Zusammenlegungen von Feuerwehreinheiten da, wo es sinnvoll und machbar ist

Interview mit Kreisbrandmeister


  • Kreis Olpe, 10.09.2022
  • Verschiedenes
  • Von Nicole Voss
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Kreisbrandmeister Christoph Lütticke. von Nicole Voss
Kreisbrandmeister Christoph Lütticke. © Nicole Voss

Finnentrop/Kreis Olpe. Die Feuerwehreinheiten Ostentrop und Schönholthausen fusionieren. Bei den Feuerwehren im Repetal wurde die Fusion bereits vor einigen Jahren erfolgreich vollzogen. LokalPlus sprach mit Kreisbrandmeister Christoph Lütticke, ob das eine zukunftsweisende Strategie ist und ob künftig weitere Zusammenlegungen zu erwarten sind.


Wie werten sie die Entscheidung, die die Gemeinde Finnentrop in Kooperation mit den Einheiten anstrebt?

Das ist eine sehr gute Entscheidung. Die Vorteile liegen in der Unterhaltung dann nur noch eines Feuerwehrgerätehauses und der Ausstattung. Die Tagesverfügbarkeit wird verbessert und die Truppe wird schlagkräftiger.

Gibt es weitere Orte, wo eine Zusammenlegung sinnvoll wäre?

Da kann ich nichts zu sagen. Das liegt auch im Ermessen der Kommunen. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass die Feuerwehren zum Ortsbild dazu gehören und nicht wegzudenken sind. Sie laden zu traditionellen Festen ein und helfen an anderen Stellen. Jeder Ortsvorsteher ist sicherlich froh, auch eine Feuerwehr im Ort zu haben. Die Feuerwehrleute bleiben ja in den Orten, nur die Feuerwehrhäuser werden zusammengelegt.

Ist eine Fusionswelle der Feuerwehren im Kreis Olpe zu erwarten, auch in Anbetracht steigender Gebäude- und Unterhaltungskosten?

Nein. Da wo es nötig ist, sollte man es machen, aber nicht aus der Verwaltung heraus entscheiden, sondern im Vorfeld Gespräche führen und möglichst alle mitnehmen.

Der Kreis Olpe verfügt in allen sieben Kommunen über schlagkräftige freiwillige Feuerwehren, mit insgesamt rund 1.600 Wehrleuten. von Nicole Voss
Der Kreis Olpe verfügt in allen sieben Kommunen über schlagkräftige freiwillige Feuerwehren, mit insgesamt rund 1.600 Wehrleuten. © Nicole Voss

Die Verbesserung der Schnelligkeit und die Tagesverfügbarkeit sind wichtige Punkte. Schwächelt es dabei in manchen Einheiten?

Auch das gibt es. Wer das nicht sieht, verschließt die Augen. Aber auch der Rettungsdienst hat bei der Einhaltung der Hilfsfrist in manchen Orten Schwierigkeiten.

Sind die freiwilligen Feuerwehren im Kreis Olpe so gut aufgestellt, dass der Fortbestand über einen längeren Zeitraum gewährleistet ist?

Wir sind mit rund 1.600 Einsatzkräften im Kreis Olpe sehr gut aufgestellt. Auch in den Kinder- und Jugendfeuerwehren sind die Mitgliederzahlen gut. Ob daraus Übernahmen in aktive Wehren rekrutieren, können wir in der Kürze des Bestehens der Kinderfeuerwehren noch nicht sagen. Einige Aufgaben lassen sich jedoch nicht mehr ehrenamtlich leisten. Es gibt bereits Kommunen, die beispielsweise hauptamtliche Gerätewarte beschäftigen.

Wie sieht es in Sachen Fusionen in den Nachbarkreisen aus?

Bei den Treffen der sieben Kreisbrandmeister des Regierungsbezirks Arnsberg war das noch kein großes Thema.

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