben“. Die NGG-Geschäftsführerin spricht sich für eine rasche Anhebung des untersten Lohnsockels aus: „Wir müssen Richtung zehn Euro pro Stunde – und dann weiter. Da werden wir dranbleiben. Denn alles unter einem Stundenlohn von 11,50 Euro ist Niedriglohnbereich. Und der bedeutet später Altersarmut.“
