„Solidarität heißt, für das ein oder andere zu kämpfen.“ Mit diesem Satz eröffnete André Arenz, Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes Olpe und 1. Bevollmächtigter der IG Metall, am Samstagabend, 30. April, den „ArbeitnehmerInnenempfang“ zum 1. Mai in Rüblinghausen. Konkret fand der Kampf zum Beispiel in Attendorn statt: Dort streikten nachts die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie für mehr Lohn.
Arenz verwies auf 3,8 Millionen Beschäftigte in der Elektroindustrie, die als zentrale Forderung für fünf Prozent mehr Lohn auf zwölf Monate verteilt kämpfen: „Die wirtschaftliche Situation lässt fünf Prozent zu – besonders in Olpe“. Der Gewerkschafter stützte sich auf eine Umfrage des letzten Jahres, aus der hervorgehe, dass rund 80 Prozent der Arbeitgeber in Olpe sagen, es würde ihnen nicht schlechter gehen als in den Vorjahren. „Das Angebot der Arbeitgeberseite von 0,9 Prozent macht uns sauer. Dieses Angebot entspricht noch nicht einmal der Inflation“, sagte Arenz.
Auch Sabine Graf, stellvertretende Bezirksvorsitzende des DGB NRW, richtete ein Grußwort an die Olper: „Seit nun 126 Jahren zelebrieren wir den 1. Mai als internationalen Tag der Arbeit, und selbst nach 126 Jahren werden wir nicht leiser“. Graf sieht die Gewerkschaft in der Verantwortung, am 1. Mai nicht nur für die Rechte der Arbeitnehmer zu kämpfen, sondern auch auf andere gesellschaftliche Defizite hinzuweisen. „In Zeiten humanitärer Krisen sind wir als Gewerkschafter gezwungen, uns unangenehme Debatten zu stellen. Wir müssen uns aber diesen Debatten stellen, und unterschiedliche Standpunkte müssen gehört werden. Aber die Basis einer jeden Debatte ist unser Grundgesetz und damit das Recht auf Asyl“. Sabine Graf sprach die aktuellen Debatten zur Asylpolitik an und verdeutlichte, dass rechte Hetze und Gewalt zu verachten seien.