Zeitzeugenbesuch an der Sekundarschule Olpe-Drolshagen
NS-Zeit
- Kreis Olpe, 03.02.2020
Drolshagen/Olpe. Die Zeitzeugin Michaela Vidláková hat kürzlich die Sekundarschule Olpe-Drolshagen an beiden Standorten besucht. Hier erzählte sie den oberen Jahrgängen mitreißend von ihren Erlebnissen in der NS-Zeit.
Die jüdischen Kinder mussten die Schulen verlassen. Ihre Eltern und viele jüdische Menschen verloren ihre Jobs. Wohnungen und Eigentum wurden ihnen weggenommen. Das Leid und die Ungewissheit der jüdischen Menschen konnten die Jugendlichen gut nachempfinden. Über ihre Zeit im KZ bemerkte sie mehrmals, dass Vidlákovás Glück hatte. Unvorstellbar für die Zuhörer.
Sie erzählte den Schülern, dass sie schwer erkrankte und auf die Kinderkrankenstation verlegt wurde. Dort lernte Vidlákovás auch einen deutschen Waisenjungen kennen, der ihr verloren schien, weswegen sie sich mit ihm anfreundete und dabei Deutsch lernte. Leider wurde dieser Freund später ins KZ Ausschwitz deportiert und dort ermordet.
In der anschließenden Fragerunde beschäftigte die Jugendlichen vor allem die Frage nach der Menschlichkeit. „Kann man überhaupt noch Mensch sein in einem KZ?“
„Bei den Schülern bleibt wohl noch lange ein von ihr erzähltes Bild von älteren Menschen mit Hunger und den großen Augen in Erinnerung, mit denen sie ihr spärliches Essen gerne und bereitwillig geteilt hat“, teilt die Sekundarschule mit.