Zehn Tatsachen aus dem Familienalltag in Zeiten von Corona

LP-Glosse


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 von Grafik: Sarah Menn
© Grafik: Sarah Menn


Ausnahmezustand überall auf der Welt. Und die Welt wird auf einmal ganz klein,  wenn sie über Tage und Wochen auf die engste Familie reduziert ist - ohne persönlichen Kontakt zu Großeltern und Freunden. Zehn Tatsachen aus einem Familienalltag in Zeiten von Corona …

Tatsache 1: Kreativität wird neu belebt, denn es gilt, viele Stunden zu füllen. Malen, basteln, schreiben, nähen, spielen – die eingerostete Phantasie bekommt neuen Schwung.

Tatsache 2: Schulfrei ist nicht gleich unterrichtsfrei. Das erfahren einige Schüler gerade mehr als genug. Versuchen wir es positiv zu sehen: Langeweile haben diese Kinder dann wohl nicht – aber auch keine Möglichkeit, ihre freie Zeit kreativ zu füllen…

Tatsache 3: Telefonieren ist wieder „in“! Kommunikation per SMS oder WhatsApp reicht nicht mehr, lieber stundenlang mit den Freundinnen quatschen. Wie in alten Zeiten.

Tatsache 4: Das Sauerland ist ein wunderbares Wanderland – das muss auch der Nachwuchs gerade tagtäglich erfahren…

Tatsache 5: Die Spülmaschine läuft öfter – vier Personen, die die meiste Zeit im Haus verbringen, kochen und backen einfach viel mehr als in „normalen“ Zeiten.

Tatsache 6: Die Waschmaschine läuft seltener – nein, kein Schritt in Richtung Verwahrlosung, man hat einfach seltener die Möglichkeit, sich im Dreck zu suhlen – oder verbringt die Zeit länger im Schlabberlook…

Tatsache 7: Die digitale Hemmschwelle sinkt. Auf der Suche nach Kontakt zur Außenwelt wird man mitteilsamer. Schrecklich.

Tatsache 8: Die To-Do-Liste für Corona-Zeiten ist dekorativer Selbstbetrug. Geputzt und entrümpelt wurde immer noch nicht, für Sport war irgendwie auch noch keine Zeit. Dafür ist der Garten tiptop.

Tatsache 9: Alle haben sich lieb! Großeltern, Nachbarn, Schulkameraden, Lehrer, Kollegen, Verwandte, Patenkinder und vor allem Freunde – wir vermissen alle schrecklich.

Tatsache 10: Trotz Gezicke hier und da, trotz manchmal genervter Kinder und trotz der Sehnsucht nach Großeltern und Freunden: Ein Storno tut auch mal gut. Komplett auf null fahren. Das Leben neu entdecken. Und zu schätzen lernen, wie gut es uns eigentlich sonst geht.

Kerstin Sauer
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