Zunehmend digital - intelligente Systeme entlasten Ärzte und Patienten

Entlastung in der medizinischen Versorgung


  • Kreis Olpe, 22.09.2023
  • Verschiedenes
  • Von Sigrid Mynar
    Profilfoto Sigrid Mynar

    Sigrid Mynar

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Ärztliche Versorgung von Auszug Ärzteverbund Südwestfalen
Ärztliche Versorgung © Auszug Ärzteverbund Südwestfalen

Olpe/ Kreis Olpe. Beim Kolloquium „Zukunft der ärztlichen Versorgung in Südwestfalen“ am Mittwochabend, 20. September im Saal des Olper Kreishaus wurde die Situation von Ärzten, Krankenhäusern und Notfallversorgung diskutiert (wir berichteten).


Deutlich wurde, dass es die klassische Landarztpraxis, besetzt durch einen Mediziner, in Zukunft kaum noch geben wird. Gemeinschaftspraxen, die Ärzten und Ärztinnen Teilzeitmodelle zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen, sind Zukunftsmodelle, die durch digitale Systeme ergänzt und unterstützt werden.

Virtuelles Krankenhaus unterstützt bei Diagnostik und Behandlung

Hierzu zählen - neben der Einführung der elektronischen Patientenakte und dem digitalen Rezept - auch Modelle, die Hausärzte mit Fachkliniken virtuell vernetzen. Das sogenannte virtuelle Krankenhaus ist eine Plattform, bei der Hausärzte die Expertise spezialisierter Fachärzte einholen können. Von der digitalen Beratung sollen Ärzte und Patienten bei Diagnostik und Behandlung profitieren.

Nicht immer muss es die 112 sein

Dass man bei Notfällen die 112 wählen soll, ist in der breiten Öffentlichkeit bekannt. Dass diese Notrufnummer jedoch auch genutzt werde, wenn keine Gefahr für Leib und Leben vorliege, sondern Patienten ihre Lage nicht einschätzen könnten, erschwere den reibungslosen Ablauf, hieß es während des Kolloquiums.

Hierzu informierte Sabrina Kühn, Geschäftsbereichsleiterin Notfalldienst und Telemedizin der KVWL (Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe): Der ärztliche Notdienst, der unter der Rufnummer 116 117 an 365 Tagen rund um die Uhr und in kürzester Zeit erreichbar sei, solle für die Entlastung des Notrufsystems sorgen.

Durch einen gezielten Fragenkatalog werde beim Anrufer festgestellt, wie der jeweilige Fall einzustufen sei. „Im Ernstfall wird dann die Rettungskette ausgelöst, auf die dieser Dienst gezielt zugreifen kann. Auch die für den Notarzt relevanten Informationen werden direkt kommuniziert.“ Dies sei bisher aber nur in 1,7 Prozent der Fälle notwendig geworden.

Patienten sollten im Zweifel 116 117 wählen

Die ärztliche Einstufung der Dringlichkeit finde stufenweise statt. Diese gehe von der Empfehlung, sich sofort in ärztliche Behandlung zu begeben (3,5 Prozent) bis zur Beruhigung des Anrufenden, dass eine Behandlung nicht in den nächsten 24 Stunden erfolgen müsse. Bei dem weitaus größten Anteil der Ratsuchenden werde aber eine schnellstmögliche Behandlung (58,2 Prozent) empfohlen, so Sabrina Kühn.

Zusätzlich unterstütze das Servicetelefon des ärztlichen Notdienstes die Anrufer bei Fragen der Arztsuche und Terminfindung und gebe Auskunft zu Apothekennotdiensten und Notfallpraxen.

Artikel teilen: