Zukunfts-Ideenschmiede für 60 Schüler in den Lennestädter Pyramiden

NEXT GEN Südwestfalen: Jungen Menschen eine Stimme geben


  • Kreis Olpe, 17.08.2022
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Paul Meurer (l.) und Yvonne Hennecke (hinten r.) vom Projektteam und Moderator Markus Böhnisch (vorne Mitte) wollten von den jungen Leuten wissen: Was muss in Südwestfalen passieren, damit ihr nach dem Abschluss hier bleibt? von Kerstin Sauer
Paul Meurer (l.) und Yvonne Hennecke (hinten r.) vom Projektteam und Moderator Markus Böhnisch (vorne Mitte) wollten von den jungen Leuten wissen: Was muss in Südwestfalen passieren, damit ihr nach dem Abschluss hier bleibt? © Kerstin Sauer

Kreis Olpe/Meggen. Jungen Leuten eine Stimme geben: Das ist Ziel der Initiative „NEXT GEN Südwestfalen“. Eine Projekt, das deutschlandweit einmalig ist – und das in Südwestfalen mit Leben gefüllt und umgesetzt wird. Am Dienstag, 16. August, waren 60 Schüler von weiterführenden Schulen aus ganz Südwestfalen in die Meggener Pyramiden eingeladen, um erste Ideen zu sammeln.


Azubis und Fachkräfte fehlen, immer mehr junge Menschen wandern in die Großstädte ab. Das sei der Ist-Zustand, erklärte Yvonne Hennecke (Tracto Technik) vom fünfköpfigen Projekt- und Organisationsteam, im Gespräch mit LokalPlus. „Der Nachwuchs fehlt. Mit ‚NEXT GEN‘ möchten wir diese jungen Leute, also die nächste Generation, zu Wort kommen lassen und erfahren: Was braucht es, damit ihr hier in Südwestfalen bleibt?“

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Und Mitinitiator Paul Meurer, Leiter des Anne-Frank-Gymnasiums in Halver, ergänzt: „Wir fordern die Jugendlichen auf: Erklärt uns, was ihr erwartet, wenn ihr hier bleiben würdet.“ Erwartungen und Wünsche, die nicht einfach im luftleeren Raum verpuffen werden, denn: Die Schüler kommen ins Gespräch mit CEOs aus Südwestfalen, führen Interviews. Sagen den Chefs, was sie sich wünschen.

Dabei, so betont Meurer, gehe es nicht nur um Forderungen aus einer Richtung. Vielmehr stehe der Austausch im Mittelpunkt: Die jungen Vertreter der Generation Z – das sind diejenigen, die etwa zwischen 1997 und 2012 geboren wurden – und die CEOs agieren und sprechen miteinander. Daraus, so hofft Paul Meurer, könnten sich weitere Projekte zwischen Firmen und Schulen entwickeln.

Die Wortbeiträge der Teilnehmer werden in den sozialen Kanälen gespielt, um möglichst viele auf die „Next Gen Conference“ am 16. September aufmerksam zu machen. von Kerstin Sauer
Die Wortbeiträge der Teilnehmer werden in den sozialen Kanälen gespielt, um möglichst viele auf die „Next Gen Conference“ am 16. September aufmerksam zu machen. © Kerstin Sauer

Offizieller, großer Startschuss für „NEXT GEN Südwestfalen“ ist am Freitag, 16. September: Dann heißt es ab 9 Uhr in den Pyramiden in Meggen: „GenZ meets CEOs“. Ein Tag mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops, der auf zahlreichen Kanälen gestreamt wird und so in die Schulen, Betriebe und Haushalte gelangen soll.

60 Schüler füllen das Thema mit Leben

Bis es so weit ist, bereiten sich die jugendlichen Teilnehmer auf das große Event vor. So wie am Dienstag, 16. August, im Galileo Park: Rund 60 Schüler von neun weiterführenden Schulen aus ganz Südwestfalen waren mit ihren Lehrern zu Gast und näherten sich dem Thema in Kleingruppen. Was wünsche ich mir? Was muss getan werden, damit ich nach dem Schulabschluss hier bleibe? Was haben die Großstädte, was dem ländlichen Raum fehlt?

Ein tolles Projekt, findet Emily (17) von der Anne-Frank-Schule in Halver. „Immer mehr Leute aus dem Freundes- und Bekanntenkreis ziehen weg. Es ist wichtig, dass man sich dafür einsetzt, dass junge Leute hier bleiben.“ Denn, so ist sie sich sicher: „Das Sauerland ist nicht nur schön, es bietet auch viel.“ Und eine weiter Teilnehmerin fügt hinzu: „Wir leben in einer tollen Region. Aber es gibt so viele Defizite, beispielsweise bei der Infrastruktur.“

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Den Dialog zwischen Schülern und CEOs loben Lasse, Tim, Emma und Helene aus der Q1 des Gymnasiums Maria Königin: „Der Grundgedanke ist gut – jetzt müssen Ziele festgesetzt werden.“ Wichtig sei, dass beide Seiten voneinander profitierten.

Dem stimmen auch Carla, Maya und Nadine aus der Q1 vom Gymnasium der Stadt Lennestadt zu. „Eine coole Idee.“ Den jungen Leute würde die Möglichkeit gegeben, mitzureden – und sich an entsprechender Stelle auch mal kritisch zu äußern.

Direkter Kontakt zu den Chefs

Darauf freuen sich auch Evelin (18) und Emely (17) vom Anne-Frank-Gymnasium in Halver. „Anfangs waren wir unsicher, was uns hier erwartet. Jetzt freuen wir uns auf das Projekt: Es ist gut, dass wir den Chefs dann auch mal direkt was sagen dürfen.“ Zum Beispiel, so ergänzt ein Schüler, „dass mehr getan und investiert werden muss, um uns hier zu halten.“

Während die Schüler Ideen sammeln und Fragen ausarbeiten, mit denen sie den CEOs sowohl in diversen Interviews als auch beim Event „Gen Z meets CEOs“ auf den Zahn fühlen möchten, hält das Projektteam Zitate und Aussagen in Bild und Ton fest. Auf diversen Kanälen sollen die Beiträge der jungen Leute gestreamt werden, sollen ihre Wünsche und Forderungen Gehör finden.

Bessere Infrastruktur, mehr Angebote für junge Leute: In kurzen Statements vor der Kamera von Markus Böhnisch sagten die Schüler direkt, was sie sich wünschen. von Kerstin Sauer
Bessere Infrastruktur, mehr Angebote für junge Leute: In kurzen Statements vor der Kamera von Markus Böhnisch sagten die Schüler direkt, was sie sich wünschen. © Kerstin Sauer

Keine Frage: Ein einmaliges, ein spannendes Projekt. Und ein hoffnungsvolles, wie Paul Meurer betont: „Ein Ausrufezeichen von Hoffnung in einer Zeit, in der es so viele Krisen gibt.“

LokalPlus berichtet in den nächsten Wochen weiter über „NEXT GEN Südwestfalen“, die Aktionen und das große Event „Gen Z meets CEOs“ am Freitag, 16. September.

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